PERIPHERIEN – vom Rand her ge:sehen

PFF Salon. Thomas Köck im Gespräch mit Brigitte Rath u. a.

Mittwoch, 22. Oktober 2025, 19 Uhr, Die Bäckerei

Im PFF Salon fragen wir, warum die Peripherie immer der interessantere Ort ist – nicht nur im geographischen, sondern auch im sozialen, zeitlichen und ästhetischen Sinn. In Peripherien kippen Bedeutungen. Sie sind Zonen instabiler Gemengelagen, unstet und schattig. Was will – und soll – überhaupt aus den Peripherien ans Licht geholt werden? Was verbleibt besser im Halbdunkel? Welche Tragflächen bieten periphere Räume der Kunst und vor allem auch einem Festival, das sich Positive Futures nennt?

Darüber diskutieren – gemeinsam mit Renate Plieseis (PFF) und Jakob Häusle (20er) – der Autor Thomas Köck sowie die Literaturwissenschafterin Brigitte Rath von der Universität Innsbruck.

Thomas Köck arbeitet an den Kreuzungspunkten von Text, Bühne, Musik, Film. Seine Stücke sind keine abgeschlossenen Dramentexte, sondern interdisziplinär geöffnete Felder – für Sondierung, für Sound, für Irritation. In ihnen überlagern sich die Fluchtlinien von Kapitalismus, Klimakatastrophe, Klassenzugehörigkeit und politischer Absurde. Köck wurde durch Musik sozialisiert und studierte Philosophie in Wien sowie Szenisches Schreiben und Film an der Universität der Künste Berlin. Er arbeitete beim theatercombinat wien, war mit einem Dokumentarfilmprojekt über Beirut zu Berlinale Talents eingeladen, war Hausautor am Nationaltheater Mannheim, bloggt mit KollegInnen auf nazisundgoldmund.net gegen rechts und entwickelt mit Andreas Spechtl [Ja, Panik] unter dem Label ghostdance konzertante Readymades. 2024 entwickelte sich aus der gemeinsamen Arbeit eine Band, die u.a. um Katharina Ernst erweitert wurde. Seine Texte erscheinen im Suhrkamp Verlag, zuletzt die Chronik der laufenden Entgleisungen (2024). Er schreibt außerdem für Radio und Oper, so bringt das Tiroler Landestheater im Frühjahr 2026 das Musiktheaterstück missing in cantu – eure paläste sind leer [ÖE – Musik: Johannes Maria Staud, Libretto: Thomas Köck].

Brigitte Rath arbeitet am Institut für Vergleichende Literaturwissenschaft der Universität Innsbruck. Sie interessiert sich für scheinbar disparate und marginale Phänomene – wie etwa Pseudoübersetzungen, Tabletop-Rollenspiele, Anrede im Gedicht – und dabei immer dafür, wie darüber (auch) heterogene Beziehungen geknüpft und Gemeinschaften geschaffen werden können.

Renate Plieseis lebt als Komparatistin, Instrumentalpädagogin, Musikerin und Kulturarbeiterin in Innsbruck. Ihr besonderes Interesse gilt intermedialen Kunstformen im Spannungsfeld von Musik, Sprache, Theorie und Performance. So entwickelt sie als Continuospielerin und Texterin experimentelle Formate im Bereich der Barockmusik. Sie liebt die Flüchtigkeit des Bühnenmoments und hegt eine konstante Leidenschaft für randständige Phänomene aus Pop-/Subkultur.

Jakob Häusle ist Journalist und arbeitet derzeit beim 20er. Er kümmert sich um das Feuilleton und um tausend andere Sachen. Er findet es sehr schwer, sich kurz und knapp vorzustellen. Auf jedem Wort laste so viel Druck, egal, ob man den Satz findet, der sticht, oder die Metapher, die trifft. In Studienzeiten war Jakob einige Jahre lang Chefredakteur der Unipress. Außerdem veranstaltet er das Literarische Speeddating in der Bäckerei und vor Kurzem erschien eine seiner Kurzgeschichten in der renommierten Literaturzeitschrift Manuskripte.

Eine Kooperationsveranstaltung von Positive Futures Festival und Wissenschaft und Verantwortlichkeit mit 20er – Die Tiroler Straßenzeitung. Der Eintritt zum Talk ist frei.

 

Veranstaltungstipp - Konzert im Anschluss
Mittwoch, 22. Oktober 2025, 21 Uhr, Die Bäckerei
HUUUM ist das Live-Projekt von Omid Darvish, Rojin Sharafi und Álvaro Collao León. Sie verbinden folk-inspirierte iranische Gesänge mit Free Jazz, Ambient, elektronischen Beats und Impulsen und schaffen so eine völlig neue Art von Tanzmusik. HUUUM steht synonym für Synthese, Offenheit, Substanz und eine leidenschaftliche Nonkonformität - Ticketinfo

 

 


 

SDGs

 

Nachhaltigkeitsziele dieser Veranstaltung: 

Ziel 3: Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern.
Ziel 4:  Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten des lebenslangen Lernens für alle fördern.
Ziel 10: Ungleichheit in und zwischen Ländern verringern

 

Nach oben scrollen