Blick auf den neu gestalteten Platz bei der Eröffnung

Insgesamt umfasst das Projekt COOLYMP rund 8.800 Quadratmeter Fläche, die klimafit umgestaltet wurden bzw. werden: neben dem DDr.-Alois-Lugger-Platz auch der Olympiapark und ein Teil der An-der-Lan-Straße.

COOLYMP: Kli­ma­fit­ter Platz im Olym­pi­schen Dorf eröff­net

Am 24. Juni 2025 wurde der umgestaltete und begrünte DDr.-Alois-Lugger-Platz im Olympischen Dorf eröffnet. Mit dem Umbauprojekt unter dem Namen COOLYMP wurde eine klimafreundliche, kühle Aufenthaltszone geschaffen. Die wissenschaftliche Begleitung des Projekts erfolgte u. a. durch Manfred Kleidorfer, Professor für Nachhaltige Entwicklung urbaner Wasserinfrastruktur an der Universität Innsbruck.

War der DDr.-Alois-Lugger-Platz bisher vor allem durch Betonflächen und Hitze geprägt, so dominieren nun Grünflächen, Sonnensegel und Sitzmöglichkeiten das Bild. Die Umgestaltung des Platzes war Ergebnis eines langjährigen Planungs- und Diskussionsprozesses unter Einbindung der lokalen Bewohner:innen – eine erste Ideenfindung fand bereits 2021 statt. Das Projekt mit dem Titel COOLYMP wurde vom Klima- und Energiefonds unterstützt; zum Projektteam gehörten neben Vertreter:innen der Stadt Innsbruck, der Innsbrucker Immobiliengesellschaft, der ISD-Stadtteilarbeit, der ARGE „IB Laup und Machné&Glanzl Architekten“ auch Wissenschaftler:innen der Universität Innsbruck.

Grüner Treffpunkt für das O-Dorf

Der neu gestaltete Platz bietet neben einer begrünten, erhöhten Fläche auch Baum- und Strauchpflanzungen, eine multifunktionale, überdachte Veranstaltungsbühne sowie ein kühlendes Wasserspiel. Zentrales Ziel war es, einen klimafitten, attraktiven und sicheren Treffpunkt für den gesamten Stadtteil zu schaffen. Der Schutz vor Hitzebelastung stand dabei an vorderster Stelle: „Wir erwarten eine Temperatursenkung im Sommer von 3 bis zu 4 Grad – dies macht den Platz lebenswerter für alle“, so Klima- und Planungsstadträtin Janine Bex.

Bürgermeister Johannes Anzengruber hob die Beteiligung der Bürger:innen hervor: „Mit dem Projekt COOLYMP ist es uns gelungen, das gesamte Areal in eine kühle Oase der Gemeinschaft zu verwandeln – basierend auf den Ideen, Wünschen und Vorstellungen der Bevölkerung des O-Dorfs.“

Der neu gestaltete Platz aus der Vogelperspektive, man sieht, dass die linke Hälfte des Platzes nun fast komplett aus Grünflächen besteht..

Der neu gestaltete Platz aus der Vogelperspektive bei der Eröffnung am 24. Juni 2025.

Klimawandelanpassung durch Entsiegelung

Wie wichtig die Entsiegelung ist, um die Lebensqualität in Städten trotz Klimawandel aufrechtzuerhalten, weiß Manfred Kleidorfer vom Arbeitsbereich Umwelttechnik des Instituts für Infrastruktur. Gemeinsam mit seinem Team übernahm er die wissenschaftliche Begleitung des Projekts COOLYMP. Messungen zu Temperatur und Feuchtigkeit vor und nach dem Umbau des Platzes sollen zeigen, inwiefern sich die thermischen Eigenschaften der Oberflächen im Park verbessert haben.

Hintergrundwissen: Mit Asphalt und Beton versiegelte Flächen tragen wesentlich zur Erhitzung der Umgebung bei, wodurch es zu sogenannten „urban heat islands“ kommen kann, also städtischen Flächen, die wesentlich heißer sind als ihre Umgebung. Damit einher gehen z. B. sehr warme Nächte (sogenannte Tropennächte) und generell gesundheitliche Risiken, wie Kleidorfer und seine Kolleg:innen im kürzlich veröffentlichten „Zweiten Österreichischen Sachstandsbericht zum Klimawandel“ (Kapitel 3, Bebaute Umwelt und Mobilität) herausstreichen. Darüber hinaus erhöhen versiegelte Flächen das Überflutungsrisiko, was im Kontext des Klimawandels besonders problematisch ist, da Starkregenereignisse laut Klimaforscher:innen zunehmen werden.

Daten aus den Jahren 2016 und 2019 zeigten bereits deutlich, wie notwendig die Neugestaltung des DDr.-Alois-Lugger-Platzes war: Die zahlreichen versiegelten Flächen erhöhten z. B. die nächtliche Hitzebelastung. „Aus den Modellierungen wird ersichtlich, dass die Entsiegelung von Oberflächen und die Begrünung unserer Städte die Wasser- und Energiebilanz an der Oberfläche positiv beeinflusst und die Verdunstungskühlung fördert“, so das Fazit eines 2023 publizierten Forschungsartikels von Manfred Kleidorfer und Yannick Back.

Grafik aus dem Forschungsartikel: Die wärmenden Flächen sind orange eingefärbt. Man sieht, dass der gesamte Platz vor seiner Umgestaltung orange ist.

Grafik aus dem Artikel von Back und Kleidorfer: Das mittige und rechte Bild zeigen die Wärme-Eigenschaften des DDr.-Alois-Lugger-Platz und seiner Umgebung in den Jahren 2016 und 2019. Die gelb und orange eingefärbten Flächen geben Wärme an die Umgebung ab.

Neben dem Institut für Infrastruktur war von der Universität auch Innsbruck auch eine Masterstudentin der Geographie am Projekt beteiligt. Im Rahmen Ihrer Masterarbeit begleitete Sarah Rasi den Prozess der Bürger:innenbeteiligung und erhob außerdem die Nutzung des Platzes vor seiner Neugestaltung.

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