Chris Rinke

Umweltmikrobiologie

Chris Rinke

Institut für Mikrobiologie

Umweltmikrobiologie

seit 01.01.2024

Leben

Chris Rinke kam im wunderschönen Graz zur Welt, das ihm aber bald zu klein wurde, und daher übersiedelte er für sein Magister- und das anschließende Doktoratsstudium nach Wien. Nach seinem erfolgreichen Abschluss an der Universität Wien, in der Abteilung Meeresbiologie, zog es ihn weiter in die Ferne. Chris forschte über zwei Jahre als Postdoc in Pullman, Washington State, USA, an der Washington State University. Er überstand den Kulturschock, den eine Übersiedlung von einer europäischen Großstadt in ein kleines amerikanisches Städtchen mit sich brachte, und konzentrierte sich auf die Arbeit an einem Tiefseeprojekt, dass ihm zwei Tauchgänge mit einem Forschungs-U-Boot zu den heißen Tiefseequellen in über 2000 m Meerestiefe ermöglichte. In dieser Zeit lernte Chris auch seine bessere Hälfte kennen, und bald darauf folgte die Heirat in Tschechien.

Nach einem zweiten Postdoc-Aufenthalt in Kalifornien am Berkeley National Lab, entschlossen sich Chris und seine Frau, die USA in Richtung Westen zu verlassen. Da dieses Vorhaben nur mit einem Boot zu bewerkstelligen ist, renovierten sie ein altes Kunststoffboot und brachen zur Pazifik-Überquerung auf. Das 11m-Segelboot „Green Panther“ brachte beide sicher von San Francisco über Mexiko und Polynesien bis nach Australien. Nach Ankunft in Brisbane, Australien, nahm Chris seine Forschungstätigkeit an der University of Queensland auf. Und nach erfolgreichen neun Jahren in "Down Under", kehrten er und seine Frau im Februar 2024 nach Österreich zurück und landeten in Innsbruck. 

Forschung

Rinkes Forschungsgruppe verbindet klassische mikrobiologische Ansätze, wie das Mikroskopieren und Kultivieren von Mikroben, mit den neuesten DNA-Sequenzierungstechniken und modernsten bioinformatischen Arbeitsabläufen, um Mikroben und deren Rollen in der Umwelt zu erforschen.

Die Themengebiete der Forschungsgruppe umfassen die Charakterisierung von kryptischen Mikroben, die in Tiefseeböden heimisch sind, und die Suche nach Bakterien, die Kunststoffe abbauen können, wie zum Beispiel die Darmbakterien von Polystyrol fressenden Superwürmern. Ein weiteres Ziel ist die Entwicklung von Mikrobiom-Transplantationen, bei denen Bakterien und Pilze von gesunden Böden in ertragsarme Böden versetzt werden, um die Gesundheit und damit den Ertrag von landwirtschaftlichen Nutzpflanzen zu verbessern.

Die Forschungsgruppe verwendet verschiedene ‘omics‘ Methoden zur Analyse von Genomen, Transkripten, Proteinen und Metaboliten und hat besonderes Interesse, mikrobiologisches Recycling zu fördern – daher auch der Name der Gruppe „MultiOmics und Biorecycling“, auch bekannt unter der Abkürzung „MOB“.  

Nach oben scrollen