
Institut für Psychosoziale Intervention und Kommunikationsforschung
Psychoanalytische Erziehungs- und Bildungswissenschaften
seit 01.03.2025
Leben
Lutz Eichler hat zunächst an der Universität Nürnberg und anschließend an der Universität Frankfurt Sozialwissenschaften studiert. Er ist durch die Einflüsse der Frankfurter Schule geprägt, die die Soziologie mit der Sozialphilosophie sowie der Psychoanalyse verknüpft. Nach seiner Promotion zur psychischen Wirkung veränderter Arbeitsbedingungen kehrte er ans Erlanger Institut für Soziologie nach Franken zurück. Er arbeitete als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Schnittfeld von Arbeitssoziologie und Sozialisationsforschung. Während dieser Zeit spezialisierte er sich auf die individuelle Psychologie. Er absolvierte eine Ausbildung zum tiefenpsychologisch fundierten Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten in Deutschland und arbeitete in einer Jugendpsychiatrie. Nach kurzen Stationen an den Fachhochschulen in Darmstadt und Fulda kam er 2020 an die Fliedner Fachhochschule nach Düsseldorf. Dort war er für gesundheitliche, besonders psychopathologische Aspekte im Kontext von Sozialpädagogik und Beratung verantwortlich. Parallel betrieb er eine psychotherapeutische Praxis für Kinder- und Jugendliche in Frankfurt.
Forschung
Eichler forscht – kurz gesagt – zum Unbehagen in Bildung und Arbeit. Letzteres war sein Schwerpunkt bis zur Dissertation, ersteres seitdem. Die Fragestellungen drehen sich um individuelle Verarbeitungen „subjektivierter“ Anforderungen in Schule, Übergang und Arbeitswelt. In diesem Zusammenhang interessiert er sich entwicklungstheoretisch besonders für die Phase der Post-Adoleszenz und des jungen Erwachsenenalters. Methodisch kombiniert er biografisch-narrative Interviews mit Bindungs- und psychodynamischer Diagnostik. Sein zweites Standbein liegt in der psychoanalytischen Autoritarismusforschung. Auch dort interessieren ihn besonders die lebensgeschichtlichen und entwicklungspsychologischen Hintergründe der Entstehung autoritärer Wünsche und Phantasien.