Autor:innen der Wikipedia erhalten im Rahmen der Reihe GLAM digital vielfältige Einblicke in Kultur- und Gedächtnisinstitutionen im deutschsprachigen Raum. Am Montagabend haben sich rund 25 von ihnen auf einer Videokonferenzplattform getroffen, um mehr über die Arbeit des Forschungsinstituts Brenner-Archiv zu erfahren. Moderiert wurde die Veranstaltung von Raimund Liebert von Wikimedia Österreich.
Ulrike Tanzer und Markus Ender stellten zunächst das Literaturarchiv und seine Entstehung vor und präsentierten dann einige Beispiele aus ihrer Arbeit. Eines der zentralen Projekte des Forschungsinstituts ist die kommentierte Online-Edition des Gesamtbriefwechsels von Ludwig von Ficker. Sie umfasst die umfangreiche Korrespondenz des Publizisten Ludwig von Ficker (1880–1967), die neben der Herausgabe der Kunst- und Kulturzeitschrift „Der Brenner“ dessen zweite große Lebensleistung darstellt und einer der Kernbestände des Brenner-Archivs ist.
Spannend für die Zuhörer:innen waren auch die online zugänglichen Dokumente aus dem Kryptonachlass von Georg Trakl sowie dessen heute nur noch digital verfügbare Gesamtausgabe von Eberhard Sauermann und Hermann Zwerschina. Weitere online verfügbare Bestände sind jene des Künstlers Ottmar Zeiller und des Physikers Erwin Schrödinger, die über den Kulturpool, das Suchportal für digitalisiertes Kulturerbe aus österreichischen Museen, Archiven und Bibliotheken zugänglich sind. Ebenfalls vorgestellt wurde das Literaturportal LiteraturTirol, aus dem Markus Ender als Beispiel die Dokumentation über den Schriftsteller Joseph Zoderer präsentierte.
In einer anschließenden Diskussion informierten sich die Autor:innen über die Sammlungsstrategie des Brenner-Archivs, einzelne Begrifflichkeiten aus dem Editionswesen und die Besonderheiten des Schrödinger-Nachlasses.