Weizenfeld mit blauem Himmel, symbolisiert die ukrainische Nationalflagge

Die neue Summer School findet dieses Jahr erstmals statt.

Sum­mer School „Ost­eu­ropa“ gestar­tet

Am Montag, 11. Juli 2022, startete an der Universität Innsbruck die erste Summer School Osteuropa. Unter dem Motto Eine gemeinsame Sprache finden werden je 25 Studierende aus der Ukraine und aus Österreich zwei intensive Wochen miteinander verbringen.

Im Studienjahr 2021 gelang es Mitarbeiter*innen der Universität Innsbruck, das seit vielen Jahren bestehende österreichisch-russische Sommerkolleg in Sankt Petersburg an unsere Universität zu holen und als Summer School zu etablieren. Gefördert aus Mitteln des österreichischen Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) zielen die sogenannten Sommerkollegs darauf ab, Studierende im Erwerb von Fremdsprachen zu unterstützen und einen Raum für interkulturelle Begegnungen zu schaffen. Aufgrund des von Russland geführten Krieges gegen die Ukraine haben sich die Leiter:innen des Innsbrucker Kollegs, Dr. Eva Binder und Prof. Dr. Jürgen Fuchsbauer vom Institut für Slawistik, kurzerhand dazu entschlossen, das Kolleg in Innsbruck abzuhalten und geflüchtete Studierende aus der Ukraine dazu einzuladen. Unterstützt vom engagierten Team des Osteuropazentrums ist es gelungen, ein ansprechendes Programm zusammenzustellen und insbesondere Gemeinsames und Verbindendes über nationale und sprachliche Grenzen hinweg in den Mittelpunkt zu stellen.

Unter dem Motto Eine gemeinsame Sprache finden verbringen 25 Studierende aus der Ukraine und 25 Studierende aus Österreich von 10. bis 23.07.2022 zwei intensive Wochen miteinander, um Sprachen zu lernen (Deutsch oder Ukrainisch bzw. Russisch) und Workshops und Vorträge zu gesellschaftlichen, kulturellen und historischen Themen zu besuchen. Als Workshop-Leiter*innen und Vortragende konnten zum einen Expert*innen von außerhalb gewonnen werden, wie die Kuratorin Iryna Kurhanska (derzeit Künstlerhaus Büchsenhausen), die an der Universität Graz lehrende Literaturwissenschaftlerin Miriam Finkelstein, der Historiker und Holocaust-Forscher Nikolaus Hagen oder der Leiter des OeAD-Büros in Lviv Andreas Wenninger. Zum anderen verdanken wir die Vielfalt und Breite des Workshop-Programms der großen Unterstützung, die wir durch die Kolleg:innen der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen und Philosophisch-Historischen Fakultät erfahren haben. So erhalten die Studierenden Einblicke in verschiedene Forschungsbereiche, wie Raumimaginationen und Erinnerungskulturen in Osteuropa (Gernot Howanitz, Ellinor Forster), Globalgeschichte und afrikanische Bildungsmigration (Eric Burton), Onomastik (Emanuel Klotz) oder Regionalgeschichte und Tourismus (Kurt Scharr). Die Workshops und Vorträge werden auf den verschiedenen Sprachen des Kollegs, mehrsprachig oder auf Englisch abgehalten.

Ergänzt wird das wissenschaftlich-kulturelle Programm durch Stadtführungen und Museumsbesuche, bei denen der Fokus auf Innsbruck und Tirol als sprachlicher und kultureller Schnittpunkt zwischen Nord und Süd gelegt wird – als historische Kontakt- aber auch Konfliktzone. Dabei wird ein Höhepunkt des Programms ein gemeinsamer Ausflug in das Universitätszentrum Obergurgl im Tiroler Hochgebirge sein –– im Vertrauen darauf, dass die Berge ein besonderer Ort der Begegnung sind, wo buchstäblich Grenzen überwunden werden und das Gemeinsame und Verbindende gestärkt wird.

(Eva Binder)

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