Ein Abend im Zeichen von Sichtbarkeit, Vielfalt und wissenschaftlicher Exzellenz: In der Österreichischen Akademie der Wissenschaften wurden am Dienstagabend zum 19. Mal die L’Oréal UNESCO „For Women in Science“-Förderpreise verliehen. Vor über 200 Gästen aus Wissenschaft, Politik, Kultur und Gesellschaft standen vier herausragende Nachwuchswissenschafterinnen im Mittelpunkt, die nicht nur mit ihrer Forschung überzeugen, sondern auch starke Vorbilder für die nächste Generation sind. „Die vier Preisträgerinnen zeigen eindrücklich, wie Frauen in der Forschung mit Mut, Kreativität und Verantwortung an Lösungen für die großen Herausforderungen unserer Zeit arbeiten“, sagte Wissenschaftsministerin Eva-Maria Holzleitner „Sie stehen für die exzellente Arbeit, die Wissenschaftlerinnen täglich leisten. Diversität ist längst ein zentraler Erfolgsfaktor, in der Wissenschaft wie in der Politik. Deshalb werden wir weiterhin die Rahmenbedingungen für Frauen in der Forschung entlang der gesamten Karriereleiter verbessern und die Leaky-Pipeline schließen.“
Von der Universität Innsbruck wurde Angeliki Spathopoulou vom Institut für Molekularbiologie ausgezeichnet. Sie nutzt Gehirnorganoide, um die molekularen Ursachen von Schizophrenie zu entschlüsseln und neue Diagnosemöglichkeiten zu entwickeln. Neben ihr erhielten Nida Ali und Darja Rohden von der Universität Wien sowie Theresa Haitzmann von der Medizinischen Universität Graz den mit jeweils 25.000 Euro dotierten Preis. Das Preisgeld soll es den Preisträgerinnen ermöglichen, Forschungsprojekte umzusetzen, internationale Kooperationen auszubauen und entscheidende Schritte in ihrer Karriere zu setzen.
Erfolgreiches Programm
Das österreichische Förderprogramm „For Women in Science“ wurde 2007 ins Leben gerufen und wird von L’Oréal Österreich, der Österreichischen UNESCO-Kommission, dem Bundesministerium für Frauen, Wissenschaft und Forschung und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften getragen. In den vergangenen 18 Jahren wurden so bereits 75 Nachwuchswissenschafterinnen ausgezeichnet. Weltweit hat die Initiative seit ihrer Gründung mehr als 4.400 Forscherinnen gefördert – sieben von ihnen erhielten später den Nobelpreis.
Doch die Herausforderung bleibt: Der Frauenanteil in Forschung und Entwicklung liegt weltweit bei rund 33 Prozent, in Österreich bei lediglich 24,95 Prozent. Genau hier setzt “For Women in Science” an: Es macht Frauen sichtbar, baut Barrieren ab und stärkt Exzellenz in der Forschung. Denn die Welt braucht Wissenschaft – und Wissenschaft braucht Frauen.
