Stefan Ehrenpreis

Ehrenpreis

Institut für Geschichtswissenschaftenund Europäische Ethnologie

Geschichte der Neuzeit

seit 01.03.2014

 

Forschung

Ehrenpreis begann mit einer Studie zur Verfassungsgeschichte des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation und führt diesen Arbeitsbereich bis heute fort. Dabei geht es um Fragen des politischen und gesellschaftlichen Aufbaus dieses Imperiums zwischen Nordsee und Alpen, das innerhalb der frühneuzeitlichen Staaten Europas eine besondere Rolle als Wahlmonarchie, bikonfessionelles und multikulturelles Reich einnahm. Seit seiner Berliner Assistentenzeit trat mit der Religionsgeschichte Europas zwischen dem 16. und dem 18. Jahrhundert ein neuer Forschungsschwerpunkt hinzu, der sich den seit der Reformation nebeneinander existierenden großen christlichen Konfessionen widmet und nach den langfristigen Folgen dieser Konfessionsspaltung für Politik, Gesellschaften und Mentalitäten Europas fragt. Seit einigen Jahren wird auch die Jüdische Geschichte in die Untersuchungen einbezogen. Das Interesse an der Religionsgeschichte weitete er in größeren Studien auf die Erziehungs- und Schulgeschichte aus: er begreift Alphabetisierung und Verschulung als tief von religiös-kirchlichen Einflüssen geprägte Prozesse der europäischen Geschichte. In Hinblick auf das reformationsgeschichtliche Jubiläumsjahr 2017 werden diese Fragen weiterverfolgt, insbesondere im FSP „Kulturelle Begegnungen – kulturelle Konflikte“.

In Innsbruck wird Stefan Ehrenpreis außerdem die Beziehungsgeschichte zwischen dem zentraleuropäischen frühneuzeitlichen Reich und den Gesellschaften Westeuropas vom 16. bis zum frühen 19. Jahrhundert in den Mittelpunkt neuer Forschungen rücken. Es wird zu untersuchen sein, wie religionsgeschichtliche und kulturelle Faktoren den Austausch von Ideen, politischen und gesellschaftlichen Zielsetzungen insbesondere zwischen den Territorien des Reiches und der britischen Welt im 17. und 18. Jahrhundert beeinflussten. Hierbei wird auch Tirol als vielfach europäisch vernetzte Region berücksichtigt werden.

Leben

Stefan Ehrenpreis, geboren in Köln, studierte Geschichte, Sozialwissenschaften und Pädagogik an den Universitäten Bochum und Wien und promovierte – gefördert von der Gerda Henkel-Stiftung - 1998 an der Ruhr-Universität Bochum. Nach einer Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter in einem Forschungsprojekt an der Ludwig-Maximilians-Universität in München wechselte er am 1.4. 1998 an die Humboldt-Universität zu Berlin, wo er bis 2006 als Universitätsassistent am Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit arbeitete. Hier wurde er 2007 für Neuere und Neueste Geschichte habilitiert. Es folgten Lehrstuhlvertretungen in Bielefeld, Innsbruck und Fribourg sowie ein Lehrauftrag an der Universität Passau. Von 2008 bis 2011 vertrat er die Professur für Geschichte der Frühen Neuzeit am Historischen Seminar der Ludwig-Maximilians-Universität in München.

 

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