Leseprobe
(1. Kapitel): http://www.drehpunktkultur.at/index.php/literatur/leseproben/13092-die-angeblich-moderne-zeit
„Ich hatte ein Vorurteil gegenüber der Dame: ‚Petras Aufzeichnungen‘ lesen sich sehr gut, anders als manche späten Brenner-Beiträge nach der Konversion. Das ist eine erstaunliche, klare Sprache, die Fähigkeit, Personen und Verhältnisse so zu schildern, dass der Leser eine genaue Vorstellung bekommt – und gerne weiterliest. Und besonders die Tagebuchblätter aus der Zeit im ‚Völkischen Beobachter‘ sind atemberaubend. Schade, dass sich dieses sorgfältige Beobachten und Beschreiben, trotz mancher Ankündigungen, nicht fortsetzen ließ. [....] Gratulation also zu dieser schönen Schlier-Edition, die auch in der Auslegung und Fortschreibung der Biographica nichts zu wünschen übrig lässt.“ Dr. Friedrich Pfäfflin, Marbach, Mail vom 27.10.2018
Rezension: Rolf Löchel: Die eine Minute. In: literaturkritik.de, 22. Januar 2019
Rezension: Evelyne Polt-Heinzl: Sprachliche Kraft und Wucht. Paula Schlier veröffentlichte 1926 ihr erstes Buch „Petras Aufzeichnungen“. Dieser zu Unrecht in Vergessenheit geratene literarisierte Zeitbericht verhandelt den Aufbruch einer jungen Frau und ihr Scheitern am „Diktat“ der Realität. In: Die Furche, 9. Mai 2019, 23
Rezension: Anton Thuswaldner: Als sich die Politik radikalisierte. Die Entdeckung eines verschwundenen Buches als Zeitzeugnis. In: Salzburger Nachrichten, 13. Mai 2019
Rezension: Fabian Kluge: Wie eine Neuburgerin die Nazis reinlegte. 1926 veröffentlichte Paula Schlier Aufzeichnungen aus ihrem Leben. Darunter befinden sich Tagebucheinträge über die Zeit, als sie sich undercover in das Nazi-Blatt "Völkischer Beobachter" einschleust. In: Neuburger Rundschau, 3. August 2019, 28.
Rezension: Joachim Gatterer: Weiblicher Blick auf die Zwanzigerjahre. Literatur: „Petras Aufzeichnungen“ von Paula Schlier in kommentierter Neuausgabe erschienen. In: Dolomiten, 19. September 2019, 7.
Rezension von Maren Lickhardt: Jahrbuch zur Kultur und Literatur der Weimarer Republik. Band 20/21, 2019/20, hg. v. Sabina Becker und Robert Krause. 257-261.
"Eine Beschäftigung mit Schliers Text kann einmal mehr vor Augen führen, dass es jenseits des populär-kulturellen Mainstreams Positionen geben kann, die nicht gleich ins Populistische abdriften. Gerade dadurch, dass Petra nicht so leicht - identifikatorisch - zugänglich ist [...], vollzieht sich ein dialektischer hermeneutischer Prozess bei der Lektüre, der darin schult, Differenzen auszuhalten, solange ein Common Sense bezüglich wesentlicher Werte besteht.
Steinsiek und Schneider haben nicht nur einen interessanten Fund als solchen erkannt, sondern schaffen durch ihre Recherchen auch dort Orientierung, wo der Text eine gewisse Ratlosigkeit hinterlässt. Wo dieser ein Schlüsselroman ist, werden Auflösungen geliefert; wo er befremdet, werden durch biografische Informationen plausible Erklärungen angeboten [...]."
Materialien online
zu
Paula Schlier: Petras Aufzeichnungen. Konzept einer Jugend nach dem Diktat der Zeit
Herausgegeben, kommentiert und mit einem Nachwort versehen von Annette Steinsiek und Ursula A. Schneider im Auftrag des Forschungsinstituts Brenner-Archiv. Salzburg: Otto Müller 2018
I. Zeitungs- und Zeitschriftenbeiträge von Paula Schlier
mit Abbildungen und Transkriptionen
II. Bibliografie Paula Schlier
III. Bibliografie der Rezensionen zu Petras Aufzeichnungen
zum Teil mit Abbildungen und Transkriptionen
IV. Korrespondenzen und Unveröffentlichtes von Paula Schlier
mit Abbildungen und Transkriptionen
Gesammelte Reaktionen auf die Erstausgabe von „Petras Aufzeichnungen“:
„Deine Nachricht, daß Paula Schlier verstorben“ ist, hat mich schwer erschüttert, ich war sehr in ihrer Schuld – zwei Briefe liegen unbeantwortet bei anderer „unerledigter Post“. Auf ihr letztes Buch „Der Engel der Wüste“ habe ich nur zaghaft reagiert, obschon ich weiß, welchen Wert sie auf mein Urteil legt. Aber schlimmer ist, daß ein so eigener, spannungsreicher Mensch so lautlos davongegangen ist. Ich habe ihrem Bruder geschrieben, kann aber kaum erwarten, daß er, selbst alt u. nicht leicht zugänglich, mir antwortet. Wer soll aber sonst etwas über sie u. ihr Ende wissen? Hast Du einen Faden nach dort? – Was mag in der letzten Zeit in ihr vorgegangen sein? – Du weißt, daß ich ihrer Vermittlung die Begegnung mit dem Vater [Werner von Trott zu Solz] verdanke, obschon ich kaum einmal mit ihr zusammen bei Euch gewesen bin! – Kennst Du übrigens „Petras Aufzeichnungen“, ihr frühestes Prosawerk? Das Eingangskapitel ist ein großartiges Stück!“ Walter Warnach an Katharina von Trott zu Solz, 3.2.1978