Im Juni wurde die Ausstellung „The Art of Beauty“ eröffnet, die von 18. Juni bis 5. Oktober 2025 in Schloss Ambras gezeigt wird.
Was ist Schönheit und wie verändern sich Schönheitsideale? Die Ausstellung „The Art of Beauty“ begibt sich auf Spurensuche und betrachtet Schönheit und Körperpflege von der Antike bis ins 18. Jahrhundert. Der Mensch beschäftigt sich seit jeher mit Körperpflege und dem Ziel „schön zu sein“. Die Sonderausstellung beleuchtet mittels kultur- und kunsthistorisch bedeutender Ausstellungsstücke unterschiedliche Schönheitsideale ebenso wie diverse Kosmetiktrends im Laufe der Jahrtausende. Überlieferte Rezepturen, aufwendige Herstellungsprozesse und spezielle Utensilien gewähren Einblicke in die Welt der Schönheit. Es wird gezeigt, was sich verändert hat und was bis heute gleichgeblieben ist. Wer allerdings glaubt, Schönheitsangelegenheiten wären eine rein weibliche Thematik gewesen, wird sich wundern. Frauen wie Männer setzten auf unterschiedliche Trends, um dem jeweiligen zeitgenössischen Schönheitsideal zu entsprechen, ihr Aussehen zu optimieren und sich ins beste Licht zu rücken.
Über die Bedeutung von Schönheit in der Antike
Zur festlichen Eröffnung der Ausstellung im Spanischen Saal begrüßten Direktorin Veronika Sandbichler, Generaldirektor Jonathan Fine sowie die Kuratoren der Ausstellung Thomas Kuster und Katharina Seidl u.a. auch Vertreter:innen des Archäologischen Universitätsmuseums Innsbruck, welches zahlreiche Leihgaben zur Ausstellung beisteuerte.
Schönheit war für die Menschen der Antike nicht nur ein ästhetisches, sondern auch ein philosophisches und ethisches Leitprinzip, welches tief in ihrer Philosophie, Religion und ihrem Gesellschaftsverständnis verwurzelt war und so die gesamte Kultur und Kunst der Antike durchdrang. Ein schöner Körper war oft ein Zeichen für moralische Integrität und eine ethische Lebensführung. Dieses Ideal spiegelte sich auch eindrucksvoll in der antiken Kunst wider. So zielte die Bildhauerei, insbesondere die griechische Skulptur, auf die Darstellung des idealisierten menschlichen Körpers ab und harmonische Proportionen, ideale Symmetrie und eine ausgewogene Formgebung waren dabei entscheidend. Die Römer übernahmen viele dieser Ideale, fügten aber auch eine pragmatischere, oft realistischere Darstellung hinzu, ohne jedoch die grundsätzliche Verehrung der Schönheit aufzugeben. „So wundert es nicht das das Archäologische Universitätsmuseum eine Reihe von passenden Exponaten sowohl griechischer als auch römischer Zeit zu der Sonderausstellung besteuern konnte“ berichtet Florian Müller, der Leiter des Instituts für Archäologien und des Archäologischen Universitätsmuseums. Neben Statuen und Statuetten eines griechischen Jünglings, der griechischen Aphrodite, der römischen Venus und des Narziss, kann auch das Porträt eines jungen Römers bewundert werden.

Exponate aus dem Archäologischen Universitätsmuseum und Ausstellungskatalog „The Art of Beauty“ (Foto: Florian M. Müller)
Auch für den fast 200 Seiten umfassenden Ausstellungskatalog konnte neben den Katalogtexten zu den einzelnen Exponaten ein Beitrag zur „Körper- und Schönheitspflege in der römischen Antike“ beigesteuert werden (Müller F. M., Körper- und Schönheitspflege in der römischen Antike, in: Kuster T., Seidl K. (Hrsg.), The Art of Beauty. Ausstellung Schloss Ambras - Innsbruck, 18. Juni bis 5. Oktober 2025 (Köln 2025) 22–35).
Leihgaben aus der Sammlung des Archäologischen Universitätsmuseums
Das Archäologische Universitätsmuseum Innsbruck stellt seine Objekte auf Anfrage gerne für Sonderausstellungen im In- und Ausland zur Verfügung. So waren Objekte bislang nicht nur im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum sondern auch dem Zeughaus, dem Tiroler Volkkunstmuseum, im Schloss Ambras Innsbruck, der Galerie im Taxispalais, der Österreichischen Nationalbank sowie mehrmals im Fasnachts- und Heimatmuseum Noaflhaus in Telfs. Aber auch außerhalb Tirols kamen Leihgaben des Museums in die Oberösterreichischen Landesaustellung in Stadl-Paura/Lambach, ins Stadtmuseum Wels, ins Museum Carnuntinum in Bad Deutsch-Altenburg sowie ins Iseum Savariense in Szombathely (Ungarn). Auch Schulen konnten Dubletten als plastisches Anschauungs- und Lehrmaterial erhalten.
Die Sonderausstellung „The Art of Beauty“ kann noch bis 5.10. täglich von 10.00-17.00 Uhr in Schloss Ambras Innsbruck, Schlossstraße 20, 6020 Innsbruck besucht werden.
(Florian Martin Müller)
