Der GenderFemPreis wird in diesem Jahr zum 25. Mal überreicht, 2001 wurde er an der Universität Innsbruck ins Leben gerufen. Abgewickelt wird die Organisation und Vergabe des Preises vom Büro für Gleichstellung und Gender Studies. Eingereicht werden können Diplom- und Masterarbeiten sowie Dissertationen, die Theorien aus dem Bereich der feministischen Forschung, der Frauen- und Geschlechterforschung, Queer Studies, Postcolonial oder Decolonial Studies aufgreifen. Mit dem Preis sollen Nachwuchswissenschaftler:innen gefördert werden.
Aus 20 eingereichten Arbeiten prämierte die Jury in diesem Jahr zwei Jungwissenschaftlerinnen für ihre Masterarbeiten, außerdem wurde eine Abschlussarbeit besonders gewürdigt.
Preisträgerinnen
Lea Straßmann verfasste ihre Abschlussarbeit im Masterstudium Geographie: Globaler Wandel – Regionale Nachhaltigkeit zum Thema „Tradwives und digitale Romantisierung der Care-Arbeit und Geschlechterrollen: Zwischen Ästhetik, Kommerz und Ideologie“. Basierend auf theoretischen Ansätzen der feministischen und digitalen Geographien befasst sich Lea Straßmann mit der Frage, wie Geschlechterrollen und Care-Arbeit im Kontext der Tradwife-Kultur auf Instagram ästhetisiert, inszeniert und kommuniziert werden. Dabei wird ein Mixed-Methods-Ansatz verfolgt, der qualitative und quantitative Methoden miteinander verbindet: In einer qualitativen Instagram-Analyse werden visuelle und narrative Muster der Tradwife-Accounts herausgearbeitet, während eine Online-Umfrage Aufschluss darüber gibt, wie solche Inhalte das Verständnis von Geschlechterrollen und Care-Arbeit beeinflussen. Betreut wurde die Arbeit von Elisabeth Militz, Leiterin der Forschungsgruppe Bodies, Digitalisation and Space.
Die Masterarbeit mit dem Titel „Blutmägde, Bräute und blutige Bündnisse. Resignifikations- und Reartikulationsmöglichkeiten sapphische Vampirverwandtschaften in Alexis Hendersons House of Hunger und T. S. Gibsons A Dowry of Blood“ von Feyza Onay wurde im Masterstudium Vergleichende Literaturwissenschaft eingereicht. Feyza Onay nimmt in ihrer Masterarbeit eine queertheoretische Perspektive ein, anhand derer die sapphischen Vampirverwandtschaften in Alexis Hendersons House of Hunger und S. T. Gibsons A Dowry of Blood hinsichtlich ihrer Resignifikations- und Reartikulationsmöglichkeiten von heteronormativ-patriarchaler Zugehörigkeit und Geschlechterannahme sowie -Performativität analysiert werden. Brigitte Rath betreute die Arbeit und hob in der Laudatio den spannenden Forschungsansatz und die hohe wissenschaftliche Qualität hervor.
Besondere Würdigung
In den beiden Jury-Sitzungen im Oktober wurde entschieden, dass die Masterarbeit von Stefanie Schuchter „Der Rechtsrahmen für medizinische Behandlungen von trans Personen mit einem Fokus auf Reproduktion“ aus dem Universitätslehrgang Medizinrecht eine besondere Würdigung verdient.
