KI-generierte Illustration in rot und weiß, mit einzelnen Personen auf verschiedenen Flächen stehend und sitzend.

Die Mitglieder der Future Foundation sind der Überzeugung, dass digitale Technik nicht zum Selbstzweck erhoben werden darf. 

10 Regeln für die Digi­tale Welt

Heute präsentiert sich die Initiative „The Future Foundation“ erstmals in Wien. Die Gruppe von Wissenschaftler:innen und Autor:innen – unter ihnen Johannes Hoff vom Institut für Systematische Theologie – stellt zehn Regeln für die Digitale Welt vor, die einer umfassenden „Digitalen Transformation“ unserer Lebenswelt Grenzen setzen sollen. Grenzen im Interesse von Menschenwürde und Demokratie.

In der Future Foundation haben sich 16 führende Wissenschaftler:innen und Autor:innen aus zwölf Fachbereichen und elf Universitäten in Österreich, Deutschland und der Schweiz zusammengeschlossen. Offen hinterfragen sie vor dem Hintergrund ihrer langjährigen Forschung einen blinden Fortschrittsglauben, der die „Digitale Transformation“ als unausweichliches Schicksal erscheinen lässt. Die Future Foundation bestärkt Bürger:innen und Entscheidungsträger:innen auf allen Ebenen der Gesellschaft darin, ein neues Gleichgewicht bei der Nutzung und dem Design von IT-Technologien zu suchen.

Wenn Technologien wie KI weiter so unreflektiert eingesetzt werden, wie das derzeit passiert, geraten Menschenwürde, Umwelt und Gesellschaftsordnung ebenso wie Demokratie und Wirtschaft in eine gefährliche Schieflage. „Digitale Technologien verändern unser Denken und unsere Werte – wir müssen aufpassen und handeln, damit dies nicht so geschieht, wie es allein den Tech-Milliardären gefällt“, sagt Gerd Gigerenzer, Mitglied der Future Foundation und Vizepräsident des Europäischen Forschungsrats ERC.

Die Regeln für eine gute Zukunft

Konkret tritt die Future Foundation mit zehn Regeln für die Digitale Welt an – klaren Leitlinien, die alle angehen. Sie bilden die Grundlage für eine neue Geschichte über die Zukunft und erlauben jedem Einzelnen, Anwendungsbeispiele in seinem eigenen Lebens- und Arbeitsalltag zu finden:

Erhebt digitale Technik nicht zum Selbstzweck.

Schreibt Maschinen keine Menschlichkeit zu.

Schafft Raum für Muße und analoge Begegnung.

Garantiert den Erhalt sozialer und demokratischer Kompetenzen.

Zerstört nicht die Natur für den technischen Fortschritt.

Behandelt Menschen nicht als bloße Datenobjekte.

Lasst Euch nicht Eurer menschlichen Potenziale berauben.

Verleugnet nicht die Grenzen der Technik.

Nutzt Maschinen nicht, um die Freiheit Anderer zu untergraben.

Verhindert Machtkonzentration und garantiert Teilhabe.

Von der Universität Innsbruck ist Prof. Dr. Johannes Hoff vom Institut für Systematische Theologie an der Initiative beteiligt. Er sagt: „Der Mensch produziert nicht nur Technik, er hat auch eine unausrottbare Tendenz, sich in technisch generierte Idole zu verlieben.“

Über die Future Foundation

Die in der Future Foundation zusammenwirkenden, interdisziplinären, hochrangigen und politisch sowie ideologisch unabhängigen Wissenschaftler:innen und Autor:innen stellen ein philosophisch, psychologisch und medizinisch realistisches, nicht verhandelbares, humanistisches und bejahendes Menschenbild neu ins Zentrum. Getragen wird die Future Foundation von:

  • Oskar Aszmann, Neurochirurgie, MedUni Wien
  • Christopher Coenen, Politikwissenschaft und Technikfolgenabschätzung, KIT
  • Thomas Fuchs, Psychiatrie und Philosophie, Universität Heidelberg
  • Gerd Gigerenzer, Psychologie, Emeritus, Univ. Potsdam & Max Planck Institut
  • Armin Grunwald, Philosophie, Leiter des Büros für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag, KIT
  • Johannes Hoff, Philosophische Theologie, Universität Innsbruck
  • Yvonne Hofstetter, Unternehmerin und Autorin, München
  • Marc Langheinrich, Informatik, Universität der italienischen Schweiz, Lugano
  • Paul Nemitz, Jurist, ehem. Europäische Kommission
  • Matthias Pfeffer, Council for European Public Space, München
  • Jürgen Pfeffer, Computational Social Science, TU München
  • Surjo Soekadar, Neurotechnologie, Charité - Universitätsmedizin Berlin
  • Sarah Spiekermann-Hoff, Wirtschaftsinformatik, WU Wien
  • Thomas Stieglitz, Biomedizinische Mikrotechnik, Universität Freiburg
  • Christiane Wendehorst, Rechtswissenschaften, Universität Wien
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