Im Rahmen des Herbstfestakt des Vizerektorats für Forschung wurde Antigona Shabani das Doktoratsstipendium feierlich überreicht. Die Doktorandin präsentierte zentrale Einblicke in ihr Dissertationsprojekt zu Bildungsherausforderungen muslimischer Schüler:innen an österreichischen Mittelschulen. Im Mittelpunkt stehen die Perspektiven der Schüler:innen selbst, welche durch Gruppendiskussionen und Einzelinterviews im Rahmen der Reflexiven Grounded Theory erhoben und analysiert wurden.
Shabani zeigte, dass zentrale Schauplätze des Schulalltags rund um Ramadan, Kleidung/Kopftuch sowie Fragen von Zugehörigkeit und Ausschluss (In-/Outgroup) entstehen. Zwei Interviewzitate aus dem Sportunterricht während der Fastenzeit verdeutlichten, wie unterschiedlich Schüler:innen Konflikte kommunizieren: Während manche offen das Gespräch suchen, reagieren andere mit stillem Rückzug, welcher als Bildungschance weder für die Schülerin noch für die Lehrperson genutzt wird.
Shabani betonte abschließend, dass religiöse Themen den Schulalltag wesentlich prägen. Wo jedoch Kommunikation auf Augenhöhe gelingt, können Konflikte nicht nur entschärft, sondern produktiv genutzt werden. Ziel ihres Projekts ist es, eine empirisch fundierte Grundlage für eine differenzierte Diskussion zu schaffen und Lehrpersonen mehr Handlungssicherheit im Umgang mit einer muslimisch geprägten Schülerschaft zu bieten.


