Workshops
Workshop 1

Mag.a Petra Gründl - Fachstellenkoordinatorin der Fachstelle Mobbing (Land Steiermark)
Das war doch alles halb so wild! – Wie wir Strategien zur Legitimierung von Gewalt erkennen und Mobbing wirksam begegnen.
Mobbing ist mehr als offensichtliche Gewalt. Hinter Mobbing stehen subtile Prozesse, die Gewalt und Ausgrenzung in der Gruppe letztlich normalisieren – getarnt als ‚harmloser Spaß‘ oder ‚gerechtfertigte Kritik‘. Doch wie funktionieren diese Strategien der Legitimierung, warum wirken sie so mächtig – und wie können wir ihnen begegnen?
In diesem Workshop lernen Sie durch praxisnahe Übungen und Fallbesprechungen, die subtilen Mechanismen hinter Mobbing zu erkennen und die Dynamiken in Gruppen zu verstehen. Auf dieser Grundlage können Sie erste Ansätze entwickeln, wie Sie im pädagogischen Alltag präventiv und intervenierend handeln können.
Workshop 2

Mag.a Hanna Grabenberger - Universitätsassistentin am Institut für Erziehungswissenschaft und Trainerin
Antisemitismus bei extremistischen Gruppierungen erkennen und antisemitismuskritische Bildungsarbeit
Antisemitisches Gedankengut gilt als zentrales Element vieler extremistischer Gruppierungen. Als gesamtgesellschaftliches Problem sind auch Jugendliche mit Antisemitismus und extremistischen Ideologien konfrontiert. Ausgehend von einer wohlwollenden Haltung gegenüber Jugendlichen sollen im Workshop Perspektiven entwickelt werden, die einerseits Ideologien der Ungleichwertigkeit zurückweisen und ihrer Reproduktion u.a. in der Bildungsarbeit klare Grenzen setzen, andererseits aber auch auf bestimmte Bedürfnisse, die hinter der Hinwendung zu problematischen Gruppierungen und antisemitischem Gedankengut stehen können, eingehen, um diesen nachhaltig entgegenwirken zu können.
In einem ersten Schritt geht es darum, anhand aktueller Beispiele und Gruppierungen antisemitische Motive und ihre historischen Wurzeln zu erkennen. Der Workshop ist praxisorientiert und vermittelt Interventionsmöglichkeiten bei antisemitischen Vorfällen. Ziel des Workshops ist es, zu einem reflektierten Umgang anzuregen und Handlungsoptionen und Methoden zur Unterstützung anzubieten.
Workshop 3

Mag. Dr. Elisabeth M. Grosinger-Spiss, MSc - Psychotherapeutin (i.A.u.S.) und dipl. Kinder-, Jugend- und Erziehungsberaterin
Der Workshop „Gemeinsam stark gegen Mobbing und Gewalt: Prävention, Früherkennung und Vernetzung“ richtet sich an Lehrkräfte, Schulsozialarbeiter*innen und pädagogisches Personal. Ziel ist es, frühzeitig Warnsignale für Mobbing, Gewalt und Extremismus zu erkennen und sicher darauf reagieren zu können. Der Fokus liegt auf dem Thema „Mobbing im Schulkontext“
Die Teilnehmenden erfahren anhand von praxisnahen Fallbeispielen, welche Arten von Mobbing direkt/indirekt/offline oder online auftreten und wie eine Eskalation verhindert werden kann.
Cybermobbing nimmt zu und erfordert besondere Aufmerksamkeit, da Anonymität und schnelle Verbreitung das Risiko erhöhen. Neben der Sensibilisierung für Warnzeichen bietet der Workshop konkrete Tipps zum Umgang mit betroffenen Schüler*innen. Wer soll wann zur Unterstützung herangezogen werden?
Rollenspiele und Kleingruppen ermöglichen es, Handlungsstrategien zu erproben und ein unterstützendes Netzwerk aufzubauen.
Der Workshop soll Lehrkräften und pädagogischem Personal praktische Hilfestellungen für einen respektvollen sicheren Schulalltag, in dem Gewalt und Extremismus keinen Raum finden, aufzeigen.
Soziale Bildung müsste verstärkt in den Lehrplänen verankert werden und im Studienangebot einen verpflichtenden Teil einnehmen.
„Mobbing darf nicht mehr cool sein!“
Workshop 4

Dominik Eberle, MA - Sozialarbeiter bei der Kinder- und Jugendanwaltschaft Wien
„Gewalt und Extremismus pädagogisch begegnen“
Um Gewalt und Extremismus pädagogisch zu begegnen, bedarf es einer differenzierten Auseinandersetzung mit den Formen von Gewalt, die uns im pädagogischen Alltag begegnen können. Und es ist wichtig zu verstehen, wie der Schutz von Kindern und Jugendlichen auf verschiedenen Ebenen ineinandergreifen sollte, um ihnen ein gutes Aufwachsen zu ermöglichen.
Im Workshop wird die Institution der Kinder- und Jugendanwaltschaft (KiJa) kurz vorgestellt und aktuelle Themen der KiJa werden präsentiert. In der Folge werden die unterschiedlichen Gewaltformen bei einer Kindeswohlgefährdung herausgearbeitet und die rechtlichen Grundlagen der Feststellung einer Kindeswohlgefährdung (Kinderrechte, Allgemeines Bürgerliches Gesetzbuch, Auftrag der Kinder- und Jugendhilfe) erörtert. Der Fokus liegt auf den Kategorien psychische, physische und sexualisierte Gewalt sowie Vernachlässigung. Diese sollen aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden.
Mit dieser Herangehensweise sollen unter anderem folgende Fragen erörtert werden:
- Wo beginnt und wo endet meine fachliche Verantwortung im Kinderschutz aus institutioneller Sicht?
- Was muss bei Mitteilungs- und Anzeigepflichten beachtet werden?
- Wie kann ich Unterstützung erhalten, wenn ich mir bei meiner eigenen Einschätzung unsicher bin?
- Was geschieht nach einer Meldung oder Anzeige?
- Welche Rechte hat das Kind in diesem Prozess und welche Rolle spielen die Obsorgeberechtigten?
- Wie kann ich mit der Unsicherheit im Kontext von Extremismus umgehen?
- Muss die Online-Dimension von Gewalt und Extremismus berücksichtigt werden?
- Gibt es Risikofaktoren für Extremismus?
Das Ziel des Workshops ist es, von den Grundlagen der Kinderrechte und des Kinderschutzes eine Verbindung zum praktischen Umgang mit Extremismus und Gewalt herzustellen und die Handlungssicherheit im Umgang mit Gewalt gegen Kinder und Kindeswohlgefährdungen zu erhöhen. Zudem soll durch die Auseinandersetzung mit Formen, Erscheinungsweisen und Dynamiken von Gewalt die Früherkennung von gewaltvollen Verhältnissen und die Einleitung wirkungsvoller Präventionsmaßnahmen geschult werden.
Workshop 5

Andreas Peham - Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW)
Extremismus und Fanatisierung als pädagogische Herausforderung
Als gesamtgesellschaftliches Phänomen mit zunehmender Brisanz wirken Extremismus und Fanatisierung auch in den Schulalltag hinein. Einerseits drängen sie sich aus den unterschiedlichsten Perspektiven und Betroffenheiten als Themen für den Unterricht auf, andererseits legen manche Jugendlichen ihre problematischen Haltungen vor der Schule nicht einfach ab, sondern konfrontieren uns mit ihr. Als Angstpolitik greift der Extremismus gerade pubertäre Ängste auf und legitimiert den aus diesen Ängsten rührenden Hass, der dann auf die (sozial, politisch usw.) Schwachen gelenkt wird. Weil Extremismus gerade gegenüber Jugendlichen kaum auf kognitiver Ebene agiert, macht es auch so wenig Sinn, mit ausschließlich rationalen Argumenten dagegen zu halten. Stattdessen sollte versucht werden, hinter die adoleszenten (oft provokanten) Inszenierungen zu sehen und vorsichtig (unter Vermeidung weiterer Beschämung) die hier zum Vorschein kommenden inneren Ängste, Wünsche und Konflikte zum Gegenstand zu machen.
Workshop mit Andreas Peham (DÖW) zu den Essentials kritischer politischer Bildung als Extremismusprävention
Workshop 6
Workshop 7
Prof. Dr. Ludwig Bilz - Professor für Pädagogische Psychologie an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg

Der Kooperative Interventionsansatz bei Mobbing
Kerngegenstand des Workshops ist der Kooperative Ansatz zum Umgang mit Mobbing an Schulen. Dieser Ansatz hat das Ziel, das Vorgehen bei Mobbing zu systematisieren und die Verantwortung für die Mobbingintervention auf mehrere Schultern zu verteilen. Keine Lehrkraft soll allein für den Umgang mit Mobbing verantwortlich sein, da Mobbing kein Problem zwischen einzelnen Personen darstellt, sondern eine Herausforderung für die gesamte Schule ist. Zentral sind daher Kooperationen innerhalb der Schule und des Lehrkräftekollegiums, aber auch mit Eltern und ggf. außerschulischen Partnern. Der Kooperative Interventionsansatz beinhaltet ein Vorgehen in fünf Schritten, die jeweils an die Schwere des Mobbingfalls angepasst werden können:
Der Workshop liefert anhand von Fallbeispielen der Teilnehmenden einen ersten Einblick in das Vorgehen und vertieft hierbei einzelne Interventionsschritte.