Eric Burton
Zeithistoriker Eric Burton bei der Feldrecherche in Afrika.

Zeit­histo­riker aus­gezeich­net

Eric Burton, Assistenzprofessor am Institut für Zeitgeschichte, wurde vom European Network in Global and Universal History (ENIUGH) für seine Dissertation mit dem Walter Markov-Preis 2019-2020 ausgezeichnet.

Die prämierte Arbeit mit dem Titel „Tansanias ‘Afrikanischer Sozialismus’ und die Entwicklungspolitik der beiden deutschen Staaten: Akteure, Beziehungen und Handlungsspielräume, 1961-1990“ untersucht Verflechtungen zwischen „Süden“, „Osten“ und „Westen“ durch eine Analyse konkreter Akteursgruppen und Entwicklungsprojekte.

Zur Auswahl standen insgesamt 19 Arbeiten, die an Institutionen in acht europäischen Ländern sowie in den Vereinigten Staaten geschrieben und verteidigt wurden. In der einstimmigen Empfehlung wies das ENIUGH-Auswahlkomitee (Nadia Al-Bagdadi, Katja Castryck-Naumann, Matthias Middell und Corinna Unger) auf die Leistungen von Burtons sozialgeschichtlich angelegter Dissertation hin: Auf der Basis zahlreicher neu erschlossener Archivakten sowie über einhundert Interviews „meistert Burton es brillant, Praktiken in den Vordergrund zu stellen und sie gleichzeitig mit strukturellen Bedingungen wie dem Kalten Krieg“ zu verknüpfen. Die Arbeit zeige empirisch dicht und analytisch überzeugend, wie Akteure auf dem Feld der Entwicklung einen modus vivendi aushandelten und globale Visionen gesellschaftlicher Transformation in den 1960er und frühen 1970er Jahren zunehmend kurzfristigen Strategien zur Bearbeitung wirtschaftlicher Krisenerscheinungen in den 1980er Jahren wichen.

Die an der Universität Wien verteidigte Arbeit erscheint im Frühjahr 2021 in der Reihe „Studien zur Internationalen Geschichte“ bei De Gruyter Oldenbourg unter dem Titel: „In Diensten des Afrikanischen Sozialismus: Tansania und die globale Entwicklungsarbeit der beiden deutschen Staaten, 1961-1990“.

In seinem aktuellen Forschungsprojekt zu „Drehkreuzen der Dekolonisierung“ setzt sich Burton mit der Geschichte afrikanischer Befreiungsbewegungen auseinander und untersucht globale antikoloniale Netzwerke mit Blick auf die Rolle der Metropolen Kairo, Accra und Dar es Salaam.

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