Fünf Personen stehen in einer Reihe und blicken in die Kamera.

v.l.: Bürgermeisterin Victoria Weber, Bezirkshauptmann Michael Brandl, die Witwe des Stifters Monika Brandl Knapp, Preisträgerin Angeliki Spathopoulou und Dekan Paul Illmer.

Ernst-Brandl-Preis für Ange­liki Spa­tho­pou­lou

Die Prof.-Ernst-Brandl-Stiftung würdigt in diesem Jahr Dr. Angeliki Spathopoulou vom Institut für Molekularbiologie der Universität Innsbruck mit dem renommierten Forschungspreis. Die Wissenschaftlerin überzeugte die Jury mit ihrer innovativen Arbeit zur Erforschung der frühen Krankheitsmechanismen bei Schizophrenie.

In ihrer ausgezeichneten Studie kombinierte Angeliki Spathopoulou modernste Methoden der Molekularbiologie, Stammzellforschung und Bioinformatik. Basierend auf induzierten pluripotenten Stammzellen (iPSCs) von Schizophrenie-Patientinnen und -Patienten differenzierte sie diese zu kortikalen Nervenzellen und analysierte die entstehenden Zellen sowohl auf transkriptioneller als auch auf metabolischer Ebene. Ihre integrative Multi-Omics-Analyse identifizierte dabei eine Störung in der GABA-Biosynthese – ein zentraler Befund für das Verständnis von gestörten inhibitorischen Netzwerken bei Schizophrenie. Die Arbeit zeigt, dass Patienten-spezifische neuronale Modelle wertvolle Einsichten in die Frühphase neuropsychiatrischer Erkrankungen ermöglichen können – lange bevor klinische Symptome auftreten.

Mit diesem Ansatz leistet die Preisträgerin einen bedeutenden Beitrag zur Grundlagenforschung in der Psychiatrie und eröffnet neue Perspektiven für zukünftige Diagnose- und Therapieansätze bei Schizophrenie. Ihre Forschungsergebnisse wurden 2024 in der renommierten Fachzeitschrift Molecular Psychiatry veröffentlicht.

Über die Preisträgerin

Angeliki Spathopoulou, geboren 1992 in Griechenland, ist Senior Scientist am Institut für Molekularbiologie der Universität Innsbruck. Nach ihrem Diplom in Pharmazie an der Aristoteles-Universität Thessaloniki absolvierte sie ein Masterstudium in Biochemie an der Universität Bonn und forschte anschließend an der Harvard Medical School. Ihre Doktorarbeit an der Universität Innsbruck wurde durch ein Marie Curie-Stipendium gefördert.

Der Prof. Brandl-Preis

Der Forschungspreis der Prof. Ernst Brandl-Stiftung wird seit 1990 jährlich vergeben und ist mit 5.000 Euro dotiert. Ausgezeichnet werden exzellente Forschungsleistungen an den beiden Innsbrucker Universitäten, die in herausragender Weise Grundlagenforschung mit gesellschaftlicher Relevanz verbinden. Die Stiftung geht zurück auf den 1997 verstorbenen Prof. Ernst Brandl, der im Jahre 1952 gemeinsam mit Dr. Hans Margreiter säurestabiles Penicillin entwickelt hat, was die Verabreichung des Antibiotikums in Form von Tabletten oder Sirup ermöglichte.

Weitere Informationen zum Preis auf der Website der Universität Innsbruck.

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