Großwohnstrukturen der 1970er Jahre in Innsbruck und Bozen

Analyse ausgewählter Komplexe und Mapping von Großwohnprojekten

 

Masterarbeit von Lucia Prinz
Betreuerin: Dr. Hilde Strobl

 

Lucia Prinz, Terrassenhaus Hötting

Lucia Prinz, Terrassenhaus Hötting

Lucia Prinz, Siedlung Haslach

Lucia Prinz, Siedlung Haslach

Die Nachkriegsjahrzehnte waren von sozio-ökonomischen, wie politischen Veränderungen geprägt. Vor allem die Städte hatten aufgrund des wirtschaftlichen Aufschwungs, eine allgemeine Landflucht und hohe Geburtenraten zu verzeichnen. Die Städte wuchsen und somit wurde Wohnraum gebraucht: am besten rasch, günstig und verdichtet.

Stichwort – Dichte. Gerade in den 1970er Jahren wurden Großstrukturen im Wohnbau verwirklicht, die heute noch Städte und Stadtteile maßgebend prägen. Oftmals finden diese in Ausdrücken wie „Betonmonster“, „Wohnmaschine“ oder „Satellitenstadt“ ihre sprachliche Vermittlung. Auch die Hauptstädte Tirols und Südtirols – Innsbruck und Bozen – blieben von dieser internationalen Tendenz, Wohnraum in Massen für die Masse zu schaffen, nicht verschont. Je konzentrierter, umso besser. Dies hatte jedoch keine Minderung der Wohnqualität zur Folge – ganz im Gegenteil: Es wurden Wohnräume und Stadtquartiere geschaffen, die nach wie vor höchster Wohnqualität entsprechen, obgleich die äußere Erscheinung solcher Strukturen meist nicht diesen Anschein erweckt.

Ziel dieser Arbeit ist eine Investigation politischer und sozio-ökonomischer Veränderungen, sowie juristischer Neuerungen im Wohnbauwesen und der Raumplanung ab den 1960er Jahren bis in die 1980er Jahre, die das Entstehen solcher Großwohnkomplexe in Innsbruck und Bozen erst ermöglichten. Weiters werden anhand eines für die jeweilige Stadt charakteristischen Beispiels solche Strukturen hinsichtlich unterschiedlicher Kriterien analysiert. Dies soll unter anderem die städtebauliche Konzeption, den architektonischen Ausdruck im Stadtraum und die Wohnqualität betreffen. In weiterer Folge wird ein umfangreiches Mapping von Großwohnprojekten aus den 1970er Jahren Aufschluss über den Bestand in den beiden Städten Innsbruck und Bozen geben, mit dem Ziel, ein Bewusstsein für die vielschichtigen Qualitäten jener Wohn- und Siedlungsformen zu schaffen.

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