Viele Personen sitzen in einem Seminarraum und blicken auf eine Präsentation

Das Universitätszentrum Obergurgl bot den idealen Rahmen für einen intensiven Austausch zu den Forschungsaktivitäten an der Universität Innsbruck.

Zukunfts­platt­form fei­ert Erfolgs­mo­dell

Vergangene Woche wurde im Universitätszentrum Obergurgl die Vielfalt der Forschungsaktivitäten an der Universität Innsbruck in einer dreitägigen Klausur präsentiert. Pandemiebedingt ein Jahr später als üblich gaben die Sprecher*innen der Schwerpunkte, Plattformen und Zentren wieder Einblicke in die Entwicklung und Leistungen der einzelnen Forschungsverbünde, die gemeinsam das Forschungsschwerpunktsystem der Universität Innsbruck bilden.

Rund 120 Vertreter*innen aus Wissenschaft und Verwaltung versammelten sich von Donnerstag bis Samstag im Universitätszentrum Obergurgl. Nach der Evaluierung aller Einrichtungen des Forschungsschwerpunktsystems gab es hier wieder abschließende Präsentationen und einen gemeinsamen Austausch über Struktur und mögliche weitere Vernetzungen. Die 8. Zukunftsplattform in Obergurgl war damit die größte bisher: „Wir hatten so viele Anmeldungen wie noch nie“, betonte Forschungsvizerektorin Ulrike Tanzer, deren Team die Veranstaltung perfekt organisiert hatte. Eröffnet wurde die Tagung von Rektor Tilmann Märk: Auf 2.000 Meter Seehöhe regten sich neue Kräfte, betonte Märk, weshalb Obergurgl der ideale Ort sei, um Kräfte für die Forschung zu mobilisieren. Rektor Märk, auf dessen Initiative als Vizerektor die Einführung des Forschungsschwerpunktsystems zurückgeht, betonte die Jahrhundertchance, die das UG 2002 für die Universitäten bedeutete. Es bot große Gestaltungsmöglichkeiten, brachte eine neue Art von Wettbewerb und forderte von den Universitäten eine Profilbildung. Neben einer neuen Fakultätsstruktur schuf die Universität Innsbruck Mitte der 2000er-Jahre das Schwerpunktprogramm. „Heute kommt ein wesentlicher Teil der Forschungsleistung aus diesem System“, zeigte sich Märk stolz. Neben der Exzellenz einzelner Köpfe sei es der interdisziplinäre Austausch, durch den wissenschaftliche Innovation entstehe. Diese Vernetzung wird in den Forschungsverbünden, die meist über die Grenzen der Disziplinen hinweg reichen, verstärkt.

Fast 20 Jahre Forschungsschwerpunkte

In einem Rückblick auf die Entwicklung erinnerte sich Vizerektorin Ulrike Tanzer an ihre Zeit in Salzburg und die Berufung an die Universität Innsbruck: „Das Schwerpunktsystem hier habe ich als viel offener erlebt. In Innsbruck hatte ich die Möglichkeit, sofort mitzumachen und mich einzubringen.“ Tanzer ließ in einer Diskussion mit Dekan Dirk Rupnow die weitere Entwicklung des Schwerpunktprogramms Revue passieren, in dem zusehends weniger Wert auf Zahlen und mehr auf Inhalte gelegt wurde. Die vergangenen vier Jahre seien genutzt worden, um das System weiter zu konsolidieren. Heute besteht das Forschungsschwerpunktsystem der Uni Innsbruck aus sieben Forschungsschwerpunkten, zwei Plattformen und 39 Forschungszentren. Daneben gibt es inzwischen fast 20 strukturierte Doktoratskollegs, die einzelnen Forschungsverbünden zugeordnet sind. Ministerialrätin Sandra Mukherjee-Cosmidis, die der Veranstaltung gemeinsam mit einem weiteren Vertreter des Wissenschaftsministeriums beiwohnte, lobte das Forschungsschwerpunktsystem der Universität als das Best-Practice-Beispiel in Österreich.

Zwei Personen an zwei Stehtischen vor einer Präsentationsleinwand

Vizerektorin Ulrike Tanzer ließ im Gespräch mit Dekan Dirk Rupnow die Entwicklung des Schwerpunktprogramms Revue passieren.

Höchster Science Slam im Gurgl Carat

Das neue Veranstaltungszentrum Gurgl Carat, an dessen Betreibergesellschaft die Universität Innsbruck beteiligt ist, lud die Gäste aus Innsbruck am Freitagabend zu einem Science Slam ein.

Eine Menschenmenge von oben fotografiert

Das Gurgl Carat bot den Gästen Einblicke in das moderne Veranstaltungszentrum in Obergurgl.

Moderiert von Bernhard Weingartner präsentierten Wissenschaftler*innen der Universität im Gurgl Carat ihre Forschung in unterhaltender Weise vor einem gemischten Publikum aus Universitätsangehörigen, Bewohner*innen von Obergurgl und Tourist*innen. Sie kürten gemeinsam Vizerektor Bernhard Fügenschuh zum besten Science Slammer des Abends. Fügenschuh hatte mit allerlei Behelfsmaterial die Entstehung von Gebirgen anschaulich erklärt. Daneben präsentierten Katharina Schmermbeck ihre Arbeit zur Verbesserung von Exoskeletten, Franz Ferdinand Locker seine Forschungen zur Kernfusion, die Sportmedizinerin Anne Hecksteden die Bedeutung von Regeneration in Spitzensport und Wissenschaft und ein Team um Mikrobiologe Heribert Insam die Arbeiten zur Abwasserepidemiologie.

Wie immer bot die Zukunftsplattform auch viel Gelegenheit zum Kennenlernen und Vernetzen. Verlängerte Mittagspausen nutzten die Teilnehmer*innen für erste Schwünge auf bestens präparierten Pisten oder für Wanderungen mit Schnee- und Wanderschuhen in der frisch verschneiten Gebirgslandschaft. Die Teilnehmer*innen waren sich einig, dass diese Zukunftsplattform wieder eine großartige Gelegenheit war, die vielfältigen Forschungsaktivitäten an der Uni Innsbruck kennenzulernen und spannende neue Verbindungen zu knüpfen.

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