Salzbergbau Hall
Im oberen Halltal wurde mindestens seit dem Anfang des 13. Jahrhunderts Bergbau auf Steinsalz betrieben. Es war der einzige Salzbergbau im Westen Österreichs. Das Salz wurde mittels Wasser aus dem Gebirge gelaugt und in einer hölzernen Rohrleitung bis zum Sudhaus in Hall geleitet, wo das Wasser verdampft und so das Salz gewonnen wurde. Dieser Sudhausbetrieb verschlang gewaltige Mengen an Brennholz und über Jahrhunderte wurden riesige Waldflächen im Tiroler Oberland deswegen gerodet und das Holz auf dem Inn nach Hall geflößt.

Das Salz war früher nicht zuletzt wegen des Salz-Monopols, sehr wertvoll („weißes Gold“) und wurde u.a. nach Südtirol und in die Ostschweiz transportiert. In Hall i.T. entstand mit dem salzigen Wasser (der Sole) ein Kurbetrieb, und zwischen 1938 und 1974 lautete der offizielle Name der Stadt „Solbad Hall“.

Als Kaiser Leopold I. nach langem beharrlichen Drängen des Landes Tirol im Jahr 1669 die Gründung einer Universität in Innsbruck bewilligte, wurde die Finanzierung durch eine eigene Steuer auf das Haller Salz, der "Haller Salzaufschlag", gesichert.

Nach mehr als 700 jährigem Betrieb wurde das Salzbergwerk im Halltal (Gemeinde Absam) und die Saline in Hall i.T. im Jahr 1967 geschlossen. Heute zeugen noch die Mundlöcher von acht verschlossenen Hauptstollen und eine Reihe von Gebäuden, wie die Herrenhäuser im Halltal von diesem ruhmreichen Bergbau. Die Stollen und insbesondere die Wässer, die aus den Stollen fließen, werden übrigens immer noch überwacht, um unkontrollierte unterirdische Laugprozesse zu unterbinden.
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