Am Institut für Slawistik fand am 20. November 2025 ein Forschungstag statt, an dem Kolleginnen und Kollegen ihre laufenden sowie die Ergebnisse von bereits abgeschlossenen Forschungsprojekten präsentierten. Die Veranstaltung bot einen umfassenden Einblick in die thematische Vielfalt und methodische Breite der slawistischen Forschung am Institut – von sprachwissenschaftlichen Analysen über literaturwissenschaftliche Fragestellungen bis hin zu kultur- und medienwissenschaftlichen Projekten.
Nach Begrüßungsworten durch Institutsleiterin Eva Binder eröffneten Ekaterina Dikova und Jürgen Fuchsbauer das Programm mit ihrem Beitrag Byzantium in Slavic Voices: Translating Orthodoxy in the Digital Age, in welchem sie u.a. REGEST, ein digitales Instrument, das mittelalterliche griechisch-slawische Übersetzungen systematisch erfasst und zugänglich macht, vorstellten.
Helmut Weinberger präsentierte unter dem Titel Lautmaschinen ein Tool zur Untersuchung historischer phonologischer Prozesse.
Im Anschluss stellte Fabio Maion mit Zur diachronen Entwicklung der Adjektivformen im Bulgarischen sein bereits abgeschlossenes Dissertationsprojekt vor, das eine detaillierte linguistische Analyse historischer Wandlungsprozesse bietet.
Lisa Haibl gab mit ihrem laufenden Dissertationsprojekt Goli Otok – Zwischen transgenerationaler Erinnerung und Vergessen Einblick in künstlerische Auseinandersetzungen mit dem ehemaligen jugoslawischen Lagerkomplex.
Mit Drawing Ukraine: National and International Representations in Comics Since 1991 präsentierte Svitlana Pidoprygora ihr Forschungsprojekt über graphisch-textuelle Darstellungen politischer und gesellschaftlicher Entwicklungen in und über die Ukraine.
Anschließend zeigten Gernot Howanitz und Magdalena Kaltseis in ihrem Projekt Automatisierte Videoanalyse am Beispiel belarusischer Protestvideos, welches Potenzial digitale Analysetools für die systematische Untersuchung audiovisueller Formate aufweisen.
Sonja Bacher stellte mit DiSlaw – Ein Open Access Journal zur Didaktik slawischer Sprachen eine etablierte und erfolgreiche Publikationsplattform vor, die der Sprachdidaktik gewidmet ist.
Den Abschluss bildete Tatjana Kurbangulova mit ihrem geplanten Projekt zur Negation im bilingualen Erstspracherwerb, indem sie Erwerbsverläufe und sprachspezifische Besonderheiten bei zweisprachig aufwachsenden Kindern untersucht.
Neben den Mitarbeitenden des Instituts nahmen auch Studierende sowie Angehörige anderer Fachrichtungen an den Vorträgen teil. Die Diskussionen im Anschluss an die einzelnen Präsentationen zeigten, wie gewinnbringend ein (interdisziplinärer) Austausch für alle Beteiligten ist.
Der Forschungstag erwies sich als hervorragende Gelegenheit, die wissenschaftlichen Arbeiten der Kolleginnen und Kollegen näher kennenzulernen, Synergien zu entdecken und neue Impulse für zukünftige Forschungsprojekte zu gewinnen. Aufgrund der positiven Resonanz ist geplant, diese Veranstaltung künftig in regelmäßigen Abständen durchzuführen und so den offenen wissenschaftlichen Dialog innerhalb und außerhalb des Instituts weiter zu fördern.
(Lisa Haibl)
