Daniel Marcher und Farokh Mivehvar

Die Preisträger Daniel Marcher und Farokh Mivehvar (von links) von der Universität Innsbruck anlässlich der feierlichen Vergabe der Körner-Preise. Nicht im Bild ist Larissa Traxler.

Drei Kör­ner-Preise gehen an die Uni Inns­bruck

Mit Daniel Marcher (Germanistik), Farokh Mivehvar (Theoretische Physik) und Larissa Traxler (Molekularbiologie) wurden gleich drei Nachwuchswissenschaftler:innen der Uni Innsbruck mit Preisen aus dem Theodor-Körner-Fonds ausgezeichnet.

Der Theodor-Körner-Fonds fördert seit seiner Gründung 1953 jährlich die Verwirklichung exzellenter Arbeiten aus unterschiedlichsten wissenschaftlichen und künstlerischen Disziplinen, unterstützt wird insbesondere der wissenschaftliche und künstlerische Nachwuchs. Die feierliche Verleihung der Preise am 22. Juni fand – wie jedes Jahr –  im Bildungszentrum der Arbeiterkammer Wien statt. Farokh Mivehvar vom Institut für Theoretische Physik und Larissa Traxler vom Institut für Molekularbiologie erhielten den Theodor-Körner-Preis für ihre Projekte in der Kategorie Medizin, Naturwissenschaft, Technik; Daniel Marcher erhielt für sein am Institut für Germanistik eingereichtes Dissertationsprojekt den ebenfalls aus dem Körner-Fonds finanzierten Herbert-Tumpel-Preis.

Die ausgezeichneten Projekte

Farokh Mivehvar erhielt den Theodor-Körner-Preis in der Kategorie Medizin, Naturwissenschaft, Technik für sein Projekt „Non-rigid Supersolids in Cavity Quantum Electrodynamics“. Er beschäftigt sich darin mit der Realisierung eines sogenannten Superfestkörpers. – Ein Superfestkörper (Englisch: „supersolid“) ist eine vorgeschlagene exotische und paradoxe Quantenphase, in der sich Materie sowohl wie ein ohne Viskosität fließendes Superfluid als auch wie ein kristalliner Festkörper verhält. Obwohl bereits vor mehr als 50 Jahren vorausgesagt, konnte die Existenz von Superfestkörpern bisher nicht bewiesen werden. Seit 2017 gibt es jedoch experimentelle Hinweise auf ihre Existenz. Farokh Mivehvar schlägt in seinem Projekt ein praktikables Schema vor, um einen nicht starren supersoliden Zustand mit "phononischen" und "rotonischen" Anregungen in modernsten Experimenten der Hohlraum-Quantenelektrodynamik mit Quantengasen zu realisieren.

 

Porträt Larissa Traxler

Larissa Traxler

Larissa Traxler wurde für ihr Projekt „Zellulärer Stoffwechsel als neuer Angriffspunkt für Alzheimer Therapie“ ausgezeichnet. Die Alzheimer-Krankheit ist eine unheilbare Form der Demenz, dessen molekulare Hintergründe noch ungeklärt sind. Mit Hilfe von direkt konvertierten Neuronen, generiert aus Hautzellen von Erkrankten, konnte  Larissa Traxler in ihrer Arbeit eine Abweichung des zellulären Zuckerstoffwechsels als Ursache für den Verlust der Neurone im Gehirn der Patienten feststellen. Im Rahmen des ausgezeichneten Projektes wird das Stoffwechsel-Protein Pyruvat-Kinase und dessen Rolle in Alzheimer untersucht. Ziel ist es, durch ein besseres Verständnis über die Veränderungen des zellulären Stoffwechsels in Alzheimer Neurone, neue Angriffspunkte für Therapien zu entwickeln.

Daniel Marcher nahm den Herbert-Tumpel-Preis für seine Doktorarbeit „Mehrsprachigkeit im dualen Ausbildungssystem. Untersuchung zum Spracherleben migrierter und geflüchteter Akteur*innen mit Deutsch als Zweitsprache in der österreichischen Lehrlingsausbildung“ entgegen. Er thematisiert darin die Rolle von Sprache bzw. Spracherwerb in der Berufsausbildung von Menschen mit Flucht-/Migrationserfahrung, die sich in der politischen Debatte um Fachkräftemangel, Asylverfahren und (Arbeitsmarkt-)Integration noch relativ unklar darstellt. Im Rahmen dieses Projekts werden Lehrlinge, die Deutsch im Zuge einer Flucht-/Migrationserfahrung erworben haben, über ein Jahr lang in ihrem Berufsausbildungsalltag in Österreich begleitet. Ziel ist es, Erkenntnisse zu den sprachlichen Praktiken der Wissensvermittlung in Berufsschule und Arbeitsplatz sowie ihren potenziellen Auswirkungen auf einen erfolgreichen Lehrabschluss im Zweitsprachkontext zu gewinnen.

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