Highlight Projekte

Hier finden Sie alle Highlight Projekte der vergangenen Jahre

Person schaut auf eine Armbanduhr
Menschen schauen auf ein Smartphone

Gesund alt werden

Intelligente Textilien messen den Puls

In Kleidung eingebaute Sensoren können helfen, den Gesundheitszustand einer Person laufend zu überwachen. Das Institut für Textilchemie und Textilphysik und der Bereich Mikroelektronik und Implantierbare Systeme haben einen textilbasierten Sensor entwickelt, der die Herzfrequenz automatisch messen kann.

Das Team um Elektroniker Thomas Ußmüller vom Institut für Mechatronik hat nun auf Basis dieser innovativen Messelektrode einen batterielosen Sensor zur Herzfrequenzmessung entwickelt. Als Grundlage dafür dient ein in Innsbruck entworfener passiver RFID-Chip, der die Energie des Lesegeräts nutzt, um die Daten an den Empfänger zu senden. Der Trick dabei: Die eingebaute Elektronik ist so energieeffizient, dass die über die Luft eingesammelte Energie für den Datentransfer ausreicht.

Medizinische Sensoren wie der neue, in Textilien eingewobene Herzfrequenzmesser können ohne Batterie und beeinträchtigende Kabel betrieben werden und leisten so einen wichtigen Beitrag zum Gesundheitsmanagement.

Biologicals rascher analysieren

Arzneistoffe, die mit Mitteln der Biotechnologie und gentechnisch veränderten Organismen hergestellt werden, gehören zu den wachsenden Geschäftsfeldern der Pharma- und Biotechnologieindustrie. In der Entwicklung müssen Biomoleküle, die als Wirkstoff beim Menschen zum Einsatz kommen sollen, im Labor genau, rasch und kostengünstig analysiert werden.

Ein Team um Tobias Rainer vom Institut für Organische Chemie entwickelt miniaturisierte Durchfluss-Reaktoren, mit denen Biomoleküle vollautomatisch massenspektrometrisch analysiert werden können. Sie können helfen, potenzielle Wirkstoffe rascher zu identifizieren und neue Arzneistoffe schneller auf den Markt zu bringen.

Natürlicher Klebstoff für die Medizin

Die Natur hat sehr effiziente Lösungen gefunden, um es Lebewesen zu erlauben, sich an Oberflächen festzuhalten. Diese Idee wollen Wissenschaftler des Instituts für Zoologie kopieren und einen natürlichen Klebstoff entwickeln, der in feuchter und nasser Umgebung gut haftet und auch wieder gelöst werden kann.

Die biologische Inspiration holen sie sich dabei von freilebenden Plattwürmern, die die herausragende Fähigkeit besitzen, sich sehr fest an jede beliebige Oberfläche festzukleben und wieder loszulassen. Der neu entwickelte Klebstoff wird auf und innerhalb des menschlichen Körpers funktionieren und besonders bei Operationen interessant sein.

Klimakrise bewältigen

Klimawandel besser verstehen

Die Wetter- und Klimamodelle wurden für das flache Land entwickelt. Gebirge nehmen aber Einfluss auf Luftströmungen und verändern damit das Wetter. Meteorologen sind deshalb bemüht, die Auswirkungen von Gebirgen besser zu verstehen und in den Modellen abzubilden.

Das Tiroler Inntal und die umgebenden Regionen sind ein idealer Ort, um diese Phänomene im Detail zu studieren. In einer breiten, von Mathias Rotach koordinierten Messkampagne werden 2024 und 2025 internationale Forschungsteams hier mit verschiedenen Methoden umfangreiche Messungen durchführen.

Mit den Ergebnissen können die Wetter- und Klimamodelle verbessert werden, die Grundlage für die Vorhersage von Naturkatastrophen sind. Diese Modelle ermöglichen auch die richtige Vorbereitung auf klimatische Veränderungen, wie sie in den nächsten Jahren auf uns zukommen.

Lüftung kostengünstig regeln

Gebäude sind immer noch große Energieverbraucher. In Zeiten der Energiekrise sind energieeffiziente Lösungen deshalb besonders gefragt.

Am Institut für Konstruktion und Materialwissenschaften entwickelt ein Team um Rainer Pfluger einen hochmodernen und gleichzeitig kostengünstigen Lüftungsregler, der nicht mit einem motorisch getriebenen verstellbaren Klappenblatt, sondern mit einem rotierenden Flügelrad arbeitet. Dieses baut durch Abbremsen des Rotors den Druckabfall auf und stellt dabei gleichzeitig auch die Energie für die Steuerung bereit. Angesteuert wird der Regler mittels Funk, was eine aufwändige Verkabelung erübrigt.

Neue verbesserte Schneesensoren

Die Gebirge binden wichtige Wasserressourcen und sichern die Wasserversorgung im Tal. Die genaue Bestimmung der dort vorhandenen Wassermengen ermöglicht eine bessere Planung der Wasserversorgung. Die Erhebung der Wasserreserven war bisher aber nur punktuell möglich.

In den vergangenen Jahren hat ein Forschungsteam um Paul Schattan den wissenschaftlichen Beleg erbracht, dass mit einer neuen Methode größere Flächen mit hoher Genauigkeit erhoben werden können. Dabei wird die Reflexion von Neutronen gemessen, die aus dem Weltraum auf die Schneefelder niederprasseln. Diese Methode wird nun verfeinert und so marktfähig gemacht

Zukunftsfähig bleiben

Mobilitätsverhalten verändern

Wie wir unterwegs sind, wird sich in den nächsten Jahren massiv ändern. Neue Technologien und die drohende Klimakatastrophe zwingen zu einem Umdenken. Autonomes Fahren, E-Fahrzeuge und Car-Sharing können den KFZ-Bestand deutlich reduzieren. Für einen Durchbruch dieser Technologien bedarf es einer guten Abstimmung zwischen diesen Bereichen.

Eine Studie des Teams um Oliver Koll vom Institut für Strategisches Management, Marketing und Tourismus zeigt, dass weitgehend Einigkeit über den sozialen und ökologischen Beitrag herrscht, den Autonomes Fahren, E-Fahrzeuge und Car-Sharing leisten können. Allerdings besteht noch kein Konsens über die tatsächliche Umsetzung und Zusammensetzung dieser Maßnahmen. Die Forschenden identifizieren die Kunden als mögliche Treiber für einen rascheren Wandel. Diese sollten nach Meinung der Wissenschaftler stärker in die Entwicklung von Angeboten eingebunden werden, um deren Akzeptanz zu erhöhen.

Ebenfalls eine zentrale Rolle spricht das Forschungsteam den Städten und Kommunen zu. Sie müssen jetzt beginnen, Lademöglichkeiten und Parkraum für E-Fahrzeuge sowie Regeln und Bereiche für autonomes Fahren zu planen, um gerüstet zu sein, sobald die technologischen Lücken geschlossen sind.

Experimentelle Verhaltensforschung

Das menschliche Verhalten ist oft schwer zu durchschauen. An der Universität Innsbruck wurde ein neues Labor eingerichtet, in dem Forschende aus unterschiedlichsten Bereichen diesem Verhalten auf die Spur gehen können. Mit Hilfe von Mimik- und Hautsensoren lassen sich Reaktionen detailliert beobachten.

In der Lernforschung können so zum Beispiel emotionale Reaktionen beim Lesen von Texten dokumentieren werden, in der Medienforschung die Nutzerfreundlichkeit von Webseiten und anderen Medienangeboten analysiert werden. Tourismusforschende werden ihre ProbandInnen hier auf Laufbändern durch virtuelle Urlaubslandschaften schreiten lassen und dokumentieren, wo ihre Blicke hängen bleiben. Marketingexperten wollen in dem Labor das Konsumverhalten im Internet detailliert untersuchen

Blockchain im Tourismus

Urlaub gehört zu unseren liebsten Beschäftigungen, entsprechend dynamisch entwickelt sich die Tourismusbranche. Robert Eller vom Institut für Strategisches Management, Marketing und Tourismus bringt mit der Blockchain einen neuen Innovationstreiber in die Branche. Mit einem automatischen Blockchain-System macht er es möglich, Geschäftsprozesse und Leistungen für mehrere touristische Organisationen effizient und verteilt abzubilden und Transaktionen fälschungssicher, vertrauensvoll und sofort zu speichern. So können Leistungen zwischen verschiedenen Parteien ohne Zwischenhandel über ein sicheres und vertrauensvolles Settlement zustande gebracht werden.

Telefonierende Person
Biene
Kartenspiel

Corona

Psychische Belastungen

Junge Menschen befinden sich in einer Entwicklungsphase, die sie besonders empfindlich für die Effekte gesellschaftlicher Veränderungen macht. Die Pandemie führt bei ihnen zu besonderen psychischen Belastungen.

Ein Team um die Psychologin Barbara Juen begleitet Studierende durch die Pandemie und entwickelt aus den Erfahrungen Konzepte, mit denen junge Menschen in der Krise unterstützt werden können.

Analyse von Abwassern

Schon zu Beginn der Pandemie haben WissenschaftlerInnen um Heribert Insam erkannt, dass die Entwicklung der Infektionszahlen einer Region in den Kläranlagen sehr frühzeitig erkannt werden kann. Denn Bestandteile des Virus werden von Infizierten ausgeschieden und können mit genetischen Methoden identifiziert werden.

Gemeinsam haben die ForscherInnen in Österreich ein Abwassermonitoring aufgebaut, das die Planung von Eindämmungs­maßnahmen erleichtert. Aus dem mit Mitteln des Förderkreises initiierten Projekt ist inzwischen ein öffentlich finanziertes Früherkennungssystem geworden, das in Zukunft auch bei der Bekämpfung anderer Krankheitsausbrüche eingesetzt werden kann.

Nightline Innsbruck

Als nächtliches Zuhörtelefon bietet die Nightline Innsbruck jungen Menschen ein offenes Ohr in allen kleinen und großen Belangen des Lebens. Hier können sich Studierende melden, wenn sie sich mit konkreten positiven oder negativen Themen beschäftigen, oder einfach jemanden zum Zuhören brauchen.

Das Nightline-Team wird vom Förderkreis unterstützt und besteht aus 30 Studierenden die geschult und in ein europaweites Netzwerk eingebunden sind.

Nachhaltigkeit

Bienenschutz mit Atrappe

Im deutschsprachigen Raum stellt die Varroamilbe die größte Bedrohung für Honigbienen dar. Die Milben schwächen die Bienenvölker, in dem sie an der Körperflüssigkeit der Larven und den Fettdepots von erwachsenen Bienen saugen. Dazu übertragen sie auch Viren, die die Tiere schädigen können.

Im Winter bleiben die Bienen einige Monate lang in ihrem Stock. Bei Temperaturen unter 10 Grad Celsius wärmen sie sich durch Muskelzittern. Dabei wird viel Energie verbraucht und die Bienen kommen nur geschwächt durch den Winter. Ein Befall mit Varroamilben setzt den Tieren zusätzlich zu und führt meist zum viel beklagten Bienensterben.

Ein Team um die Zoologen Stefanie Jäger und Thorsten Schwerte hat nun den Prototypen einer „Dummy-Bienen-Attrappe“ entwickelt. Sie soll Varroamilben von ihren eigentlichen Opfern ablenken, die Milbenanzahl im Bienenstock reduzieren und so das Überleben der Bienen sichern.

Neuartige Gasentsorgung

Die Erwärmung der Erdatmosphäre wird nicht nur von Kohlendioxid angetrieben. Zahlreiche weitere Gase verstärken den Klimawandel. Dazu zählt auch das in der Industrie und Medizin eingesetzte Schwefelhexafluorid, das laut Weltklimabericht stärkste bekannte Treibhausgas. Sein Einsatz ist heute zwar stark reglementiert, bis bestehende Anlagen außer Betrieb genommen werden, kann es aber noch Jahrzehnte dauern.

Die Entsorgung von Schwefelhexafluorid erfolgt über eine energieintensive Verbrennung und ist derzeit nur an wenigen Standorten in Europa möglich. Ein Team um den Chemiker Fabian Dielmann hat deshalb einen Prototypen zur chemischen Zersetzung von Schwefelhexafluorid entwickelt, mit dem das Treibhausgas vor Ort entsorgt werden kann.

Nachhaltigkeit mit SUN

Der Förderkreis hat sich im Herbst 2021 an einer Nachhaltigkeitsausschreibung beteiligt, die mehrheitlich durch den deutschen Stiftungsfonds für Umweltökonomie und Nachhaltigkeit (SUNStiftung) finanziert wurde. Es wurden 14 wissenschaftliche Projekte von Doktoranden und Post-Docs eingereicht, 5 davon wurden von der Jury zur Annahme empfohlen.

Die bewilligten Anträge können im Jahr 2022 in die Umsetzung gehen, darunter mehrere Ideen für einen schonenderen Umgang mit Ressourcen (z.B. Wasser- und Energiemanagment) an der Uni selbst und ein Projekt zur Steigerung des Nachhaltigkeitsbewusstseins im sozialen Wohnungsbau.

Third Mission

Mehr Frauen für Tech-Fächer

Das Sommertechnikum MINT gibt Schülerinnen in den Sommerferien die Möglichkeit, in technische und naturwissenschaftliche Fächer hineinzuschnuppern.

Über 50 junge Frauen haben auch heuer wieder diese Chance genutzt und Eindrücke und Erfahrungen gesammelt. Neben der Summerschool haben die Schülerinnen zusätzlich ein mehrwöchiges Praktikum in einem Unternehmen oder an der Universität absolviert.

Die Welt zu Gast in Innsbruck

Der Förderkreis unterstützt die Einladung von Gastprofessorinnen und Gastprofessoren an die Universität Innsbruck. Sie bringen internationale Expertise in unterschiedlichsten Feldern mit nach Innsbruck und tauschen sich hier mit Studierenden und WissenschaftlerInnen aus. Nicht selten werden während des Aufenthalts gemeinsame Forschungsvorhaben durchgeführt oder vorbereitet. Dadurch wird die internationale Vernetzung intensiviert und der Austausch verstärkt.

2022 wird die renommierte Rechtswissenschaftlerin Lisa Bernstein von der Chicago Law School in Innsbruck zu Gast sein. Bernsteins Forschungsinteressen liegen im Bereich des Vertrags- und Handelsrechts mit besonderem Schwerpunkt auf branchenspezifischer Streitbeilegung und modernen Lieferkettenbeziehungen. Sie interessiert sich auch für die Ausgestaltung von Handelsgerichten in Schwellen- und Transformationsländern und die Beziehung zwischen sozialen Strukturen und wirtschaftlicher Entwicklung.

Wissenskarten zum Sammeln

Sammelkarten erfreuen sich großer Beliebtheit, vor allem bei jungen Menschen, von Pokémon über Yu-Gi-Oh! bis Magic. Ein Team um die NachwuchsphysikerInnen Lea M. Trenkwalder, Fulvio Flamini und Hendrik Poulsen Nautrup vom Doktoratskolleg Atome, Licht und Moleküle hat ein neues Sammelkartenspiel entwickelt, das attraktiv für ein junges Publikum ist und gleichzeitig Wissen vermittelt.

Mit dem Spiel sollen junge Menschen stärker für Wissenschaft und Technologie interessiert und näher an wissenschaftliche Themen und Fragestellungen herangeführt werden.

Nach oben scrollen