Bleiglanz und Zinkblende

An vielen Stellen wurde in Westösterreich (und Südtirol) in vergangenen Jahrhunderten nach Bleierz geschürft. Dieses wurde benötigt, um aus dem Fahlerz, welches im Raum Schwaz im Unterinntal abgebaut wurde, in einem aufwändigen Verfahren das darin vorkommende Element Silber zu gewinnen. 

Blei kommt in der Natur unter anderem als Bleisulfid, PbS, vor, welches als Galenit bezeichnet wird. Der Bergmann nannte es ob seiner hohen Reflexion Bleiglanz. Letztere kann man gut an dem ausgestellten Stück beobachten, welches poliert wurde.

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 Neben dem metallisch wirkenden Bleiglanz enthält dieses große Gesteinsstück noch ein weiteres Erzmineral, Sphalerit, chemisch Zinksulfid, ZnS. Es ist das braune Mineral. Auch für dieses hatten die Bergknappen eine alte Bezeichnung: Zinkblende. In früheren Jahrhunderten landete dieses Mineral jedoch meist auf der Abraumhalde von den Stollen, denn der Fokus lag auf dem Bleiglanz und erst später entwickelte man Verfahren, um Zink aus der Zinkblende zu extrahieren.

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Und das weiße Mineral: Dieses ist Kalzit, CaCO3, der den Resthohlraum auskleidete.

Geborgen wurde dieses große Erzstück im Karwendel, und zwar im ehemaligen Bergbaurevier bei der Kastenalm. Dort treten die Pb-Zn-Erze im oberen Wettersteinkalk auf.

 

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