Mount Kenya
Ein Gipfel des Mount Kenya.

Hoch­­auf­lösen­de Karte des Mt. Kenya er­stellt

Rund 25.000 Bergsteiger besuchen jährlich den attraktiven zweithöchsten Berg Afrikas, den Vulkan Mt. Kenya (5.199 m). Das Kartenmaterial dazu war bisher jedoch alt, kleinmaßstäbig und ungenau – bei einer Besteigung war man auf einheimische Führer angewiesen. Dank Geografen der Uni Innsbruck gibt es nun erstmals eine aktuelle Karte in hoher Qualität.

Die Idee, eine moderne großmaßstäbige Wanderkarte des Mount Kenya herzustellen, war aufgrund der bisherigen Situation naheliegend, zumal das Innsbrucker Geographische Universitätsinstitut dort seit 2004 eine lokale Bergführer- und Trägerorganisation mit Rat und Tat unterstützt. Dieser Guides and Porters Safari Club (GPSC) bietet Bergführungen an und teilt den erzielten Gewinn unter etwa 100 Kleinbauern auf. Innsbrucker Studierende haben dieser Kollektive den Umgang mit PCs und Internet vermittelt sowie Alpinkurse durchgeführt. Gemeinsam mit dem GPSC entwickelten die zwei Innsbrucker Professoren Armin Heller und Ernst Steinicke die Projektidee zu „AV.MAP“, das zwei Hauptziele verfolgt: Einerseits überlässt man dem GPSC 1000 Stück der Trekkingkarte, der mit dem Verkauf die Möglichkeit bekommt, die Kleinbauern monetär zu unterstützen. Damit sind fast 1000 Menschen im Westen des Vulkans erreichbar. Andererseits sollte durch Anwendung neuester Satellitentechnologien mit hochauflösenden Pléiades-Tri-Stereobildern eine Revolution in der Herstellung von Hochgebirgskarten entstehen. Schnell gelang es, den Österreichischen Alpenverein ins Boot zu holen, um mit seiner Hilfe eine neue Ära in der Hochgebirgskartographie einzuleiten. Zusammen mit der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) beteiligte er sich an der Finanzierung, stellte überdies mit seinen Spezialisten Martin Ladner, Werner Beer und Simon Ennemoser einen wesentlichen Teil des Teams vor Ort. GPSC-Führer und -träger sowie einheimische Security Leute des KWS (Kenya Wildlife Service), die im wildtierreichen Nationalpark vor möglichen Angriffen von Elefanten und Büffel schützten, begleiteten die monatelangen, teils mühsamen Geländebegehungen.

Überreicht vom Bundespräsidenten

Von der Idee bis zur Kartenproduktion dauerte es drei Jahre. Seit November 2018 liegt nun das neue Kartenwerk vor – zusammen mit einem Beiheft, in dem Judith Walder eine regionale Darstellung Kenias und des Mt. Kenyas in Wort und Bild vermittelt. Es krönte die Anstrengungen, als im Dezember 2018 der Österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen anlässlich des EU-Afrika-Forums in Wien dem Kenianischen Präsidenten Uhuru Kenyatta als Gastgeschenk das neue Kartenwerk aus Innsbruck überreichte.

(Ernst Steinicke/Armin Heller)

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