Wie können wir Gebäude so gestalten, dass sie auch im Winter behaglich warm sind – und dabei kaum Energie verbrauchen? Diese Frage steht im Zentrum des Beitrags der Universität Innsbruck zur MS Wissenschaft 2025, einem Schiff, das am 14. Mai 2025 in Berlin die Anker lichtete. Die schwimmende Mitmach-Ausstellung steuert seit 20 Jahren jeden Sommer 29 Stationen in Deutschland an – im Wissenschaftsjahr 2025 zum Thema „Zukunftsenergie“.
Das Modell „Energieeffiziente Gebäude“ lädt Besucher:innen ein, mit eigener Muskelkraft zu erleben, wie viel Energie ein schlecht gedämmtes Haus im Vergleich zu einem energieeffizienten Neubau verbraucht. Durch das eigenständige Drehen einer Kurbel wird Wärme – symbolisiert durch Wasser – in die beiden Gebäudevarianten gespeist. Der jeweils notwendige Wasserstrom zum Erreichen der Temperatur (Wasserspiegelhöhe) veranschaulicht anschließend den Unterschied des Wärmeverlustes zwischen einem unsanierten Altbau und einem Passivhaus. Dabei zeigt sich: Eine gute Dämmung kann den Energiebedarf um bis zu 90 % reduzieren und die Nutzung einer Wärmepumpe kann obendrein Umweltwärme einspeisen.
Das Exponat, das in Zukunft auch im Rahmen von Events wie der Langen Nacht der Forschung oder dem Tiroler Hochschultag zum Einsatz kommen soll, greift wichtige Thematiken der diesjährigen Ausstellung auf. Sie beschäftigt sich insbesondere mit dem weltweit steigenden Energiebedarf, begrenzten Ressourcen und den Herausforderungen des Klimawandels für Regierungen, Industrie und Bürger:innen. Die wissenschaftliche Grundlage lieferte das Team des Arbeitsbereichs Energieeffizientes Bauen an der Universität Innsbruck. Dort wird an innovativen Lösungen zur Reduktion des Energieverbrauchs und zur Dekarbonisierung des Gebäudesektors geforscht. Die Erkenntnisse fließen direkt in reale Bauprojekte ein – von der Sanierung bestehender Gebäude bis zum Neubau von Passivhäusern. Energieeffizienz und erneuerbare Energien sind der Schlüssel einer erfolgreichen Energiewende, hier kann die Bauforschung einen zentralen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Ein besonderer Dank gilt dem Passivhaus Institut, das in der Planungsphase des Modells unterstützte und während des gesamten Prozesses Anleitung und Feedback gab. Ihre Arbeit wurde sehr geschätzt.