Ein zentrales Fazit des Meetings war es, dass viele der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit zunehmend normativer Natur sind. Anstatt sich ausschließlich auf technische Lösungen zu konzentrieren, müssten Werte und Verantwortung stärker in den Blick genommen werden – so der Tenor vieler Teilnehmer:innen.
Besonders zwei Sitzungen blieben im Gedächtnis:
(1) Christopher Pissarides (LSE) sprach über die Zukunft der Arbeit und Künstliche Intelligenz. Er betonte, dass der Fokus über Produktivität oder Unternehmensstrategien hinausgehen und das Wohlergehen in den Mittelpunkt rücken sollte. Wachstum erhalte nur dann Sinn, wenn es zum menschlichen Aufblühen beiträgt – nicht bloß zu kurzfristiger Zufriedenheit.
(2) Das Panel zu Forschung und Innovation in einer tripolaren Welt, an dem mehrere Nobelpreisträger sowie Mario Draghi teilnahmen, stellte wichtige Fragen zu regulatorischen Rahmenbedingungen für technologische Innovationen – insbesondere in der EU.
Aus Sicht der Wirtschaftsinformatik wurde deutlich, dass die ethischen Fragen rund um Technologie drängender denn je sind. Es genügt nicht mehr zu fragen, was Technologie leisten kann. Entscheidend ist auch die Frage, wie sie eingesetzt wird, wem sie nützt oder schadet und wie wir verantwortungsvolle Gestaltung und Entwicklung sicherstellen können, damit Innovationen der Menschheit dienen.
In den Gesprächen mit jungen Forschenden aus aller Welt zeigte sich ein starkes gemeinsames Engagement, die „großen“ Herausforderungen unserer Zeit anzugehen.
Besonderer Dank gilt der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) für die Nominierung, weiters dem Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultätentag (WISOFT) sowie der Fakultät für Betriebswirtschaft für die Unterstützung bei der Nominierung, insbesondere den Professoren Andreas Eckhardt und Ulrich Remus am Institut für Wirtschaftsinformatik, Produktionswirtschaft und Logistik.
Zur Person: Khalid Durani studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finance, Accounting, Controlling & Taxation an der Universität Augsburg und wechselte dann an die Universität Innsbruck, um seinen Master und PhD in Wirtschaftsinformatik zu erlangen.
