Zunächst skizzierte Sibylle Seyr, Absolventin des Integrierten Diplomstudiums – Italienisches Recht ihren Werdegang, der sie von ihrem Erasmussemester in Mainz über einen Master im Unionsrecht in Saarbrücken zum EuGH und schließlich in den juristischen Dienst des Europäischen Parlaments führte. Die Referatsleiterin schwärmte von ihrem mehrsprachigen Alltag, der von einem multikulturellen Umfeld und spannenden juristischen Tätigkeiten geprägt ist. Ihre Aufgaben umfassen sowohl die Rechtsberatung und Unterstützung des Parlaments als auch dessen Prozessvertretung, vor allem vor Unionsgerichten, aber auch vor nationalen Gerichten.
Vor allem aber bot Sibylle Seyr den Studierenden ungemein viel Information darüber, wie man nach oder bereits während des Studiums in die Institutionen der EU hineinschnuppern kann, etwa durch Study Visits (unbezahlte Praktika in den Institutionen der EU während des Studiums) oder ein Schuman Traineeship (bezahltes Praktikum beim Parlament nach Abschluss). Ebenso gab sie Tipps zur erfolgreichen Teilnahme an den Auswahlverfahren für eine Beschäftigung in den europäischen Institutionen.
Wichtig war ihr zu unterstreichen, wie wertvoll das Studium des Italienischen Rechts mit seiner Zwei- und Dreisprachigkeit für die Studierenden selbst und für eine eventuelle Karriere bei der EU ist, die stets auf der Suche nach Jurist:innen mit Sprachkenntnissen, kultureller Offenheit und rechtsvergleichenden Kompetenzen ist. Besonders die Kombination aus Deutsch und Italienisch ist außerhalb Südtirols sehr selten und somit begehrt. Als Tipp für die Zukunft gab sie den Studierenden mit: „Bleibt neugierig!“.
(Nora Gamper/Esther Happacher)