Gregor Weihs und Veronika Sexl mit jeweils einem gelben Schutzhelm am Kopf

Drei Exzellenzcluster für die Universität Innsbruck: Mit viel Schwung an die Arbeit gehen die neue Rektorin, Veronika Sexl, und Vizerektor für Forschung, Gregor Weihs, der auch den neuen Excellenzcluster für Quantenwissenschaften leiten wird. 

Uni Inns­bruck an drei Exzel­len­zclus­tern betei­ligt

Mit hochdotierten Exzellenzclustern schafft der Wissenschaftsfonds FWF österreichische Leuchttürme der Grundlagenforschung. Die Universität Innsbruck wird den Exzellenzcluster für Quantenwissenschaften koordinieren und ist an zwei Exzellenzclustern zu politischen, sozialen und kulturellen Entwicklungen Eurasiens und zu Materialien für Energiekonversion und Speicherung beteiligt.

Die Erwartungen an die neuen Exzellenzcluster sind hoch: sie sollen langfristig Forschungsthemen auf internationalem Spitzenniveau in Österreich verankern und in der Entwicklung und Erweiterung ihres Forschungsfeldes international eine führende Rolle übernehmen. „Die Universität Innsbruck hat sich im hart umkämpften Wettbewerb um die neuen Exzellenzcluster hervorragend geschlagen“, freut sich Rektorin Veronika Sexl. „Unsere breite Beteiligung an den nun bewilligten Exzellenzclustern unterstreicht unsere führende Rolle als Forschungsuniversität in Österreich.“
Der neue Exzellenzcluster für Quantenwissenschaften, Quantum Science Austria, wird von Experimentalphysiker Gregor Weihs koordiniert: „Österreich hat sich in den vergangenen drei Jahrzehnten zu einem weltweit führenden Zentrum der Quantenphysik entwickelt. Das unterstreicht der Nobelpreis für Anton Zeilinger. Diese Entwicklung verdanken wir auch der immer schon sehr engen Zusammenarbeit der Forschungsgruppen in Österreich. Mit dem neuen Exzellenzcluster können wir diese Kooperationen weiter intensivieren und ein international sichtbares Zentrum der Quantenwissenschaften in Österreich etablieren, das die besten Köpfe nach Österreich locken wird“, sagt Gregor Weihs, der seit März auch Vizerektor für Forschung der Universität Innsbruck ist.

Die geförderten Exzellenzcluster mit Beteiligung der Universität Innsbruck

Quantum Science Austria
Universität Innsbruck, Universität Wien, TU Wien, Universität Linz, IST Austria, Österreichische Akademie der Wissenschaften

Die Zweite Quantenrevolution – die atemberaubende Entwicklung der modernen Quantenwissenschaft – wäre ohne die bahnbrechenden Beiträge aus Österreich nicht denkbar gewesen. Auf deren Basis werden heute Quantentechnologien entwickelt, die die klassischen Technologien in vielen Bereichen übertreffen. Der Exzellenzcluster Quantum Science Austria treibt die Grundlagenforschung in den Quantenwissenschaften voran, will die Grenzen des Wissens erweitern und so Motor für zukünftige Innovationen sein. Im Zentrum stehen grundlegende Fragen zur Quantennatur von Raum, Zeit und Schwerkraft, neue Paradigmen in der Quanteninformationswissenschaft und die Physik von Quanten-Vielteilchensystemen. Die Wissenschaftler*innen in Innsbruck, Wien, Linz und Klosterneuburg stellen innovative, grundlegende Fragen, die nur durch die Kombination des in Österreich vorhandenen, einzigartigen Know-how gelöst werden können. Mit gut kontrollierten Modellsystemen, die auf gefangenen Ionen, ultrakalten Atomen, Systemen mit langreichweitiger Wechselwirkung, supraleitenden Quantenschaltkreisen und nanoskopischen Festkörpersystemen basieren, wollen sie die schwierigsten Rätsel der Quantenwelt entschlüsseln.
Von der Universität Innsbruck beteiligt sind:  Rainer Blatt, Tracy Northup, Gregor Weihs (Institut für Experimentalphysik), Hans Briegel, Gemma De la Cuevas, Oriol Romero-Isart (Institut für Theoretische Physik), Francesca Ferlaino, Hannes Pichler, Peter Zoller (für das Institut für Quantenoptik und Quanteninformation, IQOQI Innsbruck)

Sechs Personen vor einem blauen Hintergrund

Das Board des neuen Exzellenzclusters für Quantenwissenschaften: Armando Rastelli (Universität Linz), Hannes-Jörg Schmiedmayer (TU Wien), Francesca Ferlaino (Universität Innsbruck/ÖAW), Gregor Weihs (Universität Innsbruck), Oriol Romero-Isart (Universität Innsbruck/ÖAW) und Markus Aspelmeyer (Universität Wien/ÖAW); nicht im Bild: Johannes Fink (IST)

EurAsia: Kulturelles Erbe und historische Transformationsprozesse in globaler Perspektive
Österreichische Akademie der Wissenschaften, Universität Innsbruck, Universität Wien, Central European University

Über drei Jahrtausende hinweg entwickelte sich von Mitteleuropa bis nach Asien das ‚Eurasische Wunder‘ (Jack Goody): historische Transformationsprozesse, die bis in die moderne Zeit hineinwirken. Wachstum und Verfall von Imperien, Umweltveränderungen, sowie Mobilität und Migration hatten Folgen für wirtschaftliche Entwicklungen und wurden bewältigt durch neue Identitätsdiskurse und Ausgrenzungsstrategien, auch religiöser Art. Die historischen Quellen aus dieser Zeit sind in einer Vielzahl von Sprachen und Schriften erhalten. Das kulturelle Erbe dieser Großregion harrt vielfach noch der Aufarbeitung und Analyse. 31 Wissenschafter*innen des Exzellenzcluster EurAsia an vier österreichischen Institutionen werden sich im Dialog mit internationalen Partnern der Erforschung dieser Themen widmen und in forschungsnaher Lehre eine neue Generation von Doktorand*innen und Nachwuchsforscher*innen mit breiten Kompetenzen ausbilden.
Von der Universität Innsbruck beteiligt sind: Robert Rollinger, Irene Madreiter, Sebastian Fink (Institut für Alte Geschichte und Altorientalistik), Erich Kistler (Institut für Archäologien), Ulrike Tanzer (Forschungsinstitut Brenner-Archiv), Kristina Stoeckl (Institut für Soziologie)

Fünf Personen vor einem blauen Hintergrund

Das Board des neuen Exzellenzclusters für EurAsia: Tijana Krstic (Central European University), Birgit Kellner (Universität Wien/ÖAW), Walter Pohl (Universität Wien/ÖAW), Claudia Rapp (Universität Wien/ÖAW), Oliver Jens Schmitt (Universität Wien), Melanie Malzahn (Universität Wien) und Robert Rollinger (Universität Innsbruck)

Materialien für Energiekonversion und Speicherung
TU Wien, Universität Innsbruck, Universität Wien, IST Austria

Die anhaltende Verbrennung fossiler Brennstoffe zur Deckung des wachsenden Energiebedarfs hat die Welt an den Rand einer Klimakrise geführt. Im Exzellenzcluster Materialien für Energiekonversion und Speicherung arbeiten Forschende daran, neue Technologien für effiziente Energieumwandlung und Energiespeicherung zu schaffen, um somit den Weg zu einer Gesellschaft ohne fossile Brennstoffe zu ebnen. Entscheidend ist dabei die Speicherung erneuerbarer Energien in recyclingfähigen Energieträgern: Wasser kann in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten, CO2 sogar in wertvolle Produkte umgewandelt werden – bis hin zu klimaneutralen Ersatzstoffen für Erdgas und Erdöl. Im Exzellenzcluster werden dafür Nanokatalysatoren entwickelt, auf denen chemische Reaktionen rasch und zuverlässig ablaufen. Dafür wird Expertise aus unterschiedlichen Bereichen wie Oberflächenchemie, Oberflächenphysik, Materialwissenschaft und Computersimulation gebündelt. Der Exzellenzcluster setzt damit einen wichtigen Schritt in Richtung Klimaneutralität.
Von der Universität Innsbruck beteiligt ist: Julia Kunze-Liebhäuser, Institut für Physikalische Chemie

Fünf Personen vor einem blauen Hintergrund

Das Board des neuen Exzellenzclusters für Materialien für Energiekonversion und Speicherung: Ulrike Diebold (TU Wien), Stefan Freunberger (IST), Günther Rupprechter (TU Wien), Leticia González (Universität Wien) und Julia Kunze-Liebhäuser (Universität Innsbruck)

Spitzenforschung, Ausbildung und Wissenstransfer

 

Ausmaß und Flexibilität der Forschungsförderung sind entscheidend, um an der Weltspitze forschen zu können. In der ersten excellent=austria Programmschiene, den Clusters of Excellence, stehen den Forschungsteams über zehn Jahre hinweg bis zu 70 Millionen Euro für zukunftsweisende Großprojekte in der Grundlagenforschung zur Verfügung – die Größenordnung übertrifft alle bisherigen Förderprogramme im Bereich der Grundlagenforschung in Österreich. Einen Cluster of Excellence zeichnen die erfolgreiche Kombination von Spitzenforschung, forschungsgeleiteter Ausbildung und Nachwuchsförderung sowie der nationale und internationale Wissensaustausch aus. Die Förderoffensive gibt den Teams von Wissenschaftler*innen an österreichischen Forschungsstätten die Möglichkeit, herausragende gemeinsame Forschungsleistungen auf einem Gebiet oder auch interdisziplinär zu erreichen. Ziel ist es, dieses Forschungsfeld langfristig auf internationalem Spitzenniveau in Österreich zu verankern. Darüber hinaus wird auf Chancengleichheit und Diversität besonderer Wert gelegt. Zudem ist der Wissens- und Technologietransfer in Form von Kooperationen mit Wirtschaft und Gesellschaft ein zentrales Element. Ein Cluster of Excellence soll in der Entwicklung und Erweiterung seines Forschungsfeldes international eine führende Rolle übernehmen.

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