Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist im deutschsprachigen Kontext erklärtes Bildungsziel. Allerdings wurde bisher religiöse Bildung für nachhaltige Entwicklung (rBNE) wie auch eine interreligiöse Perspektive bisher kaum eingenommen. Vor diesem Hintergrund geht der Beitrag der Frage nach, welches Potenzial religiöse BNE (rBNE) in christlich-muslimischer Perspektive angesichts einer radikal offenen, disruptiven Zukunft besitzen kann und wie dieses auch fachübergreifend in den breiten BNE-Diskurs verortet bzw. eingebracht werden kann. Dazu wird zunächst die Debatte um Religion und Theologie angesichts ökologischer Herausforderungen in der christlichen und muslimischen Tradition skizziert, um den theologischen Kontext der Fragestellung zu beleuchten. Im Anschluss werden die Dimensionen und Ziele religiöser Bildung ausgeführt, um den bildungstheoretischen Rahmen von rBNE zu verdeutlichen. Danach geht der Beitrag auf drei Spannungsfelder ein: (1) religiöse Pluralität und Identität, (2) Hoffnung und Regression sowie (3) Religion und politischer Anspruch. Im letztem Kapitel werden dann schließlich die Potenziale der rBNE diskutiert.
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