Pop-up Uni Innsbruck

Wissenschaft niederschwellig und verständlich nach außen zu tragen - dieses Ziel verfolgt die Pop-up Uni.

Wis­sen­schaft dort, wo man sie nicht erwar­tet

Kristalle unter dem Mikroskop im Schwimmbad analysieren, Geodäsie beim Stadtfest in Hall kennenlernen, mikrobiologische Untersuchungen im Naturpark durchführen – all das und mehr bietet die Innsbrucker Pop-up Uni und macht deutlich: Wissenschaft ist überall, nicht nur hinter den Mauern einer Universität.

Eine laue Sommerbrise, im Wind flatternde Sonnenschirme, lachende Kinder und bunt schillernde Seifenblasen – auf den ersten Blick fällt am Baggersee in Innsbruck gar nicht auf, dass sich hier, zwischen bunten Strandtüchern und Badegästen, um ein kleines Freiluftlabor handelt.

„Ziel ist es, Wissenschaft in die Mitte der Gesellschaft zu bringen." 
Florian Westreicher, Initiator der Pop-up Uni

Die Pop-up Uni taucht immer dort auf, wo man sie am wenigsten erwarten würde: in Schwimmbädern, auf Stadtfesten oder bei mittelalterlichen Spielen. „Ziel ist es, Wissenschaft in die Mitte der Gesellschaft zu bringen und so vor allem jene Menschen zu erreichen, die sonst mit universitären Strukturen und Forschungsarbeit wenig Berührungspunkte haben“, erklärt Florian Westreicher, zuständig für Wissenschaftsvermittlung im Büro für Öffentlichkeitsarbeit an der Uni Innsbruck. Gemeinsam mit Kolleg:innen hat er das Konzept im Jahr 2019 ins Leben gerufen. 

Bildungshintergrund und Alter spielen bei den Besucher:innen der Pop-up Uni keine Rolle: „Egal, welches wissenschaftliche Thema wir behandeln, wir schaffen mit Gesprächen und Experimenten einen niederschwelligen Einstieg und wecken so das Interesse, in weiterer Folge tiefer in die Materie einzutauchen“, so Westreicher.

 

Kinder stehen im Kreis und spielen ein Spiel

Wissenschaft erlebbar machen – wie hier am Baggersee in Innsbruck. 

Den ganzen Sommer über ist das Team der Pop-up Uni in ganz Tirol und Vorarlberg unterwegs. Der bunte Anhänger ist gefüllt mit allem, was es braucht, um Wissenschaft und Forschung direkt vor Ort lebendig zu vermitteln: Mikroskope, Beamer, Lautsprecher, Tische, Minilabore, Falthocker und Experimentiersets. Um die Wissenschaftsvermittlung kümmern sich junge, engagierte Wissenschaftler:innen – bei jedem Termin ist ein:e Expert:in aus einem anderen Fachbereich dabei.

„Oft reicht schon das Überraschungsmoment, ein kleines Freiluftlabor auf einer öffentlichen Veranstaltung zu entdecken, aus, um die Neugier der Menschen zu wecken“, schildert Thomas Gatt, Erdwissenschaftler und Organisator der Pop-up Uni. „Es ist wunderbar zu sehen, wie erlebbare Wissenschaft in Form von Experimenten Kinderaugen zum Leuchten bringt – und Erwachsene ebenso fasziniert.“

Pop-up Uni 2025

In diesem Frühjahr besuchte die Pop-up Uni unter anderem das Stadtfest in Hall: Anhand einer 3D-gedruckten Reliefkarte wurden die Konzepte der Geodäsie – also der Landvermessung – sicht- und greifbar gemacht.

Auch im Museum Tiroler Bauernhöfe in Kramsach spannte das Team der Pop-up Uni die Sonnenschirme auf: Florian Messner vom Institut für Archäologien schilderte den Weg vom Erz bis zur fertigen Klinge. In einer alten Schmiede durften kleine und große Besucher:innen den Schmiedeprozess hautnah miterleben. In der Römerstadt Aguntum in Osttirol wurden junge Entdecker:innen selbst zu Erdwissenschaftler:innen und untersuchten die Eigenschaften des damals verwendeten Gesteins.

„Wissenschaft lebt von Austausch und Neugier“, betont Thomas Gatt. „Wenn Menschen ins Gespräch kommen, Fragen stellen und im besten Fall selbst etwas ausprobieren können, bleibt das Erlebte im Gedächtnis – ganz egal, ob am See, im Museum oder mitten auf einem Stadtfest.“

Wer weiß, vielleicht entdecken Sie den bunten Pop-up-Uni-Anhänger ja auch ganz bald in Ihrer Nähe – einige Termine stehen in diesem Sommer noch an. 

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