Die Universität Padua, seit Jahrzehnten im Rahmen eines Freundschaftsabkommens mit der Universität Innsbruck eng verbunden, feiert 2022 ihr 800jähriges Bestehen. Dieser Anlass wurde im Rahmen der Eröffnung des Akademischen Jahres am 19. Mai 2022 unter Anwesenheit des italienischen Präsidenten der Republik Sergio Mattarella, der Präsidentin des italienischen Senats Maria Elisabetta Casellato, der Präsidentin des Europäischen Parlaments Roberta Metsola und der Ministerin für Universitäten und Forschung Maria Cristina Messa gebührend gefeiert. Unter den mehr als 80 italienischen und ausländischen Universitäten war auch die Universität Innsbruck in Person der Studienbeauftragten für Italienisches Recht Esther Happacher vertreten.
Zum ersten Mal seit 1222, als eine Gruppe von Studenten aus Bologna die Universität Padua als eine der ältesten Universitäten Italiens gründete, wird sie von einer Frau geführt. Rektorin Daniela Mapelli verwies in ihrer Eröffnungsrede unter anderem auf die Freiheit, die mit Bildung und Wissen verbunden ist und auf deren Bedeutung für die zukünftigen Generationen. Das Thema der Freiheit wurde von der Vorsitzenden des Studierendenrats Emma Ruzzon und in der Rede der Präsidentin des Europäischen Parlaments Metsola mit deutlichen Verweisen auf aktuelle politische Ereignisse in Europa aufgegriffen, ebenso von Festredner Carlo Fumian, der zum Wert der Freiheit des Lernens und der Meinungsäußerung sprach. In seiner spontan gehaltenen Rede unterstrich Staatspräsident Mattarella, dass niemand vollkommen frei sein könne, solange seine Mitmenschen nicht frei seien und forderte zu Bescheidenheit und kritischem Geist auf.
Die Universität Padua und die Universität Innsbruck sind seit 1978 durch einen Freundschaftsvertrag zur wissenschaftlichen Zusammenarbeit verbunden, in dessen Rahmen seit mehr als 40 Jahren ein gemeinsames Studium des italienischen Rechts in Innsbruck erfolgreich durchgeführt wird.
Esther Happacher