Studierende mit Maske in einem Seminarraum mit Übersetzungskabinen

Das Interesse an der mehrsprachigen Übungskonferenz mit Simultanverdolmetschung durch Studierende des INTRAWI mit dem Titel „Beruf im Wandel: Zukunftsberuf Übersetzer:in und Dolmetscher:in“ war groß.

Back to the Boo­th: die INTRAWI-Übungs­kon­fe­ren­zen sind zurück

An die Mikros, fertig, los! Im Mai 2022 lud das Institut für Translationswissenschaft (INTRAWI) nach langer Corona-Pause endlich wieder in die Dolmetschtrainingsanlage (DTA) zu zwei spannenden Übungskonferenzen, die von den Masterstudierenden und „Translator*innen in Training“ simultan gedolmetscht wurden.

Seit Jahren bietet das INTRAWI den Studierenden und angehenden Konferenzdolmetscher*innen eine ganz besondere Übungsmöglichkeit. Jedes Sommersemester werden zwei Übungskonferenzen in der DTA organisiert, die beide unterschiedlichen Themen gewidmet sind. Es werden Redner*innen eingeladen, die in themenspezifischen Vorträgen ihre Fachgebiete einem vor Ort anwesenden Publikum näherbringen. Die Reden der Branchenexpert*innen werden allesamt von den Studierenden des INTRAWI mit der Spezialisierung Konferenzdolmetschen simultan in die sechs Institutssprachen – also Deutsch, Italienisch, Englisch, Französisch, Spanisch und Russisch – gedolmetscht.

Die letzten zwei Jahre mussten die Konferenzen pandemiebedingt im Online-Format abgehalten werden und interessierte Zuhörer*innen konnten so die Originalreden sowie die Verdolmetschungen über Open-Source-Webkonferenzsystem BigBlueButton mitverfolgen.

Durch die aktuelle Pandemielage war es im Sommersemester 2022 seit Langem wieder möglich, die zwei Übungskonferenzen vollständig vor Ort abzuhalten. Um einem noch breiteren Publikum die Teilnahme an den Konferenzen zu ermöglichen, hat sich das INTRAWI für eine Hybridversion entschieden und so wurden die zwei Termine auch online über BigBlueButton gestreamt.

Und so öffneten sich am 04.05.2022 zum ersten Mal seit einigen Semestern die Türen der DTA wieder dem interessierten Publikum. Die erste Übungskonferenz im Sommersemester 2022 stand ganz im Zeichen des neuen Berufsbilds von Translator*innen mit dem Titel „Berufe im Wandel: Zukunftsberuf Übersetzer:in und Dolmetscher:in“. Den Anfang machte Ass.-Prof. Dr. Marco Agnetta mit einem Vortrag auf Deutsch, in dem er einen Überblick über die verschiedenen Arbeitsfelder von audiovisuellen Übersetzer*innen gab. Gleich im Anschluss präsentierten Maria Danilova und Mary Heaney Margreiter in einem zu gleichen Teilen auf Deutsch, Russisch und Englisch gehaltenen Beitrag das Berufsfeld von Gerichtsdolmetscher*innen in Österreich. Euan Bartlet, BA, Sprachassistent für Englisch am INTRAWI, gab den Zuhörer*innen vor der Mittagspause in seiner Muttersprache einige wertvolle Tipps für den Einstieg in die Berufswelt als Sprachdienstleister:in mit auf den Weg. Am Nachmittag wurden dann drei Vorträge in den romanischen Institutssprachen gehalten. Der digitale Wandel macht auch vor der Dolmetschbranche nicht Halt. Dr. Bianca Prandi stellte daher auf Italienisch neue Möglichkeiten, Herausforderungen und Berufsfelder durch neue Technologien für Dolmetscher*innen vor. Darauf folgte ein Beitrag auf Spanisch von Dra. Cristina Plaza Lara, in dem Sie verschiedene Tätigkeiten von Übersetzer*innen, vom klassischen Übersetzen über die Lokalisierung bis hin zur Transkreation beleuchtete. Der abschließende Vortrag zur Nischenfindung im Sprachdienstleistungssektor wurde von Mag. Martina Mayer, BA gehalten.

Unter der Leitung der Dozent*innen MMag. Natalie Mair, Matthias Warner, MA und Dr. Bianca Prandi hatten sich die Nachwuchssprachprofis auf dieses Programm und ihren Einsatz vorbereitet. Einige Dinge kannten und beherrschten sie schon aus dem Lehrveranstaltungs-Effeff – Recherchieren, Glossare pauken und Spickzettel vorbereiten. Und trotzdem ist eine Übungskonferenz aber kein 0815-Kurs. Nein, hier wird der Ernst- bzw. Konferenzfall unter möglichst realen Bedingungen geprobt. Dort wartet eine breite Palette an Herausforderungen auf die Masterstudierenden: rasante Redegeschwindigkeit, komplexe Formulierungen, Versprecher, gefolgt von „mein Mikro möchte mehr Mindestabstand“ und – ach ja, es gibt ja Live-Publikum – Lächeln nicht vergessen!

Zwei Dolmetscherinnen in einer Übersetzungskabine

Die Dolmetscherinnen Eleonora Dellantonio und Marlene Bogner in der spanischen Kabine.

Ein Dolmetscher und eine Dolmetscherin in einer Übersetzer*innenkabine am INTRAWI

Die Dolmetscher*innen Simone Ustali und Michela Nardin in der italienischen Kabine.

(Hannes Frank und Sophie Grienberger)

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