Drei Schüler:innen sitzen an einem Tisch und arbeiten mit Heften, eine Lehrer:in steht unterstützend dahinter.

Das geförderte Projekt ProQ-STEAM untersucht, wie der frühe Ein- oder der Umstieg in den Lehrberuf in naturwissenschaftlichen Fächern, Technik & Design und Kunst & Gestaltung gelingt und wie sich die professionelle Identität bildet.

Bund för­dert Bil­dungs­for­schung

Minister Martin Polaschek präsentierte diese Woche die geförderten Projekte der Initiative „Bildungsinnovation braucht Bildungsforschung“. An einem der neun geförderten Projekte zum fachfremden Unterricht unter Leitung der PH Tirol ist das Institut für Fachdidaktik der Universität Innsbruck beteiligt.

In Zeiten des digitalen und gesellschaftlichen Wandels entwickelt sich unser Bildungssystem rasant weiter. Die Schulen von heute sind nicht mehr mit den Schulen aus 2019 vergleichbar. Gerade die Themen Künstliche Intelligenz, Digitalisierung und Lehrkräftebedarf haben sich zu den größten Herausforderungen aber auch Chancen entwickelt. Die Initiative Bildungsinnovation braucht Bildungsforschung von Bildungsminister Martin Polaschek zielt darauf ab, den Bildungssektor auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse weiterzuentwickeln. Dabei wird vor allem der wissenschaftliche Nachwuchs gefördert. „Mein Ziel ist es, den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern, eine international ausgerichtete Research-Community zu etablieren und sicherzustellen, dass Forschungsergebnisse in konkrete Bildungsinnovationen münden. Aus diesem Grund habe ich die Initiative „Bildungsinnovation braucht Bildungsforschung“ ins Leben gerufen. Mit rund 8,8 Mio. Euro unterstützen wir nun neun konkret ausgewählte Projekte und stellen dabei die Finanzierung nachhaltig sicher“, so Bundesminister Polaschek.

Unter der Leitung von Thomas Schubatzky vom Institut für Fachdidaktik ist die Universität Innsbruck am geförderten Projekt „Professionalisierung im STEAM-Quereinstieg (ProQ-STEAM) – Fachungeprüfte für Naturwissenschaft, Technik und Kunst“ beteiligt. Gemeinsam mit der Universität Graz, dem Mozarteum Salzburg, der PH Tirol, der PH Steiermark und der Akademie der bildenden Künste widmet sich das Projekt der Professionalisierung von Lehrpersonen im fachfremden Unterricht. Untersucht werden Herkunftsbiografie, Persönlichkeit, Lehrpersonenidentitäten und professionelle Kompetenz von Fachungeprüften und Quereinsteigenden in naturwissenschaftlichen Fächern, Technik und Kunst. Ziel ist es, durch quantitative wie auch qualitative Forschung – in Verzahnung von fachdidaktischer Forschung mit Bildungsforschung – evidenzbasierte Handlungsempfehlungen für die Praxis und für die Bildungspolitik abzuleiten. „Wir vermuten, dass der Lehrpersonenmangel in STEAM-Fächern und daraus resultierend der Einsatz fachungeprüfter und quereinsteigender Lehrpersonen zu Einbußen in der Unterrichtsqualität führen kann. Andererseits könnten gerade authentisch auftretende, fachlich versierte Quereinsteigende mit ihren unterschiedlichen Bildungsbiographien das Interesse der Lernenden wecken“, sagen die Projektbetreiber:innen.

Im Rahmen der Initiative des Ministeriums wurden insgesamt 39 Anträge eingereicht. Neun dieser Anträge wurden von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern empfohlen. In den kommenden Jahren werden sich die betreffenden Forschungsteams, in denen auch viele junge Doktorandinnen und Doktoranden sind, mit aktuellen Themen in Bezug auf unser Bildungssystem auseinandersetzen. Durch diese Herangehensweise wird nicht nur das Bildungssystem qualitativ weiterentwickelt, sondern die Initiative ermöglicht auch eine aktive Unterstützung des wissenschaftlichen Nachwuchses und trägt zur Etablierung einer starken und international ausgerichteten Bildungsinnovation bei.

    Nach oben scrollen