Erich Pattis - Der heimatverbundene Architekt

 

Masterarbeit von Justus Pegger und Philipp Tappeiner
Betreuer: Priv.-Doz. Dr. Christoph Hölz

 

Archiv Akademie der schönen Künste München, Erich Pattis, Fotografie.

Das Leben und Schaffen von Architekt Dr. Erich Pattis stehen exemplarisch für eine leidenschaftliche Hingabe zum Bauwesen und ein beeindruckendes berufliches Können. Inmitten der reizvollen Landschaft Südtirols und urbaner Umgebungen hat Pattis mit einem untrüglichen Gespür zahlreiche Bauvorhaben geplant, überwacht und realisiert. Sein Wirken erstreckt sich über nicht weniger als 65 Ortschaften Südtirols, wobei er nicht nur in Bozen, sondern auch in anderen Gemeinden seine Spuren hinterlassen hat.

Geboren am 7. Oktober 1902 in Bozen als Sohn einer angesehenen Familie, wurde Pattis früh von künstlerischen Einflüssen geprägt. Nach seiner Ausbildung an renommierten Institutionen wie der Akademie der bildenden Künste in Wien und der Technischen Hochschule in Wien kehrte er nach Südtirol zurück. Trotz anfänglicher Hindernisse, darunter die Nicht-Nostrifizierung seines Diploms und die politischen Umstände der Zeit, gelang es ihm, sich als Architekt zu etablieren.

Pattis' Schaffen umfasst eine Vielzahl von Projekten, darunter den Wiederaufbau historischer Kirchen, die Gestaltung von Wohn- und Geschäftshäusern, öffentlichen Gebäuden sowie zahlreiche Infrastrukturprojekte. Besonders hervorzuheben ist sein Beitrag zum Wiederaufbau des Dorfes Graun nach dem Versinken im Stausee am Reschenpass.

Durch seine lebenslange Freundschaft und Inspiration durch den renommierten Architekten Clemens Holzmeister sowie sein tiefes Verständnis für traditionelle Baukunst hat Pattis einen unverkennbaren Stil entwickelt, der Tradition und Moderne vereint. Sein Werk zeugt von einer tiefen Verbundenheit mit der Landschaft und einem ausgeprägten Bewusstsein für die harmonische Integration von Bauwerken in ihre Umgebung. Sein Lebenswerk ist ein beeindruckendes Zeugnis für die Beständigkeit und Vielseitigkeit der Architektur in einer Zeit des Wandels und der Herausforderungen.

Die Arbeit wird eine umfassende Analyse und Darstellung des Lebens und Werkes des bedeutenden Südtiroler Architekten Dr. Erich Pattis (1902-1996) präsentieren. Dabei wird insbesondere auf den umfangreichen Nachlass eingegangen, der im September 2022 vom Archiv für Bau.Kunst.Geschichte übernommen wurde. Die Arbeit wird eine detaillierte Biographie sowie eine ausführliche Werkübersicht umfassen.

Ein Schwerpunkt wird auf dem Wiederaufbau der Gemeinde Graun im Jahr 1949 liegen, nachdem sie durch die Seestauung des Reschensees überflutet wurde. Dabei werden nicht nur die architektonischen Aspekte, sondern auch die historischen und sozialen Implikationen eingehend betrachtet werden. Des Weiteren werden die Kirchhöfe von Erich Pattis in Südtirol eingehend analysiert und dargestellt werden, um ein facettenreiches Bild seines Schaffens zu vermitteln.

 

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