Dossier: 100 Jahre Republik Österreich
Aus Anlass von 100 Jahren Republikgründung und weiterer Gedenkjahre, die einschneidende Veränderungen in der österreichischen Geschichte in den Blick nehmen (1938 – 1948 – 1968 – 1998), veranstaltet die Universität Innsbruck (Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie sowie Institut für Zeitgeschichte) eine Ringvorlesung, die sich über zwei Semester erstreckt. Unter dem Titel „Am Ende ein Anfang“ liegt der inhaltliche Schwerpunkt der Vorträge im Sommersemester 2018 auf der Umbruchsituation von der Monarchie zur Ersten Republik. Dabei wird die Nachkriegszeit in Bezug auf neue Grenzen oder die in Paris getroffenen Friedensregelungen in den internationalen Kontext gestellt. Es geht aber auch um die angespannten sozioökonomischen Verhältnisse, die Ambivalenzen der Geschlechterverhältnisse oder die Kunst als Seismograph. Im Wintersemester wird unter dem Schlagwort „zwei Demokratien, zwei Diktaturen“ der Zeitraum zwischen 1918 und 2018 mit chronologischen Schwerpunktsetzungen behandelt. Dabei kommen nicht nur bekannte Themen wie „Anschluss“ oder die alliierte Besatzung vor, sondern auch das Kino als Ort der Selbst und Fremdreflexion, der Sport als Identitätsstiftung und die Europaidee in Österreich vor.
Das „dritte Lager“ nach 1945
Am 5. Dezember kam Margit Reiter vom Institut für Zeitgeschichte an der Universität Wien nach Innsbruck, um im Rahmen der Jubiläumsvorlesung 100 Jahre Republik Österreich über die politische Reorganisation ehemaliger NationalsozialistInnen in der Nachkriegszeit zu referieren.
Das österreichische Gedächtnis
Mit dem Vortrag von Heidemarie Uhl zum Thema des österreichischen Gedächtnisses kam der zweite Teil der Ringvorlesung „100 Jahre Republik“ zum Abschluss. Heidemarie Uhl ist als Historikerin am Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Wien tätig und lehrt darüber hinaus an den Universitäten Wien und Graz.
Filme und andere Medien im besetzten Österreich
Karin Moser lieferte in ihrem Vortrag „Besetzte Bilder. Filmische Selbst- und Fremdreflexion 1945-1955“ eine spannende Perspektive auf die direkte Nachkriegszeit in Österreich. Anhand von Filmen, Wochenschauen und anderen Medien zeigte sie die Medienpolitik der Alliierten und Österreichs auf.
Populäre Erinnerung, spukende Bilder. Sport und Identität in Österreich
Georg Spitaler, Wiener Politologe und Historiker, Mitherausgeber des Fußballmagazins „ballesterer“ und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Verein für Geschichte der ArbeiterInnenbewegung, gewährte Einblicke in einen seiner Forschungsschwerpunkte: die Frage nach dem Politischen im Sport und dessen Rolle in der österreichischen Nationalgeschichte.
Reform oder Revolution? Österreich im Umbruchsjahr 1968
Der Historiker Paulus Ebner von der Technischen Universität Wien gab in seinem Vortrag im zweiten Teil der Ringvorlesung „100 Jahre Republik Österreich“ einen Einblick in das Jahr 1968 in Österreich. Mit einem Querschnitt über Politik, Kultur und Medien stellte er die Chiffre „1968“ und damit ein weiteres zentrales Jahr im Gedenk- und Jubiläumsjahr 2018 vor.
Unter alliierter Besatzung – Österreich 1945-1955
Warum dauerte es zehn Jahre vom Kriegsende 1945 bis zur Unterzeichnung des Staatsvertrags 1955? Dieser Frage ging Peter Ruggenthaler im Rahmen der Ringvorlesung „100 Jahre Republik: zwei Demokratien, zwei Diktaturen“ nach.
Von souveränen Herrschern bis supranationaler Föderation
Im Rahmen der Ringvorlesung zu 100 Jahren Republik Österreich hielt Anita Ziegerhofer von der Universität Graz einen Vortrag zur Europaidee in Österreich - von Coudenhove-Kalergi bis heute.
Von souveränen Herrschern bis supranationaler Föderation
Im Rahmen der Ringvorlesung zu 100 Jahren Republik Österreich hielt Anita Ziegerhofer von der Universität Graz einen Vortrag zur Europaidee in Österreich - von Coudenhove-Kalergi bis heute.