Am Samstag, 5. Juli, verwandelte sich der Parkplatz West des Einkaufzentrums DEZ zum Auftakt des Innsbrucker Sommerferienzuges in ein großes Erlebnisgelände. Unter den über 15 abwechslungsreichen Stationen war auch das Archäologische Universitätsmuseum Innsbruck, bei welchem das Thema „Antike Spiele zum Mitmachen“ im Mittelpunkt standen.
Auch in der Antike vertrieb sich Jung und Alt die Zeit mit Spielen unterschiedlichster Art: Dazu gehörten Kinderspielzeug ebenso wie Würfelspiele, Geschicklichkeitsspiele oder Brettspiele, die man sogar auf die Stufen von öffentlichen Gebäuden geritzt hat. Von einigen kennen wir auch noch die Regeln. Unter der Leitung von Daniel Haumer und tatkräftigt unterstützt durch die Archäologiestudierenden Lukas Dengg, Patrick Moser und Maria Todorovic wurde eine ganze Reihe von besonders beliebten Spielen der Antike vorgestellt, von denen sich einige als „Klassiker“ bis heute hielten. Hunderte von Kindern und Jugendlichen konnten diese selbst ausprobieren und auch antike Spiele basteln und mit nach Hause nehmen. Auch der Innsbrucker Bürgermeister Johannes Anzengruber konnte an der Station des Archäologischen Universitätsmuseums begrüßt werden, wo er sich selbst an antiken Geschicklichkeitsspielen versuchte.

Der Innsbrucker Bürgermeister Johannes Anzengruber beim römischen „Deltaspiel“ (links), während Kinder das römische Rundmühlespiel („ludus molaris rotae“) bastelten und spielten (Mitte/rechts).
Archäologisches Universitätsmuseum seit 2014 mit Workshops beim Innsbrucker Ferienzug
Der Innsbrucker Ferienzug ist eine seit 1988 etablierte Veranstaltungsreihe der Stadt Innsbruck, die Kindern und Jugendlichen im Alter von vier bis 14 Jahren in den Semester-, Oster- und Sommerferien die Möglichkeit bietet, bei einem breiten Angebot aus den Bereichen Sport, Kunst und Kultur, Natur, aber auch Wissen, Forschung und Entdecken, Neues kennen zu lernen und auszuprobieren oder einfach einen tollen Tag in der Gruppe mit Freunden zu erleben. Das angebotene Programm wird in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Organisationen, Institutionen und Vereinen erstellt. Das Archäologische Universitätsmuseum Innsbruck beteiligt sich seit dem Jahr 2014 regelmäßig am Innsbrucker Ferienzug, zunächst im Rahmen der Kinder-Sommer-Uni in den Sommerferien, seit einigen Jahren aber auch in den Semester- und Osterferien.
Auch im heurigen Sommer werden wieder fünf Veranstaltungen angeboten. Beim Ausflug „Auf archäologischer Ausgrabung - Besuch der archäologischen Ausgrabung auf der „Hohen Birga“ und des Rätermuseum Birgitz“ (10.7.) wird eine gerade stattfindende archäologische Ausgrabung besucht und die Kinder und Jugendlichen können den Archäologinnen und Archäologen dabei über die Schulter blicken. Im Workshop „Wie lebten Kinder und Jugendliche im alten Rom?“ (16.7.) wird dem Alltagsleben in der römischen Antike nachgegangen, während im Workshop „Die Götter Griechenlands“ (17.7.) Götter, Mythen und Helden kennengelernt werden. Mehr über das Leben der Römer in unseren Breiten können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Veranstaltung „Auf den Spuren der Römer in Tirol“ (26.8.) erfahren. Den Abschluss bildet der Workshop „Wie arbeiten ArchäologInnen?“ (2.9.), der Einblicke in Arbeitsweisen und Methoden dieses Fache ermöglicht.
Ziel dieser Veranstaltungen ist es, Kindern und Jugendlichen schon früh zu ermöglichen, sich mit Antike und Archäologie auseinanderzusetzen. Dabei sollen Kinder – vielfach auf spielerische Weise – unter Zuhilfenahme der zahlreichen Exponate und Objekte im Archäologischen Universitätsmuseum unterschiedliche Themen erarbeiten und so selbst zu Erkenntnissen gelangen. Gerade als Universitätssammlung ist aber auch der generelle Einblick in universitäre Forschungstätigkeit und der Kontakt mit Archäologinnen und Archäologen entscheidend. Somit kann das Museum seiner wichtigen Scharnierfunktion zwischen Universität und interessierter Öffentlichkeit gerecht werden.
(Florian M. Müller / Daniel Haumer)
