Deserteure der Wehrmacht

Laufzeit Tiroler Teil: November 2019 – Oktober 2022 | Laufzeit Vorarlberger Teil: März 2020 – Dezember 2022
Deserteure

Deserteure der Wehrmacht. Verweigerungsformen, Verfolgung, Solidarität,
Vergangenheitspolitik
Projekt

Im Reichsgau Tirol-Vorarlberg wurden zwischen 1938 und 1945 insgesamt fast 95.000 Männer zur Wehrmacht einberufen. Im Projekt sollen auf Basis bisheriger Forschungen und des erhaltenen Schriftguts von NS-Behörden und der Wehrmacht die Verweigerungsformen von Wehrmachtssoldaten in Tirol und von Tiroler Wehrmachtssoldaten in den okkupierten Gebieten in Europa, die Praxis ihrer UnterstützerInnen in Tirol, die Verfolgungspraxis und die Vergangenheitspolitik untersucht werden. Ziel ist einerseits die Erfassung und Analyse möglichst aller Verweigerungsformen in Tirol sowie von Tiroler Soldaten in den besetzten Gebieten sowie der Umgang mit ihnen in der Zweiten Republik. Zu einzelnen Personen und Deserteursgruppen sollen im Längsschnitt Fallstudien erarbeitet werden. Wesentliche Grundlagen für die Erfassung sind das Wehrmachtsschriftgut im Tiroler Landesarchiv und im Bundesarchiv, Abteilung Militärarchiv in Freiburg, die Akten der für den Wehrkreis XVIII zuständigen Gerichte der Reserve-Gebirgs-Division 188 und der Division 418 im Österreichischen Staatsarchiv, die Akten des Sondergerichtes Innsbruck und des Landesgerichts Innsbruck sowie Bestände im Bundesarchiv Bern und im Schwedischen Reichsarchiv sowie im Archiv der schwedischen Arbeiterbewegung. Daneben soll auf Sammlungen u. a. im Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes, des Stadtarchivs Innsbruck, des Instituts für Zeitgeschichte der Universität Wien zurückgegriffen werden. Für die Fallstudien werden Interviews ausgewertet, die bereits vorliegen. Ziel des Projektes ist außerdem, weitere Interviews mit Zeitzeugen und Angehörigen durchzuführen. Dafür bitten wir auch die Bevölkerung um Mithilfe: Wer Geschichten der Desertion aus der Familie oder der sozialen Umgebung kennt, kann sich an den Projektbearbeiter Peter Pirker wenden.

Public History

Zu den Public History Artikeln  

Projektleitung und Kontakt

Dr. Peter Pirker
Institut für Zeitgeschichte
Universität Innsbruck
Tel.: +43 (512) 507 44019
peter.pirker@uibk.ac.at

Tiroler Teil
Fördergeber

gefördert vom Land Tirol im Rahmen des Förderschwerpunktes „Erinnerungskultur 2019-2023“ und der Stadt Innsbruck.

Land TirolInnsbruck Logo

Vorarlberger Teil
Fördergeber

gefördert vom Land Vorarlberg

Voralberg


Bild: Deserteursbunker (Credit: A. H. Pirker)

 

Nach oben scrollen