Bei der Preisbverleihung in Wien. v.l.: VR Anna Buchheim, Professorin und Entwicklerin von JADE Julia Brandl, Minister Martin Polaschek und Petra Eggenhofer-Rehart, ebenfalls Entwicklerin von JADE.

v.l.: Vizerektorin Anna Buchheim, Professorin und Entwicklerin von JADE Julia Brandl, Minister Martin Polaschek und Petra Eggenhofer-Rehart, ebenfalls Entwicklerin von JADE.

Diver­si­tas-Preis für Job Ad Deco­der JADE

Wissen­schaftsm­inis­ter Martin Pola­schek zeich­nete am Montag, 12. Dezem­ber, sieben Hoch­schulen mit dem Diver­sitas-Preis aus. Die Uni­ver­sität Inns­bruck hat in die­sem Jahr den Aner­kennungs­preis für den Job Ad Decoder (JADE), ein digitales Tool zur Identi­fika­tion dis­kri­mi­nieren­der Sprach­codes in Stellen­insera­ten, erhal­ten.

Groß war die Freude bei den Vertretungen der Fachhochschule Technikum Wien, der Pädagogischen Hochschule Steiermark, der Universität Klagenfurt, der Universität Wien sowie der Wirtschaftsuniversität Wien, die allesamt mit einem der insgesamt fünf mit je € 25.000,- dotierten Diversitas-Hauptpreise ausgezeichnet wurden. Die zwei Anerkennungspreise zu je € 12.500.- gingen an die Montanuniversität Leoben sowie die Universität Innsbruck. Die ausgeschütteten Preisgelder sind zweckgebunden und für den Bereich des Diversitätsmanagements zu verwenden.

Die Universität Innsbruck wurde für den Job Ad Decoder JADE ausgezeichnet, ein Tool das Stereotype Sprachformulierungen etwa zu Geschlecht oder Alter in Stelleninseraten, verringern soll. Denn diskriminierende Sprachcodes mindern nicht nur die Chancengleichheit für benachteiligte Gruppen wie Berufseinsteiger*innen, Frauen oder ältere Arbeitssuchende, sondern sie verringern auch den Pool an Bewerber*innen für Unternehmen. Wissenschaftlerinnen am Arbeitsbereich Human Resource Management and Employment Relations der Universität Innsbruck haben gemeinsam mit der Arbeiterkammer Wien den Job Ad Decoder JADE entwickelt. Die Entwicklerinnen Univ.-Prof. Julia Brandl und Petra Eggenhofer-Rehart sowie Vierektorin Univ.-Prof. Anna Buchheim nahmen den Preis gestern in Wien in Empfang.

Diversität als Chance

Zur Teilnahme am Diversitas-Preis wurden die öffentlichen und privaten Universitäten, die Fachhochschulen, die Pädagogischen Hochschulen, das Institute of Science and Technology Austria (IST Austria), die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) sowie die Ludwig Boltzmann-Gesellschaft vom BMBWF eingeladen. Eine internationale Fachjury wählte aus insgesamt 15 Einreichungen die Preisträgerinnen und Preisträger aus. Bei der Beurteilung der Einreichungen wurde besonderes Augenmerk auf die Strategie- und Strukturverankerung der Aktivität in der jeweiligen Hochschulorganisation, auf das kulturverändernde, innovative Potenzial der Aktivität sowie auf die Übertragbarkeit auf andere Hochschulen im Sinne eines voneinander Lernens gelegt. „Vielfalt und Diversität stellen essentielle Potenziale dar und geben uns eine Chance für Weiterentwicklung. Die Diversitäts-Aktivitäten unserer Hochschulen unterstreichen sehr schön, dass sie diese Chance proaktiv aufgreifen und essentielle Beiträge für den eine gedeihliche gesellschaftliche Weiterentwicklung leisten“, so BM Martin Polaschek in seinen Begrüßungsworten.

Struktur und Technik im Fokus

An den Hochschulen und Forschungseinrichtungen kristallisierten sich bei den heurigen Einreichungen zwei Schwerpunkte heraus: Strukturelle Maßnahmen, die auf Organisationskulturen abzielen und technikbasierte Maßnahmen, die etwa durch digitale Innovationen einen wichtigen Beitrag für das Diversitäts-Management leisten, wofür auch das Tool JADE der Universität Innsbruck ein gutes Beispiel ist.

„Die Themenpalette der Einreichungen verdeutlicht eindrücklich, dass die Bearbeitung von Wandlungsprozessen unter Berücksichtigung von Diversität ein vordringliches Thema in den Bereichen der Wissensgenerierung sowie des Wissenstransfers für unsere Hochschulen ist, schließlich geht es auch darum, sich als moderne, innovative Ausbildungs-, Forschungs- und Arbeitsstätte zu positionieren. Da sehe ich unsere Hochschulen auf einem sehr guten Weg.“, zeigt sich BM Polaschek zuversichtlich.

Schon im Jahr 2024 werden die Hochschulen wieder zeigen können, wie sie ihre Diversitäts-Aktivitäten weiter- bzw. neu-entwickelt und etabliert haben, denn dann folgt die fünften Auflage des Diversitätsmanagement-Preises „Diversitas“ wie Sektionschefin Barbara Weitgruber, unter deren Agenden auch Gleichstellung und Diversitätsmanagement fallen, ankündigte.
Kunstkooperation mit Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz

Eine weitere Besonderheit des Diversitas-Preises: Zusätzlich zu den Urkunden und dem Preisgeld wird ein haptischer Preis verliehen, der jeweils individuell im Rahmen einer Kunstkooperation mit einer österreichischen künstlerischen Hochschule von Studierenden gestaltet wird. 2022 wurden die Preise von Eva-Maria Zangerle, Studierende an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz, gestaltet. Sie erarbeitete Glastrophäen, die den Preisträgerinnen und Preisträgern feierlich vom Bundesminister überreicht wurden.

Übersicht Preisträger*innen

5 Hauptpreise zu je € 25.000,- (alphabetisch)

  • Fachhochschule Technikum Wien: WeCanTech – Maßnahmen zur Genderequality
  • Pädagogische Hochschule Steiermark: Fokus Digitalisierung und Inklusion
  • Universität Klagenfurt: WelcomeDiversity@aau: Gender- und Diversitätskompetentes Handeln in Recruiting und Onboarding für eine diversitätsinklusive Hochschulkultur
  • Universität Wien: Multiply Diversity! Multiplikator*innen im Fokus gelebter Diversität an der Universität Wien
  • Wirtschaftsuniversität Wien: Gender Monitoring: der digitale und interaktive Gleichstellungsbericht der WU

2 Anerkennungspreise zu je € 12.500,-

  • Montanuniversität Leoben: Diversity@MUL
  • Universität Innsbruck: Job-Ad-Decoder (JADE) – ein digitales Tool zur Identifikation diskriminierender Sprachcodes in Stelleninseraten
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