Rektorin Univ.-Prof. Dr. Veronika Sexl, Koordinator Philipp Unterholzner, MSc, und Ing. Andreas Kraler, MBA, geschäftsführender Gesellschafter von HELLA, entzünden gemeinsam die Geburtstagskerzen.

10 Jahre För­der­kreis 1669 – Enga­ge­ment wirkt

Am Mittwoch, 1. Oktober 2025, feierten Mitglieder, Freund:innen und Unterstützer:innen des Förderkreises 1669 gemeinsam in der Aula der Universität Innsbruck das zehnjährige Bestehen. Über 150 Gäste waren der Einladung gefolgt, um dieses besondere Jubiläum zu würdigen.

Zuvor bedankte sich die Rektorin in einem Exklusivempfang bei den Gründer:innen und weiteren signifikanten Unterstützer:innen des Förderkreises 1669. Dabei gab die Leiterin des Forschungsinstituts Brenner-Archiv, Univ.-Prof.in Dr.in Ulrike Tanzer, interessante Einblicke in die Entstehungsgeschichte des Instituts und die Bedeutung der Philanthropie im Allgemeinen sowie für Universitäten und das Institut im Speziellen.

Gruppenfoto der Gründer:innen

In ihrer Festrede beim anschließenden Festakt bedankte sich Rektorin Univ.-Prof.in Dr.in Veronika Sexl bei allen, die vor zehn Jahren mit großem Engagement den Förderkreis ins Leben gerufen haben. Sie betonte die wichtige Rolle der Spender:innen für den wissenschaftlichen Erfolg und die Innovationskraft der Universität sowie die Wahrung ihrer Rolle in der Gesellschaft. Nach der herzlichen Begrüßung durch Verkehrslandesrat René Zumtobel und den Bürgermeister der Universitätsstadt Innsbruck, Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc, folgte ein Video-Zusammenschnitt der Highlights aus den ersten zehn Jahren.

Hier geht es zum Video „10 Jahre Förderkreis 1669“.

Höhepunkt des Abends war ein Expert:innenpanel mit Mag.a Barbara Blaha vom Momentum Institut und Nationalbankgouverneur Univ.-Prof. Dr. Martin Kocher, moderiert von Mag. Christian Jentsch, Redakteur der Tiroler Tageszeitung, mit dem Titel „Europe2030 – beyond economics?“. Dabei stellten die Teilnehmenden ihre Thesen für ein künftiges Europa vor und diskutierten diese. Kocher und Jentsch sind im Übrigen Alumni der Universität Innsbruck.

Von links: Christian Jentsch (Tiroler Tageszeitung) Barbara Blaha (Momentum Institut), Martin Kocher (ÖNB)

Ein besonderer Moment war das gemeinsame Entzünden der Geburtstagskerzen durch Rektorin Univ.-Prof.in Dr.in Veronika Sexl, den Koordinator Philipp Unterholzner, MSc und das erste Unternehmensmitglied im Förderkreis 1669 – den geschäftsführenden Gesellschafter Ing. Andreas Kraler, MBA von HELLA Sonnen- und Wetterschutztechnik – ein Symbol für die langjährige Partnerschaft zwischen Universität und Wirtschaft.

Die traditionelle Ausstellung der geförderten Projekte im Foyer zeigte eindrucksvoll, wie vielfältig die Unterstützung der vergangenen Jahre wirkte – von Forschungsinitiativen bis zu Nachwuchsförderung.

Der festliche Abend fand beim anschließenden Empfang einen stimmungsvollen Ausklang, mit vielen Begegnungen, Erinnerungen und neuen Ideen für die Zukunft.

Der Förderkreis 1669 dankt allen Unterstützer:innen, Teilnehmenden, Projektaussteller:innen sowie dem Universitätsorchester welche die Entstehung einer so erfolgreichen Gemeinschaft ermöglicht haben, und freut sich auf die nächsten zehn Jahre!

Präsentierte Projekte

FishProtector (Barbara Brinkmeier)

Der Prototyp besteht aus einem unskalierten Ausschnittsmodell eines konventionellen Turbinenschutzrechens mit vertikalen Rechenstäben und nachträglich angebrachten Elektroden, welche von einem elektrischen Schaltschrank mit Impulsen beaufschlagt werden. Im Versuch, welcher im Wasserbaulabor der Universität Innsbruck durchgeführt wurde, wird das elektrische Feld gemessen und die Fischschutzwirkung des Systems mit den an der Universität gut erforschten FishProtectoren der ersten Generation (mit Seilen) verglichen. Hier geht es zum Projektvideo.

Shot Noise @ Gunpoint (Arne Ramisch)

In diesem Projekt wird eine neuartige Methode weiterentwickelt, die speziell zur Unterdrückung typischer Störsignale an Bildsensoren in Kooperation mit der KU Leuven konzipiert wurde. Entwickelt wurde der Ansatz ursprünglich für die Röntgenfluoreszenz-Analyse (XRF), um die elementare Zusammensetzung von Bohrkernen zu untersuchen. Erste Untersuchungen im Rahmen von XRF ergaben bei Anwendung der Innovation erhebliche Verbesserungen des Signal-Rausch-Verhältnisses und der analytischen Präzision im Vergleich zur konventionellen Auswertung. In diesem Projekt wird diese Innovation auf hyperspektrale Bildgebungsverfahren angewendet, um zukünftig für UV-Licht, sichtbares Licht und Infrarotlicht genutzt werden zu können. Typische Einsatzgebiete für Hyperspektrale Bildgebungsverfahren sind Schlüsselmärkte, wie beispielsweise Bergbau, Landwirtschaft, medizinische Bildgebung und industrielle Qualitätskontrolle. Zum Schutz der Methode und der Ergebnisse des Projektes ist bereits eine Patentanmeldung in Vorbereitung.

Power Electronics for Sustainable Energy Storage and Reuse (Andreas Hanschek)

Dieses Projekt zielt darauf ab, Energiespeichersysteme durch die Integration von Leistungselektronik voranzutreiben, um ihre Nachhaltigkeit und Effizienz zu verbessern. In den derzeitigen Energiespeicherverfahren werden die einzelnen Batteriezellen nicht gleichmäßig belastet, was zu unterschiedlichen Ladezuständen führen kann. Das System ist aber immer nur so stark, wie das schwächste Glied in der Reihe. Batterien müssen deshalb früher ausgetauscht werden und eignen sich auch nicht mehr für eine Wiederverwendung. Durch die Entwicklung einer nahtlosen Integration fortschrittlicher Zellausgleichstechniken und einem System zur Überwachung des Zellenverschleißes will das Projekt die Lebensdauer und Nutzung von Batteriezellen verlängern. Außerdem können die schwächer werdenden Batterien dann in weniger anspruchsvollen Anwendungen wiederverwendet werden, was den Batteriemüll reduzieren soll. Dieses Projekt möchte die Umweltauswirkungen durch Abfallvermeidung reduzieren und auch die Ressourcennutzung optimieren. Für die Technologie des Zellenausgleichs ist gerade eine Patentanmeldung in Vorbereitung und die Gründung eines Spin-offs ist geplant.

Optimierung der Bienenvitalität durch eine Nullenergiebeute (Stefanie Jäger)

Honigbienen spielen eine unverzichtbare Rolle für das ökologische Gleichgewicht. Sie sind trotz ihrer immensen Bedeutung für Mensch und Umwelt zahlreichen Bedrohungen wie Lebensraumverlust, Pestiziden, Krankheiten, Parasiten und dem Klimawandel ausgesetzt. Besonders alarmierend ist die hohe Wintersterblichkeit von Bienenvölkern, wobei ImkerInnen jedes Jahr bis zu einem Drittel ihrer Völker verlieren. Es ist daher dringend erforderlich, die Bauweise der Bienenbeuten zu überdenken, um den Bedürfnissen der Bienen besser gerecht zu werden und ihre Überlebenschancen besonders in der kalten Jahreszeit zu verbessern. In diesem Projekt wird eine passiv hochdämmende Brutraumzarge mit Nullenergiestandard und integriertem Belüftungssystem entwickelt, die den Anforderungen von Bienenvölkern im Winter und während Kälteeinbrüchen gerecht wird. Die Innenhülle besteht aus bienenfreundlichem Material, während die Außenhülle extrem wetterfest, hochdämmend und überwiegend mit hochtechnischen Materialien ausgeführt ist. Aufgrund der spezifisch technischen Weiterentwicklung wird ein Schutzrecht auf nationaler und anschließend internationaler Ebene angestrebt.

(Philipp Unterholzner/Linda Müller)

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