Person mit einem blauen Hut, im Hintergrund Adolf Hitler und weitere Personen

Lea van Acken als „Paula undercover“.

Auf ein­mal mit­ten drin im Hit­ler­putsch

Annette Steinsiek und Ursula A. Schneider vom Brenner-Archiv haben 2018 das Buch „Petras Aufzeichnungen“ von Paula Schlier neu herausgegeben. In dem autobiografischen Text reflektierte die Autorin die politische und gesellschaftliche Zeitenwende im frühen 20. Jahrhundert. Zum 100. Jahrestag des Hitlerputsches in München hat der Bayerische Rundfunk das Buch mit Lea van Acken verfilmt.

Der 8./9. November 2023 ist der 100. Jahrestag des sogenannten Hitlerputsches, auch Hitler-Ludendorff-Putsches in München 1923. Zu diesem Anlass hat der Bayerische Rundfunk einen Film und eine Podcast-Reihe produziert, in denen eine Autorin im Mittelpunkt steht, deren Nachlass im Forschungsinstitut Brenner-Archiv der Universität Innsbruck aufbewahrt wird: Paula Schlier. Als 24-jährige junge Frau hatte sich Schlier – die zuvor als Journalistin Artikel gegen die NSDAP publiziert hatte – in den „Völkischen Beobachter“, die Zeitung der Nationalsozialisten, eingeschlichen. Getarnt als Sekretärin schrieb sie auf, was sie erlebte. Dazu gehörte auch der Putschversuch im November 1923. Ihren tagebuchartigen Bericht über die Ereignisse veröffentlichte sie als Kapitel in ihrem literarischen Erstlingswerk Petras Aufzeichnungen oder Konzept einer Jugend nach dem Diktat der Zeit, das 1926 im Brenner-Verlag in Innsbruck erschien. Das Buch wurde damals gefeiert als „Ausdruck einer neuen Sachlichkeit“ und als mutiges Statement gegen die sich nach rechts radikalisierende Welt. 2018 neu aufgelegt, ist es 2023 auch als Taschenbuch erschienen.

Der Film „Hitlerputsch 1923 – Das Tagebuch der Paula Schlier“ ist ab heute in der ARD-Mediathek abrufbar und wird am 15. November im Bayrischen Rundfunk gezeigt. Die Alles-Geschichte-Podcast-Reihe zu Paula Schlier ist ebenfalls über die Mediathek abrufbar: Paula Schlier und der Hitlerputsch 1923, Paula Schlier und #MeToo vor 100 Jahren und Paula Schlier und die Gestapo.

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