In interaktiven Workshops erarbeiteten die Teilnehmer:innen – darunter Mediziner:innen, Vertreter:innen aus Forschungseinrichtungen und Unternehmen aus dem Gesundheitssektor – zentrale Herausforderungen wie Datenqualität und -schutz, Abhängigkeiten von großen Providern und die Schaffung europäischer Supportstrukturen. Ziel war es, diese „Pain-Points“ zu konkretisieren und erste Lösungsansätze zu entwickeln, die in zukünftigen Praxislaboren weiter vertieft werden sollen.
Drei Impulsvorträge leiteten die Diskussionen ein: Roberto Viviani von der Universität Innsbruck (Institut für Psychologie und assoziierter Wissenschaftler am DiSC) beleuchtete die Rolle der Forschung bei der Entwicklung innovativer KI-Lösungen. Nilaykumar Patel (en.co.tec Schmid KG | contextflow GmbH) sprach über strategische Erfolgsfaktoren und regulatorische Rahmenbedingungen, während Thomas Pellizzari (akedis Innovations GmbH) die Integration von KI in medizinische Workflows thematisierte. Diese Beiträge unterstrichen die Bedeutung inter- und transdisziplinärer Zusammenarbeit für die Weiterentwicklung von KI-Technologien und bei deren Adaption an konkrete Anwendungsfälle im medizinischen und pharmazeutischen Bereich.
Das Digital Science Center, das den Transfer digitaler Methodenkompetenzen über Disziplinen hinweg fördert und gesellschaftliche Transformationsprozesse in Zeiten der Digitalisierung wissenschaftlich aufarbeitet, war hierbei nicht nur Mitveranstalter, sondern auch aktiver Impulsgeber. „Universitäten spielen eine Schlüsselrolle, wenn es darum geht, qualifiziertes Fachpersonal aus- und weiterzubilden, neue Technologien kritisch zu begleiten und langfristige gesellschaftliche Auswirkungen zu erforschen. Das DiSC nimmt hier eine besondere Rolle ein, weil es interdisziplinär aufgestellt ist und somit unterschiedliche Perspektiven einbringen kann“, betont Carina König, Koordinatorin des DiSC. „Universitäten sind mehr als Forschungs- und Lehreinrichtungen – sie sind Treiber von Innovationen und gesellschaftlichem Wandel. Mit der Beteiligung an Veranstaltungen wie dem Zukunftslabor fördert die Universität Innsbruck den Dialog zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft, um verantwortungsvolle und nachhaltige Lösungen zu entwickeln“, ergänzt Tabea Eichhorn, Assistentin der Vizerektorin für Digitalisierung und Nachhaltigkeit an der Uni Innsbruck.
Das „Zukunftslabor: KI in der Medizin“ ist ein wichtiger Schritt, um die Region Tirol als Innovationsstandort zu stärken und ein Netzwerk für organisationsübergreifende Zusammenarbeit aufzubauen. Die Universität Innsbruck und das DiSC freuen sich darauf, die Ergebnisse der Veranstaltung, die im Übrigen auch auf viele andere Sektoren übertragen werden können, gemeinsam mit der Standortagentur Tirol in zukünftigen Praxislaboren zu vertiefen und in neuen Projekten weiterzuentwickeln, um die Technologien von morgen verantwortungsbewusst zu gestalten.
(Carina König)
