Labor
Erfolgreich forschen

Erfolg­reich in Europa

Mit einem ERC Advanced Grant, einem Synergy Grant, zwei Consolidator Grants und einem Starting Grant erhielten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Innsbruck in diesem Jahr insgesamt fünf der höchsten europäischen Forschungspreise. Im EU-Forschungsprogramm Horizon 2020 konnte die Uni Innsbruck damit insgesamt 56 Millionen Euro Forschungsförderung nach Tirol holen.

Mit dem vom Europäischen Forschungsrat (ERC) geförderten Projekt wird der Physiker Roland Wester mit einem einzigartigen Experiment nach Effekten der Quantenmechanik in Ionen-Molekül-Reaktionen suchen und damit in ganz neue Regionen der Physik chemischer Reaktionen vordringen. Der Quantentheoretiker Oriol Romero-Isart will mit seinen Partnern Nanoteilchen, die aus Milliarden von Atomen bestehen, in einen quantenmechanischen Überlagerungszustand versetzen. Sein Kollege Philipp Schindler vom Institut für Experimentalphysik entwickelt in seinem ERC-Projekt die Bausteine für einen hybriden Atom-Molekül-Quanteninformationsprozessor mit ultraschnellen Gatter-Operationen zu entwickeln. Die Meteorologin Ivana Stiperski möchte mit ihrem ERC-Projekt eine Wissenslücke rund um Turbulenz in der Atmosphäre schließen, indem sie eine verallgemeinerte, für alle Geländetypen gültige Ähnlichkeitstheorie entwickelt. Der Chemiker Thomas Magauer untersucht in seinem ERC-Projekt neuartige Polyencyclisierungen, um Naturstoffe mit krebshemmender, antiviraler oder entzündungshemmender Wirkung im Labor zu konstruieren.

56 Millionen Euro für die Uni Innsbruck

Ende des Jahres läuft das EU-Forschungsrahmenprogramm der „Horizon 2020“ aus. In den vergangenen sieben Jahren konnten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Innsbruck EU-Forschungsprojekte mit einem Fördervolumen von insgesamt 56 Millionen Euro einwerben. „Wir sind stolz auf diese tolle Leistung“, betont Ulrike Tanzer, Vizerektorin für Forschung. „Die internationale Konkurrenz um dieses Forschungsgeld ist groß, und es darf als großer Erfolg gewertet werden, wenn sich unsere Forscherinnen und Forscher in diesem harten Wettbewerb regelmäßig durchsetzen. Von unserem Projektservicebüro werden sie dabei kompetent unterstützt.“ Erforscht wurden mit den EU-Fördergeldern zum Beispiel Fragen in Physik, Medizin, Informatik, Klimaforschung und Geisteswissenschaften. So entwickelte ein Team um Günther Mühlberger ein Computerprogramm zur Digitalisierung von Handschriften, das heute in zahlreichen Archiven täglich zum Einsatz kommt. Informatiker schufen technische Lösungen zur Untersuchung und Bekämpfung krimineller Handlungen im Netz, die mit Hilfe virtueller Währungen und Untergrund-Marktplätzen begangen werden. In einem von der EU geförderten Netzwerk haben sich europäische Expertinnen und Experten der medizinischen Notfallversorgung zusammengeschlossen, um gemeinsam die Versorgung in Krisensituationen zu optimieren. Ebenfalls mit Mitteln der EU konnten zwei neue Nachwuchsprogramme im Bereich Modellierung und Simulation sowie in den Biowissenschaften an der Uni Innsbruck eingerichtet werden.

Neues EU-Programm: Horizon Europe

„Horizon Europe“, das neue europäische Rahmenprogramm für Forschung und Innovation, startet 2021. Es beruht auf drei Säulen: der Unterstützung exzellenter Wissenschaft, der Bewältigung globaler Herausforderungen und Stärkung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit in thematischen Clustern wie Digitalisierung, Klimawandel und Gesundheit sowie der Förderung von technologischer Innovation. Ein Europäischer Innovationsrat soll dazu beitragen, dass die EU bei bahnbrechenden marktschaffenden Innovationen führend wird. Rund 95 Milliarden Euro wird die EU in den kommenden sieben Jahr dafür zur Verfügung stellen. Die österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG wird ab 12. Januar in einer breit angelegten Online-Kampagne über die Förderungsmöglichkeiten im Rahmen von „Horizon Europe“ informieren.

Mitmachen und Einreichen

Auch das projekt.service.büro bietet ein breites Informations- und Beratungsprogramm zum neuen EU-Forschungsrahmenprogramm und ruft alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Innsbruck auf, die vielfältigen Förderungsmöglichkeiten aktiv und rege zu nutzen. 

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