Als eine der wichtigsten Bestäuber von Kultur- und Wildpflanzen sind Wildbienen für unsere Landwirtschaft und die Natur unverzichtbar. Das aktuelle Insektensterben ist jedoch besorgniserregend: Wissenschaftler* innen bestätigen einen Rückgang der Fluginsekten um 75% in den letzten 25 Jahren, sowie einen deutlichen Rückgang der Artenvielfalt. Der Einsatz von Pestiziden, Nist- und Lebensraumzerstörung sowie das zunehmende Verschwinden an blühenden, nektarreichen Wiesen setzen Wildbienen wie auch andere Insekten zunehmend unter Druck. Es braucht dringend viele verschiedene Maßnahmen, um die Vielfalt und den Bestand dieser Tiere zu sichern. Der Erhalt intakter sowie die Renaturierung zerstörter Lebensräume, die zusätzliche Anlage von Blühwiesen im ländlichen und städtischen Raum, das Einrichten besonderer Schutzgebiete sowie das Überdenken des Pestizideinsatzes sind wichtige Eckpfeiler für die Schaffung eines breiten Bewusstseins.
Neues Bienen-Wissen
Die Ausstellung „Von Einzelgängern und Geselligen – Vielfalt der Wildbienen“ im Botanischen Garten Innsbruck gibt einen umfassenden Einblick in das Leben der Wildbienen. Ansprechend gestaltete Infotafeln geben Auskunft über ihre Vielfalt, Lebensweise, Lebensräume, Nahrungspflanzen, Schutzmaßnahmen und Gefährdung. Auf verschiedenen Blumenwiesen können die Wildbienen beobachtet werden. Nistkästen, insektenfreundliche Strukturelemente und Totholz im Garten bieten Anregungen wie einfach und attraktiv Wildbienenschutz in jedem Garten umgesetzt werden kann. Grundlegendes Wissen über Wildbienen im Allgemeinen und spezielles Wissen über einige Arten soll die Besucher*innen nicht nur vor Ort faszinieren – dieses Wissen soll für aktuelle Projekte im öffentlichen und privaten Raum Verständnis und Begeisterung schaffen sowie dazu animieren, selbst aktiv zu werden. Das vielfältige Begleitprogramm der Ausstellung gibt die Möglichkeit, tiefer in das Thema „Wildbienen“ einzutauchen und reicht von Ausstellungsführungen, einem Kinderprogramm, einem Hummel-Bestimmungskurs bis zu einer Diskussionsrunde mit Expert*innen.
(Sabine Sladky-Meraner/Redaktion)