Gruppenbild vom Europäischen Mediengipfel 2025

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K.U.K. 2.0 - Klicks, Kon­zerne und Koope­ra­tion im KI-Öko­sys­tem

Auch dieses Jahr war die Universität Innsbruck wieder beim Europäischen Mediengipfel vertreten. Der hochkaratige Summit fand zum 17. Mal statt und wurde von 4. bis 6. Dezember erstmals in Seefeld ausgetragen. Thema des diesjährigen Mediengipfels war „Mehr Freiheit wagen – Europa zwischen Aufbruch und Rückschritt“.

Im Rahmen eines Stipendienprogramms erhielten zehn Studierende verschiedener Fakultäten der Universität Innsbruck die einmalige Möglichkeit, während der dreitägigen Veranstaltung in Seefeld mit führenden Expert:innen aus Medien, Wissenschaft, Politik, Kultur und Wirtschaft intensiv in Gespräche zu treten und dadurch wertvolle Kontakte zu knüpfen. Gemeinsam mit Natascha Zeitel-Bank (Senior Lecturer am Institut für Medien, Kommunikation und Gesellschaft) gestalteten sie zudem ein eigenes Diskussionspanel, bei dem Experten darüber diskutierten, wie sich Macht, Verantwortung und Zusammenarbeit im Zeitalter von Künstlicher Intelligenz verändern. Besonders hervorzuheben ist dabei, dass junge Menschen nicht bloß Gegenstand der Diskussion waren, sondern diese selbst mitgestalteten.  Die Anmoderation übernahm Hanna Lechner (Masterstudentin für Media, Society and Communication), die Panelmoderation erfolgte durch Sophia Quirchmair (Masterstudentin für Politikwissenschaft) sowie Lisa-Maria Pfleiderer (Doktorandin und Lehrbeauftragte am Institut für Sportwissenschaft). Gesprächspartner des Uni-Panels „K.U.K 2.0 – Klicks, Konzerne und Kooperation im KI-Ökosystem“ waren Matthias Kettemann (Professor und Leiter des Instituts für Theorie und Zukunft des Rechts an der Universität Innsbruck), Clemens Pig (geschäftsführender Vorstand der APA) und Stefan Kollinger (Chief Innovation Officer beim ORF). Die digitale Zukunft des europäischen KI- und Medienökosystems wurde so aus drei unterschiedlichen Perspektiven – aus juristischer, medienwirtschaftlicher und technologischer – beleuchtet.

Herausforderungen und Chancen für Medien, Wissenschaft und Politik

Matthias Kettemann kritisierte, dass der Digital-Omnibus-Entwurf als politischer „Kniefall vor der US-Regierung“ verstanden werden könne und die Regeln zur Bewahrung europäischer Bürger:innenrechte abgeschwächt würden. Statt neue Regeln zu fordern, müsse Europa bestehende Normen etwa im Bereich KI oder sozialen Medien konsequent umsetzen. Darüber hinaus müssten Universitäten Erkenntnisse viel stärker für die Gesellschaft nutzbar machen. Großes Potential für mehr digitale Souveränität sieht Kettemann in der europäischen Quantentechnologie. Aus medienwirtschaftlicher Sicht hob Clemens Pig die Notwendigkeit einer unabhängigen europäischen KI- und Dateninfrastruktur hervor, um technologische Abhängigkeiten zu reduzieren. Zudem liege die Zukunft des Journalismus in verlässlicher Berichterstattung, starker Verifikation und analytischer Einordnung, gestützt durch mehr Medienkompetenz und Kooperation. Stefan Kollinger legte den Fokus auf die praktische Integration von KI in redaktionelle Abläufe, betonte aber, dass die letzte Verantwortung stets den Journalist:innen obliege. KI-Tools würden journalistische Prozesse unterstützen, diese aber nicht ersetzen. Gleichzeitig müssten eigene digitale Produkte und Plattformen aufgebaut werden.

Europa zwischen Anspruch, Abhängigkeit und Aufbruch

Aus dem Panel ging hervor, dass Europa vor großen Veränderungen stehe und sich Macht, Verantwortung und Kooperation im digitalen und KI-getriebenen Zeitalter neu verteilen würden. Es brauche Regeln, unabhängige technologische Infrastruktur, mediale Aufklärung und neue digitale Angebote, damit journalistische Qualität, Informationssicherheit und Demokratie langfristig gesichert bleiben. Hoffnung biete Europas starke Position in der Quantenkommunikation, die langfristig mehr digitale Unabhängigkeit ermöglichen könne.

(Hanna Lechner)

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