Medien - Wissen - Bildung 2023: Wissensdiversität und formatierte Bildungsräume (MWB2023)

Internationale Tagung an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck am 23.-24.06.2023 in der Universitätsstraße 5-7, 6020 Innsbruck. 

 23. - 24. Juni 2023

 Universitätsstraße 5-7, 6020 Innsbruck


Diversität und Digitalität zählen zu den zentralen Themen, die seit einigen Jahren in zahlreichen Dis- kurszusammenhängen verstärkt Beachtung gefunden haben. Normative und deskriptive Dimensionen unterschiedlicher Herangehensweisen spielen dabei nicht nur in vielen Wissenschaftszweigen, sondern auch in politischen, lebensweltlichen und künstlerischen Kontexten eine Rolle.  Einerseits zeichnen sich viele dieser Diskurse durch eine Geschichtsvergessenheit aus. Das betrifft beispielsweise historische Formen des strukturierenden Umgangs mit Vielfalt und Vielgestaltigkeit oder des Datenmanagements vor dem Zeitalter der Digitalisierung. Andererseits sind diese Diskurse häufig mit Rhetoriken der Innovation und Transformation verknüpft, in denen basale Paradoxien der Öffnung und Schließung oder der Normierung und Pluralisierung notorisch unterbelichtet bleiben.

Speziell im Bildungskontext geraten die Formatierungen und Normierungen, die Prozessen auferlegt werden, um ihre Evaluier- und Vergleichbarkeit, ihre Operationalisierbarkeit und Interoperabilität sicherzustellen, nicht erst im Digitalen in Konflikt mit der Heterogenität von Wissensformen: Not- wendig implementieren sie partikulare Bildungs- und Wissenskonzeptionen und schreiben sie damit fest. Insbesondere in digitalen Bildungsplattformen bzw. -tools jedoch treten explizit soziale Imaginarien kybernetischer Kontrolle zutage, die Bildungsprozesse als parametrisch überwachbare Optimierung quantifizierbarer Kompetenzen reformatieren.

Zu den Desiderata in der Diversitätsforschung zählen Fragen der Wissensdiversität. Während Fragen der Bio- oder Geschlechterdiversität stark beforscht sind, wurden bis dato noch keine nennenswert dotierten Forschungsprogramme etabliert, die sich mit dem Aussterben von Wissensarten bzw. Strategien zu ihrem Erhalt sowie mit der Relevanz unterschiedlicher Wissensformen für Bildungsprozesse und gesellschaftliche Problembearbeitung befassen - einer Relevanz, die nicht zuletzt durch rezente Entwicklungen im Bildungsbereich verdeutlicht wird. Die Tagung „Wissensdiversität und formatierte Bildungsräume“ beleuchtet und vertieft unterschiedliche Aspekte des Spannungsfeldes von Wissensdiversität und formatierten Bildungsräumen.

 

Im Fokus der Tagung stehen folgende Fragen:

·        Welchen Konjunkturen unterschiedlicher Wissensverständnisse lassen sich beschreiben?

·        Welche Bedeutung hat Wissen in formatierten Bildungsräumen im 21. Jahrhundert?

·        Welche Diversitätskonzepte erweisen sich im Zusammenhang von Informations- und Wissensprozessen generell und mit Blick auf schulische Wissensformen im Besonderen als zu- kunftsrelevant?

·       Welche Konsequenzen ergeben sich aus der Analyse wissens- und bildungspolitischer Konzepte und den Aktivitäten der globalen Bildungsindustrie für die Gestaltung nachhaltiger und zukunftsoffener Bildungsräume?

·       Wie kann Bildungsforschung zukünftig mit Problemen der Wissensorganisation in einer pluralen Informationsgesellschaft umgehen und wie kann die Vermittlung von Medienkompetenz im Kontext digitaler Entwicklungen gelingen?

·        Wie müssten Bildungsmedien und -technologien beschaffen sein, um dem Anspruch einer

·        Diversität von Wissensformen Rechnung tragen zu können?

·  Welche Herausforderungen sind mit der Neuformatierung von Bildungsräumen im Zusammenhang digitaler Transformationsprozesse verbunden?

 

Der Fokus kann sich dabei auf konzeptionelle, theoretische und philosophische Dimensionen sowie auf anwendungsbezogene und pädagogisch-praktische Aspekte der Thematik beziehen. Darüber hinaus kommen auch künstlerische und aktivistische Beiträge in Betracht.

 


Organisation

 

Die internationale Tagung wird vom interfakultären Forum Innsbruck Media Studies (IMS) der Universität Innsbruck (LFU), dem Institut für Medien, Gesellschaft und Kommunikation und dem Institut für LehrerInnenbildung und Schulforschung (ILS) in Kooperation mit der Sektion Medienpädagogik der Österreichischen Gesellschaft für Forschung und Entwicklung im Bildungswesen (ÖFEB) als Teil der Tagungsreihe "Medien – Wissen – Bildung" ausgerichtet.

  Inhaltliche Planung: Andreas Beinsteiner, Ann-Kathrin Dittrich, Theo Hug

 Anmeldungen bis zum 31.05.2023 sind hier möglich. 

Kontaktadresse: MWB-conf@uibk.ac.at

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