Im Zentrum steht die Frage, inwiefern nonverbale Signale wie etwa gleichzeitiger Blickkontakt und die Synchronisierung der Blinzelfrequenz zwischenmenschliches Vertrauen, ökonomische Entscheidungen und gemeinsames Problemlösen beeinflussen. Das Projekt setzt modernste mobile Eyetracking-Technologie ein, um diese subtilen Verhaltensdynamiken empirisch zu analysieren. Die nun bewilligte Förderung ermöglicht die Finanzierung einer Doktorandenstelle sowie umfangreiche Studien im Eyetracking-Labor der Allgemeinen Psychologie.
„Wir wissen, dass sich Menschen oftmals unbewusst synchronisieren; unser Projekt zielt darauf ab, die Augen als Schlüsselelement dieser Synchronisierung sichtbar zu machen und den Einfluss auf Entscheidungen und Problemlösen weiter zu untersuchen“, erklärt Projektleiterin Hoffmann.
Das Forschungsvorhaben baut auf den bisherigen Arbeiten von Dr. Hoffmann auf. In einer ihrer Studien konnte sie zeigen, dass Blickkontakt das Partnerwahlverhalten beeinflusst. Gleichzeitiger Blickkontakt erhöhte hier die Wahrscheinlichkeit einer positiven Wahl nach einem 5-minütigen Gespräch. In einer weiteren Untersuchung stellte die Forscherin fest, dass sich die Synchronisierung der Blinzelfrequenz in virtuellen Teams über die Zeit verstärkt und ein wichtiger Prädiktor für erfolgreiche gemeinsame Problemlösung ist. Diese Ergebnisse bilden die Grundlage für das nun geförderte Projekt, das diese Phänomene erstmals während ökonomischer Entscheidungsspiele und kooperativer Problemlöseaufgaben in face-to-face Interaktionen untersuchen will.
Die DFG-Förderung sichert wichtige Ressourcen für die kommenden drei Jahre und stellt einen bedeutenden Schritt zur Weiterentwicklung der Forschung im Bereich der sozialen Kognition an der Universität Innsbruck dar. Damit positioniert sich die Universität Innsbruck mit ihrem Eyetracking-Labor an der Spitze eines internationalen Forschungstrends, der mithilfe innovativer Methoden das soziale Miteinander besser verstehen.
(Alexandra Hoffmann)
