Franz Baumann
Persönliche Daten
* 19. März 1892, Innsbruck (Tirol)
† 28. April 1974, Innsbruck (Tirol)
GND: https://d-nb.info/gnd/120489023
Wikidata: Q723115
Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Baumann_(Architekt)
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
1906 – 1910 Staatsgewerbeschule Innsbruck (Höhere Technische Lehranstalt)
1910 – 1913 Maurerlehre und Praktikum bei der Baufirma Musch & Lun in Meran (Südtirol)
1923 Meisterprüfung für Baugewerbe
1937 Ziviltechnikerprüfung an der Universität Innsbruck
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
1919 – 1927 Angestellter im Bauunternehmen Grissemann & Walch, Innsbruck
1927 Gründung des eigenen Büros, Innsbruck
1944 – 1953 Stadtbauamt Innsbruck
Mitgliedschaften
1932 Mitglied Zentralvereinigung der Architekten Österrreichs
1935 Obmann der Zentralvereinigung der Architekten Österrreichs - Landesgruppe Tirol
1937 - 1940 Wiener Sezession
1938 Aufnahme in die NSDAP
1939 - 1944 Leiter der Reichskammer für bildende Künste in Tirol
Stellenwert
Franz Baumann ist neben Lois Welzenbacher und Clemens Holzmeister der bedeutendste Vertreter der Moderne in Tirol. Mit den Stationsgebäuden der Nordkettenbahn (1927/28) gelang ihm der große Wurf, der ihn weit über die Grenzen seiner Heimat hinaus bekannt machte. Die ausgeführten Seilbahnstationen Seegrube und Hafelekar sowie das Wettbewerbsprojekt für den Gasthof Seegrube beweisen sein besonderes Gespür für das Monumentale und Lapidare mit dem er das regionale moderne Bauen ohne folkloristische Nachahmung bäuerlicher Bautypen in den Alpen etablierte. Baumanns umfangreiches Schaffen umfasst den Bau von modernen Hotels, Gaststätten, Stadthäusern, kleineren Sakralbauten und vor allem technische Bauten in extremer alpiner Lage. Außerdem ist sein Können als Maler in zahlreichen Aquarellen und Ölbildern, die von ihm zur Veranschaulichung seiner Entwürfe angefertigt wurden, sichtbar.
Werke (Auswahl)
1926 – 1928 Kriegerdenkmal Kufstein
1927 - 1928 Nordkettenbahn Bergstation Hafelekar
1927 - 1928 Nordkettenbahn Mittelstation Seegrube
1927 - 1928 Nordkettenbahn Talstation Hungerburg
1927/1928 und 1951/1952 Weinhaus Happ
1928 Haus Rueff, Schwaz
1929 Umbau & Aufstockung Haus Mader, Innsbruck
1929 Sparkasse Lienz, Osttirol
1929 - 1931 Hauptschule Hötting, Innsbruck
1930 Berghotel Monte Pana, St. Christina in Gröden
1930 - 1931 Universitätsbrücke (architektonische Gestaltung), Innsbruck
1930 - 1932 Wohn- und Geschäftshaus Ortner, Innsbruck
1932 Landhaus Zach, Reith bei Seefeld
1932/33 – 1950 Hotel Hochfirst Obergurgl, Ötztal
1933 – 1934 Haus Mittermeyer, Kössen
1934 Haus Larcher, Fließ
1935 Kapelle Monte Pana, St. Christina in Gröden
1935 Adambräu, Innsbruck
1935 Hörtnaglsiedlung, Innsbruck-Hötting
1936 Haus Holzmann, Innsbruck
1936 Lagerhaus Unterberger, Innsbruck
1937 Haus Spechtenhauser, Innsbuck
1938 Haus Teuchner, Natters
1957 Umbau Stadtsäle, Innsbruck
Primärquellen
F. Baumann: Baumann : Galerie im Taxispalais 7. - 19. März 1972. Innsbruck 1972
Sekundärquellen
H. Hambrusch, J. Moroder, B. Schlorhaufer: Franz Baumann - Architekt der Moderne in Tirol. Wien 1998
J. Marte: Franz Baumann : sein architektonisches Schaffen. Dissertation Innsbruck 1978
J. Garber: Die Bauten an der Nordkettenbahn in Innsbruck : Architekt: Franz Baumann, Innsbruck. Innsbruck 1929
H. Hammer: Zu Franz Baumanns Arbeiten, Innsbruck 1931
J. Graber: Die Bauten an der Nordkettenbahn in Innsbruck. Architekt Franz: Baumann, Innsbruck, in: Ritter, Arno (Hg.): Reprint: ein Lesebuch zu Architektur und Tirol, Innsbruck 2005, S.72-74.
H. Mackowitz: Franz Baumann. Innsbruck 1971
Alpenverein Museum Innsbruck (Hrsg.): Vertikal – Die Innsbrucker Nordkette. Eine Ausstellung in der
Stadt, Innsbruck 2002
F. Kurrent: Franz Baumann 1892-1974, in: Kaiser, Gabriele (Hg.), Texte zur Architektur, Salzburg 2006, S.179-185
P. Naredi-Rainer: Architektur seit dem Ersten Weltkrieg, in: Naredi-Rainer, Paul/Madersbacher, Lukas (Hg.), Kunst in Tirol. Vom Barock bis in die Gegenwart, Innsbruck/Bozen 2007, S. 595 ff. bes. 618-619
C. Holzmeister: die seilbahnstationen der nordkettenbahn bei innsbruck von architekt franz baumann, In: Reprint ; [Hrsg.]: Aut. Architektur und Tirol. [Red.: Arno Ritter ...], Innsbruck, 2005, S. 75-
C. K., Werber: Die Entwicklung der Wohnstube bei Franz Baumann und eine exemplarische Umsetzung in die heutige Zeit, Dipl.-Arb., Innsbruck, Univ., 1996
B. Schlorhaufer: In den Bergen baut der Blick: über die Hochbauten der Nordkettenbahn in Innsbruck von Franz Baumann, in: Kubanda, Roland (Hg.): Stadtflucht 10 m/sec : Innsbruck und die Nordkettenbahn, Innsbruck 2003, S.85-186
B. Schlorhaufer: Is there an autochthonous „Tyrolean Modernism“?, in: ARCHALP, Rivista internazionale di architettura e paesaggio alpino,1 Jg., 2020, H. 3, S.116-125
M. A. Bamberg: Der Sakralbau der Tiroler Moderne in der Zwischenkriegszeit, Masterarbeit, Universität Innsbruck, 2023
Stadtwerke Innsbruck: Innsbruck Nordkettenbahn. 860m, 1905m, 2260m, Innsbruck 1969