Mauerfundament

Studierende legen ein spätbronzezeitliches Mauerfundamet frei.

Nach Berg­bau gra­ben

Wie wurde Bergbau in der späten Bronzezeit betrieben, wie sah die Arbeitsorganisation aus und in welcher Form wurde das gewonnene Kupfer verhandelt? Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigen sich Aydin Abar und Markus Staudt, die sich gerade mit Studierenden auf eine montanarchäologische Spurensuche im Trentino begeben. 

Tirol, Salzburg und das Trentino zählten in der späten Bronzezeit im 13. bis 11. Jahrhundert v. Chr. zu den Zentren der europäischen Kupfergewinnung. Aydin Abar vom Institut für Archäologien hat sich auf Montanarchäologie spezialisiert und startet gerade gemeinsam mit Kolleg:innen und Studierenden eine Grabung oberhalb von Levico im Trentino. „Über 200 Schmelzplätze datieren sehr wahrscheinlich in die Spätbronzezeit. Das sind Orte, an denen Metallurgie praktiziert wurde, wo man aus Kupfererzen Kupfer hergestellt hat“, so Abar. Im Trentino sei so viel Kupfer hergestellt worden, dass es sehr wahrscheinlich bis nach Skandinavien gehandelt wurde. Einen sehr vielversprechenden Fundort, der im Zuge der Aufräumarbeiten nach den schweren Unwettern in Norditalien vor einigen Jahren zum Vorschein kam, wollen Abar und sein Team nun untersuchen. Die von den Expert:innen als Pingen bezeichneten Senken oder Depressionen in der Landschaft interessieren Abar besonders.

Humus wird abgehoben

Das Grabungsteam hebt den Humus in einer Pinge ab.

„Eine Pinge gibt meist Hinweise auf einen Bergbaukontext. Manchmal handelt es sich um einen untertägigen Bereich, wenn der verbricht, sackt alles nach“, erläutert der Archäologe, der in diesem Fall aber vermutet, dass es sich bei dem gefundenen Pingenfeld um Überreste von Tagebauen handelt. Gemeinsam mit seiner Kooperationspartnerin Elena Silvestri vom UMST - soprintendenza per i beni e le attività culturali, Trento, seinem Kollegen Markus Staudt und Studierenden der Uni Innsbruck möchte Aydin Abar auch zukünftig in umfassenden Grabungen den vielversprechenden Ort untersuchen.

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