Mit einem Vortrag von René van Woudenberg (VU Amsterdam) im Rahmen des traditionellen philosophischen Forschungsseminars wurde das Symposium am Mittwoch feierlich eröffnet. Prof. van Woudenberg widmete sich den aktuellen erkenntnistheoretischen Herausforderungen angesichts Künstlicher Intelligenz. Er ging der Frage nach, inwieweit epistemische Subjekte weiterhin erkenntnismäßige Autonomie beanspruchen dürfen, können und sollten, wenn ihnen im Erkenntnisprozess künstlich-intelligente Hilfsmittel zur Verfügung stehen.
Am darauffolgenden Donnerstag setzte sich das Symposium im Dekanatssitzungssaal mit einem dicht gedrängten Programm fort. Es bot eine konzentrierte und facettenreiche Auseinandersetzung mit zentralen epistemischen Themen im Werk von Christoph Jäger – philosophische Selbsterkenntnis, epistemische Empathie, Wahrheitsansprüche, Willensfreiheit und der Umgang mit (vermeintlichen) Autoritäten. Internationale Kolleginnen und Kollegen sowie Freundinnen und Freunde aus Amsterdam, Genua, Bonn, Berlin, Oxford, Köln und Haifa nutzten die Gelegenheit, Jägers Beiträge zur Erkenntnistheorie, zur Theorie der Emotionen und zum Problem der Willensfreiheit zu würdigen, weiterzudenken und aktuelle epistemologische Fragestellungen gemeinsam zu reflektieren.
Besonders bereichernd war die Vielfalt der Perspektiven: Die Debatten reichten von Fragen der KI-Relevanz über logische Probleme bis hin zu ethischen und pädagogischen Implikationen des Wissens- und Autoritätsbegriffs.
(Federica I. Malfatti & Thomas Seissl)
