Die Preisträgerinnen der Universität Innsbruck
Sabine Engel (links außen) und Wolfgang Meixner mit den Preisträgerinnen Regine Oexl, Veronika Ruzsanyi, Daniela Glätzle-Rützler und Katherine Dormandy (v.l.).

Erika-Cremer-Preis für vier Habilitandinnen

Am 9. März wurden in der Claudiana die Förderungen des Erika-Cremer-Habilitationsprogramms 2017 an vier Wissenschaftlerinnen vergeben. Die Preisträgerinnen Veronika Ruzsanyi, Daniela Glätzle-Rützler, Regine Oexl und Katherine Dormandy erhielten die Urkunde von Vizerektor Wolfgang Meixner. Einleitende Worte sprach Sabine Engel vom Büro für Gleichstellung und Gender Studies.

Mit dem Erika-Cremer-Habilitationsprogramm verfügt die Universität Innsbruck bereits seit 2009 über ein Programm, um gezielt wissenschaftliche Frauenkarrieren zu fördern. Benannt nach der Physikochemikerin Erika Cremer wird mit diesem Programm hoch qualifizierten Wissenschaftlerinnen aller Fachdisziplinen die Möglichkeit geboten, ihr Habilitationsprojekt abzuschließen.

Die Preisträgerinnen 2017 sind:

Dr. Katherine Dormandy vom Institut für Christliche Philosophie beschäftigt sich in ihrem Habilitationsprojekt mit Fragen des Glaubensdissens in Zeiten des religiösen Pluralismus.

Dr. Daniela Glätzle-Rützler vom Institut für Finanzwissenschaft untersucht anhand von Laborexperimenten den Markt für Vertrauensgüter im Gesundheitsbereich.

Dr. Regine Oexl vom Institut für Wirtschaftstheorie, -politik und –geschichte erforscht in ihrem Projekt „Berücksichtigung Verhaltensökonomischer Aspekte im Design von Arbeitsverträgen“ die Frage, wie Firmen Anreize gestalten sollen, die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu motivieren, im langfristigen Interesse der Firma zu handeln.

Dr. Veronika Ruzsanyi vom Institut für Atemgasanalytik verfolgt in ihrem Projekt einen komplexen methodischen Ansatz, der Analysen durch hochauflösende Messtechniken benutzt, um neue Substrate für einen nicht-invasiven Atemtest in der klinischen Routine zu entwickeln.

Die Innsbrucker Chemikerin Erika Cremer wurde 1900 in München geboren und studierte in Berlin Chemie, Physik und Mathematik. Während der Entdeckung der Kernspaltung war sie in der Arbeitsgruppe von Otto Hahn tätig. 1940 wurde sie nach Innsbruck berufen, wobei ihr als Frau lange nur eine Sonderrolle zustand. Trotz hervorragender wissenschaftlicher Leistung wurde Erika Cremer erst 1959 zur ordentlichen Universitätsprofessorin für Physikalische Chemie bestellt und zur Leiterin des Physikalisch-Chemischen Instituts ernannt. Cremer hat in den 1940-er Jahren die Grundlagen der Gaschromatographie entwickelt, einer heute weit verbreiteten Analysetechnik in der Chemie, mit der sie sich auch international einen Namen gemacht hat.

Um die Integration exzellenter Wissenschaftlerinnen in das Wissenschaftssystem zu fördern und wissenschaftliche Exzellenz zu sichern, schreibt die Universität Innsbruck auf Initiative des Vizerektorats für Personal dieses Karriereförderprogramm für hervorragend qualifizierte Forscherinnen aller Fachdisziplinen aus, die eine Habilitation anstreben bzw. sich im Habilitationsstadium oder laufenden Habilitationsverfahren befinden.

Angeboten wird ein Habilitationsprogramm in Form einer befristeten Anstellung bis zu 48 Monaten. Der Antragstellerin soll die Möglichkeit geboten werden, sich auf ihr Habilitationsprojekt konzentrieren zu können, um dieses erfolgreich zum Abschluss zu bringen. Das Programm soll die Antragstellerin in den Forschungsbereich der Universität einbinden und ihre wissenschaftliche Präsenz am jeweiligen Institut sicherstellen. Nach Abschluss der Förderung soll die Qualifikationsstufe der Habilitation erreicht sein, die die Antragstellerin zu einer Bewerbung um eine in- oder ausländische Professur befähigt.

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